Tanz-und Musikperformance im Schlosspark
„Der Tod und das Mädchen“

Die "provisorische Leiche" alias Kostümbildnerin Olena Korol, wird aufgebahrt. Ulrich Hecker, links, und die Mitglieder des Wassersportvereins Moers packen mit an. | Foto: Heike Cervellera
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  • Die "provisorische Leiche" alias Kostümbildnerin Olena Korol, wird aufgebahrt. Ulrich Hecker, links, und die Mitglieder des Wassersportvereins Moers packen mit an.
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Eine schaurig-schöne Atmosphäre herrscht am Schlossteich. Mystisch, zauberhaft, romantisch. Doch die Stimmung trügt. Eine junge Frau, scheinbar leblos, wird aufgebahrt und in einen Kahn gebettet. Was ist hier los? Entwarnung! Der angebliche „Tatort“ ist die Generalprobe der Tanz-und Musikperformance „Der Tod und das Mädchen.“

Die Uraufführung findet am Sonntag, 28. August, die zweite Aufführung am Dienstag, 30. August, ab 20.30 Uhr, statt. Zwei beginnende Mittsommernächte der besonderen Art.
Die Idee zu diesem außergewöhnlichen Konzert im Schlosspark stammt von Konrad Göke, künstlerischer Leiter von „Moers klingt“. Tanzen werden die Mitglieder des Ballettensembles der NRW Polizei „Police Revolution“. Göke: „Die Aufführung ist das Gegenteil meiner ersten Inszenierung im Schlosstheater Moers 1982. Bei „Interieur“ war es genau umgekehrt. Eine Familie sitzt in friedlicher Geborgenheit am Abendbrottisch und wartet auf die Heimkehr der Tochter, nichts davon ahnend, dass sie zu selben Zeit tot nach Hause gebracht wird.“ Schon damals machte Konrad Göke somit den Schlosspark zur Bühne. Friederike Aust ist Leiterin des Balletts der NRW-Polizei und greift dieses Thema nun erneut auf. Ab 20.30 Uhr versammelt sich das Publikum auf dem Vorplatz zwischen Pulverhaus und Schloss. Auf der Wiese wandeln junge Frauen mit Blumenkränzen im Haar, es ist Mittsommernacht! Dann, ein gellender Schrei - Stille. Ein Mann trägt eine Frauenleiche, Johanna von Janta, durch die Menge - das Schauspiel nimmt seinen Lauf. Der Trauermarsch (Chopin - Marche Funèbre - Funeral March) erklingt. Am Schlossteich wird das tote Mädchen aufgebahrt und im Boot dem Wasser übergeben. Die jungen Frauen winden sich die Blumenkränze aus den Haaren, setzen sie mit Lichtern geschmückt als letzten Gruß aufs Wasser. Von den Bläsern sind Motive aus Rachmaninows symphonischer Dichtung „Die Toteninsel“ zu hören. Die Ruder tauchen ins Wasser, langsam setzt sich das Kanu umringt von den Lichtern der Blumenkränze in Bewegung und zieht über das Wasser hinüber zur Insel. Schauspieler Patrick Dollas, bekannt durch seine langjährige Zugehörigkeit zum Ensemble des STM, begleitet das Publikum von Station zu Station und erklärt die Szenerie . Eines der Mädchen, Stella Louise Göke, löst sich aus der Gruppe und läuft hinunter ans Wasser. Sie singt die Vokalise Op.34 No.14 von Sergej Rachmaninow. Ein zauberhafter Moment...

Anmeldungen ab sofort möglich

Geplant sind jedoch nicht nur Auftritte des einzigartigen Jugendsinfonieorchesters aus der Ukraine. Mit dabei ist auch das Bläserensemble Septomania.
Konrad Göke bedankt sich bei allen Beteiligten für die Unterstützung: Die HUDHUD couture und vintage GmbH von der Tuwas Genossenschaft schneiderte die Kostüme des Ensembles nach Anleitung der ukrainischen Kostümbildnerin Olena Korol. Yuliia Yefremova, Betreuerin des Jugendsinfonieorchesters, präsentierte die Blumenkränze, die Sabine Hillmann von Blumen Hoffmann liebevoll gestaltete. Die Kanujugend des Wassersportvereins Moers hilft bei Umsetzung der Szene am Schlossteich, die Jugendfeuerwehr schmückt das Kanu mit Fackeln. Die jungen Leute aus der Werkstatt des SCI in der Barbaraschule  werden das Kanu farblich gestalten. Hauptsponsor von „Moers klingt“ ist die Sparkasse am Niederrhein, die Heinz Trox Stiftung ermöglicht die Performance „Der Tod und das Mädchen“.
Die Musik-Festwoche „Moers klingt“ beginnt Ende August. Die Aufführung „Der Tod und das Mädchen“ findet nur bei stabiler Schönwetterlage statt. Anmeldungen dazu sind ab sofort bei Ulrich Hecker vom Verein „Erinnern für die Zukunft“ unter efz-moers@gmx.de möglich. Die Karten sind heiß begehrt, die Teilnehmerzahl auf 150 Personen pro Spieltag begrenzt.
Konrad Göke betont: „Die Parallele der Inszenierung zum Krieg in der Ukraine, wo der Tod täglich traurige Wahrheit geworden ist, war natürlich nicht gewollt, drängt sich aber auf. Wie auch in der Performance, wo zuerst eine fröhliche Stimmung herrscht, ist der Tod plötzlich das Thema.“

Autor:

Nadine Scholtheis aus Moers

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