Angekommen im Vest
Neue Kursstruktur und enge Kooperation mit Jugendcafé Areopag in Recklinghausen

Anna-Marie Lordieck, Matthias Grammann, Siana Somiëski und Dr. Richard Schröder (hinten, v.l.) mit den jungen Teilnehmern und Teilnehmerinnen.
  | Foto: Kreis Recklinghausen/ Svenja Küchmeister
  • Anna-Marie Lordieck, Matthias Grammann, Siana Somiëski und Dr. Richard Schröder (hinten, v.l.) mit den jungen Teilnehmern und Teilnehmerinnen.
  • Foto: Kreis Recklinghausen/ Svenja Küchmeister
  • hochgeladen von Lokalkompass Recklinghausen

Das beim Regionalen Bildungsbüro des Kreises Recklinghausen angegliederte Projekt "Angekommen in deiner Stadt – Kreis Recklinghausen" unterstützt geflüchtete und neu zugewanderte Jugendliche und junge Erwachsene, in ihrer neuen Heimat Fuß zu fassen. Außerdem hilft es ihnen bei der Teilnahme am gesellschaftlichen Leben sowie der Integration in den Arbeits- und Ausbildungsmarkt.
756 geflüchtete und neu zugewanderte Jugendliche und junge Erwachsene haben in den ersten drei Jahren vom Projekt profitiert. 
Viele weitere bekommen in den nächsten drei Jahren die Chance auf Unterstützung beim "Ankommen". Diejenigen, die schon länger im Projekt sind, die Möglichkeit sich mit stetig wachsender Selbstständigkeit dauerhaft zu integrieren: Die Walter-Blüchert-Stiftung, das Schulministerium NRW und der Kreis Recklinghausen fördern das Projekt für weitere drei Jahre.
Neu ist für die kommenden drei Jahre die Konzentration der organisatorischen Arbeit des Projekts auf den zentralen Standort im "RIFF" (Recklinghausen, Integration, Freizeit, Förderung) in der Schule am Kurfürstenwall in Recklinghausen und die enge Kooperation mit dem Jugendcafé "Areopag" an der Steinstraße.
Die Räume werden für Bewerbungstrainings und andere Kurse genutzt. Vor allem aber sollen sie den geflüchteten und neu zugewanderten Jugendlichen Begegnungen mit einheimischen jungen Menschen ermöglichen. Dazu werden ausgewählte Angebote und moderierte Veranstaltungen zu den Öffnungszeiten des Cafés in Recklinghausen gemeinsam gestaltet. "Unsere Einrichtung hat den Auftrag, etwas für die Schülerinnen und Schüler Recklinghausens zu tun. Darum war ich froh über die Anfrage des Projektes", erklärt Matthias Grammann, Leiter des jugendpastoralen Zentrums Areopag, "Wir haben hier die Möglichkeit, Begegnungsräume zu schaffen und Berührungsängste abzubauen."
Neben den Neuerungen wird es aber auch Bewährtes weiterhin geben: Theatergruppe, Anfänger- und Aufbauschwimmkurse, das integrative Fußballturnier "Kick mit", Deutschförderkurse und gezielte Kurse für berufliche Fachsprache sowie Musikangebote. "Gerade die Deutschkurse und die Schwimmkurse sind sehr gefragt. Es gibt jetzt erstmals auch einen reinen Mädchenschwimmkurs ", sagt Siana Somiëski, Pädagogische Leiterin des Projekts "Angekommen". Neben den offenen Veranstaltungen und Kursen ist es für die Lehr- und pädagogischen Fachkräfte der Berufskollegs möglich, Angebote für Gruppen sowohl im Vor- als auch im Nachmittagsbereich zu buchen: Stadtteilerkundungen, Bibliotheksführungen, Cajon-Workshops, Computerkurse, Filmprojekte, Englischkurse, Betriebsbesichtigungen, Berufsorientierung oder Kochen sind einige dieser Angebote.
Seit Sommer 2018 führt das Projektteam in den Oster-, Sommer- und Herbstferien das durch das Land NRW geförderte "FerienIntensivTraining - FIT in Deutsch" durch, um eine kontinuierliche Deutschförderung auch in der schulfreien Zeit zu ermöglichen. Aufgrund des großen Zulaufs werden mittlerweile zwei parallel laufende Kurse unterschiedlicher Sprachniveaus angeboten. Neben der Verbesserung der Sprache geht es aber auch darum, Wissen für den Alltag zu erlangen. So können die Teilnehmer bei Ausflügen oder alltagsbezogenen Aktivitäten Erlerntes in authentischen Situationen anwenden und üben.
Haben (19) aus Eritrea nutzt regelmäßig die Angebote aus dem Projekt – und weiß, was er werden will: "Fahrzeuglackierer". Gofran kommt aus Syrien. Die 17-Jährige hat schon ein Praktikum im Krankenhaus gemacht und für sich entschieden: "Ich möchte eine Ausbildung in der Krankenpflege machen. Oder in einer Apotheke arbeiten. Aber erst einmal den Schulabschluss machen." Den Schulabschluss hat auch Ambesajer (21, Eritrea) als Ziel fest im Blick. Er ist am Berufskolleg auf dem Weg zum Abitur. Ingenieur wäre sein ferneres Ziel, "vielleicht irgendwann", sagt er bescheiden. Konkret bietet das Projekt als Ergänzung zur Arbeit zum Beispiel an den acht Berufskollegs des Kreises Bildungs-, Kultur-, Sport- und Freizeitangebote sowie Angebote zur Unterstützung bei der beruflichen Orientierung an.

Kontakt

  • Weitere Informationen zum Projekt bekommen Interessierte bei der pädagogischen Leitung des Projektes, Siana Somiëski, telefonisch unter 02361/1063145 oder per E-Mail an angekommen@kreis-re.de.
Autor:

Lokalkompass Recklinghausen aus Recklinghausen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

10 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.