SKFM erweitert sein Angebot im Bereich „betreutes Wohnen“

Die Betreuerinnen Nicole Kleemann (links) und Nadine Fuchs
  • Die Betreuerinnen Nicole Kleemann (links) und Nadine Fuchs
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Nadine Fuchs verstärkt das Team um Nicole Kleemann im Zöllnerhaus

Nadine Fuchs, die ihren Bachelor im Bereich Sozialarbeit und –pädagogik vor kurzem absolvierte, ist seit Februar dieses Jahres beim SKFM Monheim am Rhein e.V. für die Betreuung der neu eingerichteten Außenwohngruppe in der Friedenauer Straße zuständig. Hier sind vier Jugendliche im Alter zwischen 18 und 24 Jahren untergebracht, die sich in schwierigen sozialen Lebenslagen befinden. Darüber hinaus betreut die 28-jährige Langenfelderin noch vier weitere Personen, die zwar eine eigene Wohnung haben, trotzdem aber professionelle Hilfe benötigen, um ihre derzeitige Situation zu bewältigen.

Mit diesem zusätzlichen Angebot – der sogenannten ambulanten Betreuung – erweitert der SKFM Monheim sein bisheriges Aufgabenfeld "Betreutes Wohnen für junge Erwachsene" im Zöllnerhaus an der Rhenaniastraße in Monheim. In dieser Einrichtung, die von Nicole Kleemann und weiteren ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern betreut wird, sind z.Z. acht junge Leute untergebracht. Auch hier handelt es sich um junge Erwachsene zwischen 18 und 27 Jahren, die wohnungslos sind oder drohen zu werden oder sich in besonderen sozialen Schwierigkeiten befinden.

Eigenverantwortung stärken

„Ziel unserer Betreuung ist es, den jungen Leuten Perspektiven für ihr Leben aufzuzeigen und sie in die Lage zu versetzen, dass sie auf eigenen Füßen stehen und für sich selbst sorgen können“, betont Nicole Kleemann. Dabei sei es wichtig, dass die Hilfen individuell erfolgten, da schließlich jeder der Jugendlichen seine eigene Lebensgeschichte habe und mit den unterschiedlichsten Problemen konfrontiert sei. „Nur so kann ich persönliche Beziehungen aufbauen und damit auch gezielt helfen bzw. Lösungen anbieten.“ Hilfe zur Selbsthilfe heiße deshalb die Zauberformel, die die Betreuer hier praktizierten. „Durch die Stärkung der Eigenverantwortung wird den Jugendlichen eine neue Lebensperspektive vermittelt, so dass sie letztlich ihr Leben wieder selbst in die Hand nehmen können“, ergänzt Nadine Fuchs.

Dass dieses Konzept in vielen Fällen aufgeht, erläutert Nicole Kleemann an folgenden Beispielen: So habe ein Bewohner, der vor drei Jahren aus dem Zöllnerhaus ausgezogen sei, die „Kurve wieder bekommen“. Er habe eine Arbeitsstelle, sei inzwischen verheiratet und Vater eines Kindes und stehe jetzt auf eigenen Beinen. Ein anderer Bewohner sei im Februar 2012 ins Zöllnerhaus ohne Job und mit hohen Schulden gekommen. Sein Leben war völlig unstrukturiert. Inzwischen habe er eine Ausbildungsstelle als Koch gefunden, stehe regelmäßig morgens um 04:30 Uhr auf und habe sich zur allgemeinen Freude der Mitbewohner mit seiner Kochkunst auch im Zöllnerhaus, das er inzwischen schon wieder verlassen konnte, eingebracht. „Diese Beispiele zeigen“, so Kleemann, „wie individuelle Unterstützung und Hilfe zur Selbsthilfe und zur Eigenständigkeit befähigen kann. Selbst nach ihrem Auszug hielten die jungen Männer noch Kontakt zum Zöllnerhaus.

Gebrauchte Küchengeräte und Pflanzen für den Garten werden gerne entgegengenommen

Im Übrigen zeigen das Zöllnerhaus selbst sowie der Garten, dass die Bewohner des Hauses auch Wert auf ein gepflegtes Äußeres legen. So haben sie inzwischen unter Anleitung und Mithilfe des Hausmeisters etliche Räume im Haus und den Geräteschuppen im Garten neu gestrichen und die Beete mit Blumen und Sträuchern neu bepflanzt. Allerdings ist der Garten noch aufnahmefähig. Wer also Stauden oder Pflanzen übrig hat, findet beim Zöllnerhaus dankbare Abnehmer. „Darüber hinaus benötigen wir immer wieder Elektrogeräte für die Küchen wie Waschmaschinen, Kühlschränke, Elektroherde oder Mikrowellen, um den jungen Leuten beim Bezug ihrer Wohnungen eine gewisse Grundausstattung mitgeben zu können“, erläutert Günter Arenz, einer der ehrenamtlichen Helfer im Zöllnerhaus. Selbstverständlich könnten diese Geräte gebraucht sein. Sie sollten allerdings noch funktionieren. Wer hier helfen kann, ruft am besten direkt beim Zöllnerhaus unter der Nummer 51731 an. Da der Anschluss nicht immer besetzt ist, kann man gerne auf dem Anrufbeantworter eine entsprechende Nachricht hinterlassen. Rückruf wird garantiert.

Hintergrund: Der SKFM Monheim am Rhein e.V. nimmt im Zöllnerhaus junge Erwachsene zwischen 18 und 27 Jahren auf. "Betreutes Wohnen für junge Erwachsene" heißt der Fachbegriff, unter dem das Projekt vom SKFM bereits seit 1994 erfolgreich praktiziert wird. In der Sprache des Sozialgesetzbuches (SGB) XII ist das Zöllnerhaus also ein Wohnangebot, "das eine betreute Wohnform im individuellen und ganzheitlichen Ansatz sowohl für den Personenkreis junger Volljähriger, die u.a. wohnungslos sind, nach § 67 SGB XII anbietet".

Neben diesem „betreuten Wohnen“ bietet der SKFM seit Februar diesen Jahres das sogenannte ambulante Wohnen ab 18 Jahren ohne Altersbeschränkung nach oben in angemieteten Wohnungen an. In diesem Bereich sind übrigens noch Betreuungskapazitäten frei. In allen Fällen werden Menschen, die zum Beispiel von Obdachlosigkeit bedroht sind, kein Geld oder keinen Job haben, Hilfen angeboten, damit sie in die Lage versetzt werden, ein eigenständiges Leben zu führen.

Bei der Aufnahme eines Jugendlichen ins Zöllnerhaus oder bei der ambulanten Betreuung wird individuell geprüft, welche Schwierigkeiten und Probleme vorliegen, um gezielte Unterstützung leisten zu können. Darüber hinaus müssen die jungen Erwachsenen bereit sein, die angebotenen Hilfen der betreuten Wohnform und die damit verbundenen Beratungs- und Unterstützungsangebote zur beruflichen, finanziellen und sozialen Entwicklung anzunehmen. Kostenträger ist der Landschaftsverband Rheinland.

Weitere Infos zum SKFM Monheim telefonisch unter 02173 9569-0 oder unter www.skfm-monheim.de.

Autor:

Bernd-M. Wehner aus Monheim am Rhein

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