Monheimer Unternehmen gründen Familien-Genossenschaft: Wenn der Nachwuchs in die Firmen-Kita geht

Genossenschaftsgründer (von links): Harald Mikat, Bernhard Schwarz (Raiffeisenbank), Stephan Zepke, Thomas Arenz (beide Theissen), Petra Schneider, Arne Bergmann und Ralf Schukat. Foto: Poli
  • Genossenschaftsgründer (von links): Harald Mikat, Bernhard Schwarz (Raiffeisenbank), Stephan Zepke, Thomas Arenz (beide Theissen), Petra Schneider, Arne Bergmann und Ralf Schukat. Foto: Poli
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Sechs Monheimer Unternehmen haben vor kurzem die Familiengenossenschaft Monheim gegründet. Erstes Projekt ist eine eigene Kindertagesstätte. Jenoptik Robot, TML Technik, Schukat Electronic, die Raiffeisenbank Rhein-Berg, die Theissen Medien Gruppe und die Autolackiererei Schneider – das sind sechs Monheimer Unternehmen, die eines verbindet: Sie setzen sich aktiv für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein. Mit dem Ziel, eine gemeinesame Betriebs-Kita zu errichten, haben die Betriebe sich zu einer Genossenschaft zusammengeschlossen.

Konzept exisitiert seit 2009

„Keine Monheimer Firma hätte so ein Projekt alleine stemmen können“, sagt Harald Mikat von TML Technik und Mitbegründer der Familiengenossenschaft Monheim. Für ihn geht mit der Realisierung des Kita-Projektes ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung: „Das Konzept hat es schon 2009 gegeben. Aus finanziellen Gründen mussten die Pläne dann aber leider wieder in der Schreibtischschublade verschwinden.“
Vorgesehen ist zunächst eine Tagesstätte für drei Gruppen mit insgesamt 50 Kindern. „Bei Bedarf können die Räumlichkeiten aber erweitert und ausgebaut werden“, erklärt Arne Bergmann (Jenoptik), der ebenso wie Harald Mikat zum Vorstand der Genossenschaft gehört. Entworfen hat den rund 700 Quadratmeter großen Kindergarten das Düsseldorfer Architekturbüro Nagy-Stromann. Die Gestaltung erfülle alle Ansprüche an modernste Kindererziehung, so Bergmann.

Bilinguales Bildungskonzept

Beim (bilingualen) Bildungskonzept setze die Familiengenossenschaft einen technisch-naturwissenschaftlichen Schwerpunkt. „Eine Früherziehung und Frühbildung nach dem Leitbild: Gute Voraussetzungen für unsere nächste Generation“, erklärt der Unternehmer.
Gebaut werden soll die Kindertagesstätte nach dem Wunsch der Familiengenossenschaft auf einem rund 2000 Quadratmeter großen Grundstück an der Baumberger Chaussee. Eigentümerin ist die Stadt Monheim, die das Gelände an die Genossenschaft verkaufen wird. Das Investitionsvolumen für das Projekt beträgt insgesamt 2,2 Millionen Euro. Gibt es keine bürokratischen und technischen Hürden, kann die Kita im Spätsommer nächsten Jahres an den Start gehen.

AWO als Träger

Träger der Einrichtung wird die Arbeiterwohlfahrt. „Ohne Träger gibt es keine Kibiz-Förderung“, sagt Harald Mikat. Sie sei wichtig für das finanzielle Gelingen des Projektes, weil aus diesen Geldern die anfallenden Betriebskosten zu rund 90 Prozent gedeckt werden. Mit im Verbund ist auch die Stadt Monheim, die über das Jugendamt 10 bis 15 Plätze in der Genossenschafts-Kita belegen wird. Die anderen Plätze stehen dem Mitarbeiter-Nachwuchs zur Verfügung.
Die Eltern zahlen nach den Vorstellungen der Genossenschaft für einen Platz in der Betriebs-Kita zunächst den gleichen Betrag, den auch das Monheimer Jugendamt für einen Platz in einer städtischen Kita erhebt. Ob und in welcher Höhe die Eltern zusätzlich anteilig an den Kosten, die die jedes der Genossenschaftsmitglieder monatlich für einen Kita-Platz zu tragen hat, beteiligt werden, können die Unternehmen selbst entscheiden. Attraktiv sei das Modell für Eltern allemal, ist Arne Bergmann sich sicher. „Weil der Kindergartenbeitrag in Monheim bis 2015 auf null gesetzt wird, ist die Einrichtung auch für Auswärtige attraktiv. Ein klarer Standortvorteil!“ Die ersten Anmeldungen für einen Platz in der neuen Kita sind schon per E-Mail eingetroffen.

Info

Das Geschäftsmodell der Genossenschaft

Die bisher beteiligte Unternehmen übernehmen bis zu vier Anteile in Höhe von jeweils 10.000 Euro. Weitere Anteile können noch erworben werden. Pro Unternehmen ist der Erwerb von maximal zehn Anteilen möglich.

Die Mitglieder zahlen zusätzlich einen monatlichen Betrag zwischen 150 und 250 Euro pro Kindergartenplatz. Für Nichtmitglieder ist die Belegung zu einem erhöhten monatlichen Beitragssatz möglich.

Firmen oder Betriebe, die Interesse am genossenschaftlichen Kita-Projekt haben, können sich mit Arne Bergmann (arne.bergmann@jenoptik.com) oder Harald Mikat (h.mikat@tml-technik.com) in Verbindung setzen.

Autor:

Bea Poliwoda aus Monheim am Rhein

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