KKV Monheim:
KKV-Gesprächskreis "Christen treffen Muslime" begrüßt die Kirchenrestaurierung in der Türkei durch europäische Muslime

von links: Gülay Akcora und Derya Kaya Ergün (Osmann Gazi Moschee), Bernd-M. Wehner (KKV-Gesprächskreis "Christen treffen Muslime"), Hamza Marks (Osman Gazi Moschee), Teyvik Özcan (European Tulips Club - ETC), Mohamed Adib (Dialogbeauftragter der Osman Gazi Moschee), Dr. Fevzi Cebe, ETC), Bürgermeister Daniel Zimmermann und Yusuf Marciejewski (Osman Gazi Moschee) | Foto: KKV Monheim
  • von links: Gülay Akcora und Derya Kaya Ergün (Osmann Gazi Moschee), Bernd-M. Wehner (KKV-Gesprächskreis "Christen treffen Muslime"), Hamza Marks (Osman Gazi Moschee), Teyvik Özcan (European Tulips Club - ETC), Mohamed Adib (Dialogbeauftragter der Osman Gazi Moschee), Dr. Fevzi Cebe, ETC), Bürgermeister Daniel Zimmermann und Yusuf Marciejewski (Osman Gazi Moschee)
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„Wir wollen mit einer eigenen Initiative die Zivilorganisationen und im Besonderen die muslimischen Bürger zu einer Hilfskampagne für die Restaurierung einer aktiven Kirche in der Türkei mobilisieren. In einer Zeit, wo antimuslimischer Rassismus und die Anfeindung in vielerlei Form sich nahezu täglich zeigen, möchten wir ein Zeichen der Solidarität an alle friedlich glaubenden Menschen weltweit setzen.“ Mit diesen Worten plädierten M. Teyfik Oezcan und Dr. med. Fevzi Cebe vom Vorstand des EUROPEAN TULIPS CLUB anlässlich eines Besuchs in Monheim am Rhein für die solidarische Unterstützung einer Kirchenrestaurierung in der Türkei durch europäische Muslime.

Die beiden Vorstandsmitglieder trafen sich dort auf Einladung der türkischen Ditib-Gemeinde mit Bürgermeister Daniel Zimmermann, dem Dialogbeauftragten der Osman Gazi Moschee zu Monheim, Mohamed Adib, sowie dem Sprecher des KKV-Gesprächskreises "Christen treffen Muslime", Bernd-M. Wehner, auf der Baustelle des Neubaus der Osman-Gazi-Moschee in der Mevlanastraße.

Mohamed Adib begrüßte die Gäste und erläuterte kurz das Anliegen dieser Begegnung. So habe bereits ein erstes Gespräch mit Bürgermeister Zimmermann stattgefunden, in dem dieser bereits seine grundsätzliche Unterstützung des Projekts „Restaurierung einer christlichen Kirche in der Türkei“ zugesagt habe. Mit diesem Projekt, so Adib weiter, wolle man ein deutliches Zeichen setzen, dass das Christentum ein Teil der Türkei sei und wie jede Religion dort eine Heimat habe.

Oezcan wies bei dem Treffen darauf hin, dass das Deutsch-Türkische Anwerbeabkommen, das sich in diesem Jahr zum 60. Mal jährt, das Bild der gesellschaftlichen Zusammensetzung in Deutschland entscheidend geprägt und die interreligiöse Verständigung sowie eine zunehmend enge Kooperation zwischen Christen und Muslimen gefördert habe.

Und Dr. Cebe ergänzt, das besonders im Kampf gegen die Corona-Pandemie die Zusammenarbeit zwischen Kirchen und Moscheen bedeutsame und nachhaltige Erfolge erzielt hätten. In einer Zeit, wo Kirchen- und Moscheegänge gesetzlich untersagt waren, hätten sie auf lokaler Ebene mit dem zeitgleichen Gebetsruf bzw. dem Glockenläuten gemeinsam ein wichtiges Zeichen für gesellschaftliche Solidarität gesetzt und den Menschen Mut sowie Hoffnung vermittelt. Diesen Weg des partnerschaftlichen Zusammenwirkens gelte es, für den gesellschaftlichen Frieden miteinander weiter zu gestalten. "Die Gemeinsamkeiten in den Unterschieden zu finden und zu betonen wird unsere zukünftige Richtung maßgeblich prägen - für mehr Solidarität und Verantwortung füreinander."

Bürgermeister Zimmermann wies darauf hin, dass in Monheim das Zusammenleben der unterschiedlichen Nationalitäten – nicht zuletzt dank zahlreicher ehrenamtlicher Aktivitäten – sehr gut funktioniere. Hierzu trügen auch in besonderem Maße die Evangelische und Katholische Kirchengemeinden mit ihrem interreligiösen Dialog bei. Im Übrigen organisiere die städtische Abteilung Interkulturalität und Städtepartnerschaften vom 14. bis 27. März die Internationalen Wochen gegen Rassismus. So seien unter dem Motto „Haltung zeigen“ im gesamten Stadtgebiet verschiedene Aktionen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene geplant.

Bernd-M. Wehner unterstrich für den KKV-Gesprächskreis "Christen treffen Muslime" erneut, dass man den Bau der neuen Moschee in Monheim unterstütze. Man könne nicht für Religionsfreiheit eintreten und dann gleichzeitig gegen den Bau entsprechender Gotteshäuser sein. Von daher begrüße der Gesprächskreis ganz besonders die Initiative des European Tulips Club, die Restauration eines christlichen Gotteshauses in der Türkei zu unterstützen.

Der KKV-Gesprächskreis „Christen treffen Muslime“ wurde im Juni 2005 gegründet. Er trifft sich seitdem mit den türkischsprachigen Muslimen in Monheim. Darüber hinaus nehmen seit längerer Zeit auch evangelische Christen und seit einiger Zeit auch Mitglieder der marokkanischen Moscheegemeinde an den Gesprächen teil.
Ziel des Gesprächskreises ist es, im gemeinsamen Dialog zwischen Christen und Muslimen einander besser kennenzulernen, gegenseitige Vorurteile und Missverständnisse zu beseitigen, um so im gegenseitigen Respekt die Unterschiede und Gemeinsamkeiten im Glauben des Anderen festzustellen.

European Tulips Club (ETC): Im Bewusstsein, sowohl in der Türkei als auch in Europa verwurzelt und beheimatet zu sein, haben sich Kinder der einst sog. Gastarbeiter anlässlich des 60. Jubiläums des Anwerbeabkommens zwischen der Türkei und Deutschland im April 2021 zusammengetan und den ETC gegründet. Wir sind sowohl in Deutschland als auch in der Türkei überkonfessionell und überparteilich verfasst. Wir sind keine Religionsgemeinschaft.
Hauptziel ist es, Brücken zu schlagen zwischen der einstigen Heimat der Eltern und unserer Wahlheimat Deutschland bzw. Europa. Unsere Absicht ist es, unseren Beitrag für mehr Verständigung und gesellschaftlichen Frieden zu leisten. Dabei beabsichtigen wir eine Synthese herzustellen zwischen den Werten, die wir aus der Türkei übernommen haben und den Werten, die wir in Europa vorgefunden und verinnerlicht haben.

Autor:

Bernd-M. Wehner aus Monheim am Rhein

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