SKFM Monheim
Flüchtlingshilfe des SKFM stellt sich neu auf

Ehrenamtliche Helfer werden weiter benötigt – Gute Zusammenarbeit mit Stadt und Politik

Zwar ist die Zahl der noch zu betreuenden Flüchtlinge in Monheim zurückgegangen, doch seit März dieses Jahres werden der Stadt insbesondere sogenannte Alleinreisende nach dem „Königsteiner Schlüssel“ zugewiesen. Diese meist jungen Männer kommen unter anderem aus Afrika, Aserbeidschan, Armenien und Georgien. Aber auch türkische Familien kommen vereinzelt als Flüchtlinge nach Monheim.

„Glücklicherweise sind inzwischen viele der Flüchtlinge, die seit 2016 nach Monheim kamen, gut integriert“, berichtet Frank Nickel, Bereichsleiter des SKFM Monheim am Rhein e.V. für die Flüchtlingshilfe. Dazu haben vor allem auch die vielen freiwilligen Helferinnen und Helfer beigetragen, die sich beispielsweise in der „Sprach-Bar“, in der „Lernzeit für Erwachsene“ oder als Paten in der Flüchtlingshilfe engagiert haben. Dank dieser Hilfen seien vielfach persönliche Kontakte entstanden, die auch nach der offiziellen Betreuung weiter gepflegt würden.

„Unser Konzept, ‚Hilfe zur Selbsthilfe‘ zu leisten, hat sich bewährt“, unterstreicht deshalb Johannes Anderski. Er ist beim SKFM Monheim für die Organisation und Koordination des Ehrenamtes im Fachbereich der Flüchtlingshilfe zuständig. „Das hat natürlich zur Folge, dass wir uns als Betreuer zum Teil selbst überflüssig machen.“ Aber genau darum gehe es ja, so Anderski. Insofern sei es nachvollziehbar, dass demnächst die bisherigen fünf Stellen in der Flüchtlingshilfe auf dreieinhalb reduziert würden.

Ehrenamtliche Helfer werden weiter benötigt

Da ehrenamtliches Engagement vielfach zeit- bzw. zweckbefristet sei, werden natürlich auch weiterhin Menschen gesucht, die sich ehrenamtlich und auf Zeit in der Flüchtlingshilfe einbringen. „Die wichtigsten Voraussetzungen, die die Helfer mitbringen müssen“, so Anderski, „sind Zeit und Freude am Umgang mit anderen Menschen.“ Umgekehrt erführen auch die Ehrenamtler durch ihre Arbeit eine Bereicherung. Sie lernten Menschen kennen, die zum Teil unter kaum vorstellbaren Situationen aus ihrem Heimatland geflüchtet und nun ernsthaft gewillt seien, sich eine neue Existenz aufzubauen. Allerdings müsste bei den freiwilligen Helfern auch eine gewisse Frustrationstoleranz vorhanden sein, da man bei seiner Arbeit nicht immer gleich einen Erfolg verbuchen könne. Mit anderen Worten: Ehrenamtliche Unterstützung ist und bleibt ein wichtiger Baustein zur Integration neuer Bürger in Monheim am Rhein.

Und weil Deutschkenntnisse das A und O für eine gelingende Integration sind, bietet der SKFM auch weiterhin Sprachangebote an. Neben der „Sprach-Bar“, die es jetzt nur noch in Monheim gibt, gibt es weiterhin die „Lernzeit für Erwachsene“ im Stadtteiltreff am Ernst-Reuter-Platz 20. Beide Angebote richten sich an Flüchtlinge, die neben dem Besuch der offiziellen Sprachkurse, die von den Volkshochschulen Monheim und Langenfeld sowie der Eurosprachschule in Langenfeld durchgeführt werden, die deutsche Sprache noch vertiefen wollen. Die „Lernzeit für Erwachsene“ findet jeden Montag und Mittwoch von 14:30 bis 16 Uhr statt. Insgesamt 15 bis 20 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer engagieren sich hier, um die Deutschkenntnisse der Flüchtlinge zu fördern und gleichzeitig praktische Lebenshilfe zu geben.

Prozess der Integration braucht langen Atem

„Auch wenn mittlerweile die meisten Flüchtlinge schon gut integriert sind, so gibt es doch immer wieder Alltagsprobleme,“ unterstreicht Frank Nickel, „bei denen sie Hilfe benötigen.“ Angefangen bei Behördengängen, Schulanmeldungen, ärztlicher Betreuung bis hin zum Aufarbeiten von Traumatisierungen, die durch die Flucht ausgelöst worden sind, gäbe es eine breite Palette, für die auch weiterhin ehrenamtliche Helfer benötigt würden. „Der Prozess der Integration braucht eben einen langen Atem“, so Nickel.

In diesem Zusammenhang weist Elmar Borgmann, Geschäftsführer des SKFM Monheim am Rhein, auf die vorbildliche wirtschaftliche Unterstützung der Stadt im Bereich der Flüchtlingsbetreuung hin. „Nur wenn alle verantwortlichen Entscheider in Politik und Verwaltung zusammenarbeiten, kann eine gute Integrationsarbeit vor Ort gelingen. Und das ist in Monheim der Fall“, betont Borgmann.

Nähere Infos erhält man bei Johannes Anderski unter Telefon 02173 4099287 oder per Mail unter Johannes.Anderski@skfm-monheim.de, oder während der Sprechzeiten (montags 15:30 – 16:30 Uhr und freitags von neun bis zehn Uhr) im Büro des SKFM-Flüchtlingshilfe in der Niederstr. 14.

Weitere Informationen über den SKFM Monheim am Rhein e.V. und seine Aktivitäten findet man unter www.skfm-monheim.de.

Autor:

Bernd-M. Wehner aus Monheim am Rhein

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