Ökumenischer Aktionskreis "Ohne Sonntag gibt's nur noch Werktage":
"Vier verkaufsoffene Sonntage im Jahr sind genug“ – Einheitliche Öffnungszeiten gefordert

„Als Stadt sind wir natürlich daran interessiert, den Standort Monheim am Rhein attraktiv zu gestalten. Dazu gehört auch, dass wir besondere Veranstaltungen anbieten und diese mit verkaufsoffenen Sonntagen verbinden. Auf diese Art und Weise erhöhen wir die Anziehungskraft und das Image der Gänselieselstadt.“ Mit diesen Worten warb Bürgermeister Daniel Zimmermann in einem Gespräch mit dem Ökumenischen Aktionskreis "Ohne Sonntag gibt's nur noch Werktage" für die bisherigen vier verkaufsoffenen Sonntage in Monheim.

Der Aktionskreis hatte den Bürgermeister und Estelle Dageroth, Abteilungsleiterin Wirtschaftsförderung und Tourismus bei der Stadt, eingeladen, um zu erfahren, ob von Seiten der Stadt weitere verkaufsoffene Sonntage geplant seien. Das von der CDU/FDP-Koalition verabschiedete „Entfesselungsgesetz“ ermöglicht inzwischen die Öffnung der Geschäfte an bis zu acht Sonntagen im Jahr.

Verkaufsoffener Sonntag für Baumberg?

Die Mitglieder des Ökumenischen Aktionskreises stimmten der Zielsetzung des Bürgermeisters zu, die Attraktivität des Standortes Monheim zu erhöhen. Von daher seien die bisherigen Anlässe wie Frühlingsfest, Stadtfest, Martins- und Weihnachtsmarkt auch Gelegenheiten, diese mit verkaufsoffenen Sonntagen zu verbinden. Diese Feste hätten inzwischen ihren eigenen attraktiven Charakter und würden bei der Bevölkerung und auswärtigen Besuchern auch angenommen. Allerdings sollte man es bei diesen vier Anlässen belassen und nicht neue dazu erfinden. Zwar könne man die Überlegung der Stadt nachvollziehen, künftig auch in Baumberg einen verkaufsoffenen Sonntag zu installieren. Das dürfe aber nach Meinung des AK keinesfalls zur Folge haben, dass zukünftig ein fünfter verkaufsoffener Sonntag eingeführt würde. Hier böte sich vielmehr an, beispielsweise das Frühlingsfest künftig auf Baumberg auszuweiten. Die Stadt sieht dagegen eher die Ausweitung des Baumberger Hauptstraßenfestes in Kombination mit dem Sophie-Scholl-Quartier als Möglichkeit an, einen verkaufsoffenen Sonntag auch für den Stadtteil Baumberg zu etablieren.

Einheitliche Ladenöffnungszeiten ein Gewinn für alle

Auf Zustimmung des Aktionskreises stieß die Überlegung des Bürgermeisters, die Monheimer Geschäftsleute davon zu überzeugen, die Ladenschlusszeiten zu vereinheitlichen und durchgehende Ladenöffnungszeiten zu gewährleisten. Dies wäre, nicht zuletzt aufgrund der in den letzten Jahren entstandenen rund 3.500 neuen Arbeitsplätze, ein Gewinn für die in Monheim tätigen Menschen, aber auch für die Monheimer Geschäftsleute, die damit einen besseren Service bieten würden.

Im Übrigen unterstützt der Aktionskreis auch die bundesweite Aktion des KKV, der unter dem Slogan „Mensch, kauf doch mal wieder nebenan!“ für einen bewussten Konsum und lebendige Innenstädte wirbt. „Die besten Argumente des Handels gegenüber der Onlinekonkurrenz sind sein Service, seine hohe Beratungsqualität und seine motivierten Mitarbeitenden“, unterstrich deshalb Franz Köchling, der Sprecher des Aktionskreises. Die Gesprächsteilnehmer waren sich darüber hinaus einig, dass eine weitere Lockerung der Öffnungszeiten am Sonntag letztlich nur die vielen kleinen Einzelhändler in Bedrängnis bringe, nicht aber die großen Einkaufsketten.

Für den Aktionskreis bleibt es ein wichtiges Anliegen, immer wieder auf den Wert des freien Sonntags hinzuweisen. Wer den Sonntag immer mehr durch profane Aktivitäten seines Sinnes beraube, dürfe sich nicht wundern, dass sein Sinngehalt mehr und mehr verloren gehe. Pater Anselm Grün habe es auf den Punkt gebracht, wenn er sage: „Wenn alle Zeiten gleich sind, werden sie gleich sinnlos. Wenn dein Sonntag wie dein Alltag wird, wird auch dein Alltag seines Sinns entleert.“

Im Ökumenischen Aktionskreis "Ohne Sonntag gibt's nur noch Werktage" arbeiten die evangelische Kirche in Monheim, die katholischen Kirchengemeinden und Verbände KAB, kfd und KKV im Bereich Langenfeld/Monheim mit, um den Sinn des Sonntags stärker ins Bewusstsein der Menschen zu rücken.

Autor:

Bernd-M. Wehner aus Monheim am Rhein

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