Coronakrise
KKV-Gesprächskreis "Christen treffen Muslime" unterstützt den interreligiösen Gebetstag am 14. Mai 2020

Einladung zum gemeinsamen Gebet im Geist der Geschwisterlichkeit

Der KKV-Gesprächskreis "Christen treffen Muslime" unterstützt den Aufruf des „Hohe Ausschuss für die menschliche Geschwisterlichkeit“ anlässlich der Corona-Pandemie zu einem gemeinsamen, interreligiösen Gebetstag am 14. Mai 2020. Der Gebetsappell des Hohen Ausschusses ist ein erstes konkretes Ergebnis der immer enger werdenden Zusammenarbeit zwischen dem Heiligen Stuhl und Vertretern der islamischen Welt. Eine wichtige Etappe dabei war das christlich-muslimische Grundlagendokument, das Papst Franziskus bei einer Reise in die Vereinigten Arabischen Emirate 2019 unterzeichnete. Der sogenannte „Hohe Ausschuss für menschliche Geschwisterlichkeit“ besteht aus Vertretern des Christentums, Islams und Judentums unter Federführung der Vereinigten Arabischen Emirate.

Corona-Krise: Ein interreligiöses Gebet für die Menschheit

In seiner Einladung zum Gebet wendet sich der Ausschuss an „alle religiösen Führungspersonen und Menschen der Welt“. Angesichts der „großen Gefahr“ der Corona-Pandemie sollten sie sich „betend, fastend und mit Werken der Barmherzigkeit an Gott wenden und ihn im Gebet anflehen“. Die Vertreter der Arbeitsgruppe schlagen als Datum für die interreligiöse Initiative den kommenden 14. Mai vor. Dieser solle fortan der „Tag des Gebets, des Fastens sowie der Werke der Barmherzigkeit und des Bittens für die Menschheit“ sein.

„Wir werden den Vorschlag gerne aufgreifen und an diesem Tag insbesondere Gott bitten, er möge der Menschheit helfen, die Corona-Pandemie zu überwinden,“ so Bernd-M. Wehner, Sprecher des Gesprächskreises „Christen treffen Muslime“ in Monheim am Rhein. Gleichzeitig werde man überlegen, wie der Kreis künftig diesen Tag des interreligiösen Gebetes in besonderer Weise gestalten könne.

Chance für eine menschlichere und geschwisterliche Welt

Wie der Hohe Ausschuss weiter formuliert, gelte es der Menschheit „Sicherheit, Stabilität, Gesundheit und Wohl“ zurückzubringen. Auch könne die Pandemie Gelegenheit dazu sein, in Menschlichkeit und Kooperation zu wachsen - „sodass unsere Welt nach dieser Seuche menschlicher und geschwisterlicher werde als zuvor“. Gleichzeitig hebt das Komitee die wesentliche Rolle der Medizin und Forschung bei der Bekämpfung der Pandemie hervor.

Hintergrund ist wegweisende Initiative von Abu Dhabi

Gemeinsam mit dem Kairoer Großimam Ahmad al-Tayyeb hatte Papst Franziskus am 4. Februar in Abu Dhabi seine Unterschrift unter das „Dokument über die Brüderlichkeit aller Menschen - für ein friedliches Zusammenleben in der Welt“ gesetzt. Es handelt sich um eine christlich-muslimische Selbstverpflichtung auf den gemeinsamen Einsatz für Frieden, die Wahrung der Menschenrechte und Religionsfreiheit, tätige Nächstenliebe und den Schutz der Schöpfung, die mit mehreren Treffen und Initiativen bereits einige Früchte getragen hat.

Der KKV-Gesprächskreis „Christen treffen Muslime“ wurde im Juni 2005 gegründet. Er trifft sich seitdem mit den türkischsprachigen Muslimen in Monheim. Darüber hinaus nehmen seit längerer Zeit auch evangelische Christen und seit kurzem auch Mitglieder der marokkanischen Moscheegemeinde an den vierteljährlich stattfindenden Gesprächen teil.
Ziel des Gesprächskreises ist es, im gemeinsamen Dialog zwischen Christen und Muslimen einander besser kennenzulernen, gegenseitige Vorurteile und Missverständnisse zu beseitigen, um so im gegenseitigen Respekt die Unterschiede und Gemeinsamkeiten im Glauben des Anderen festzustellen.

Autor:

Bernd-M. Wehner aus Monheim am Rhein

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