Traurige Nachricht für Theaterfreunde
Ruhrfestspiele können Herbstfestival 2020 nicht realisieren

In diesen Tagen und Wochen wäre das Ruhrfestspielhaus ein Publikumsmagnet, aber durch die Coronakrise ist auch nicht das geplante Herbstfestival 2020 zu realisieren.
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Darauf hatten viele Fans der Ruhrfestspiele Recklinghausen gehofft: Es sollte statt des regulären Festivals ein Herbstprogramm geben. Aber dieses Ersatz-Event ist 2020 nicht zu stemmen, teilen die Ruhrfestspiele mit. 
Aufgrund der Entwicklungen im Zusammenhang mit dem Coronavirus haben sich die Ruhrfestspiele in enger Abstimmung mit ihren Gesellschaftern und dem Aufsichtsrat entschieden, die Planungen für das angedachte Herbstfestival im Oktober 2020 abzubrechen, heißt es weiter in der Pressemitteilung.

Großveranstaltungsverbot bis Ende August

Die offiziellen Bestimmungen, die bis in den Spätsommer reichen, machen die Planungen zurzeit auf einer seriösen Grundlage unmöglich. Das Großveranstaltungsverbot besteht bis zum 31.8.2020 mit ungewisser Konsequenz für das Produzieren und Zeigen von Darstellender Kunst. Die Theater sind nach wie vor geschlossen, Proben für geplante Premieren ausgesetzt, internationales Reisen nicht möglich. Mögliche Aufführungstermine im Rahmen einer Herbstspielzeit sind daher nicht realistisch umzusetzen. Eine Planungssicherheit für die Wiederaufnahme von Kulturveranstaltungen im Herbst ist zudem weiterhin ungewiss. Es gibt derzeit keine klaren, behördlichen Hinweise in Bezug auf Hygiene-Regelungen für Zuschauerräume, Publikumsgrößen etc.
Die Entscheidung ist den Ruhrfestspielen unter Leitung von Olaf Kröck sichtlich schwer gefallen.  Kröck: „Wir haben in den letzten Wochen intensiv versucht, Teile des Programms der Ruhrfestspiele im Herbst präsentieren zu können. Alle beteiligten Partner haben sich nach Kräften bemüht und wir haben uns über die große Kooperationsbereitschaft sehr gefreut. Dennoch herrscht überall, national und international, große Unsicherheit, welche Planungssicherheit überhaupt gegeben werden kann. Es fällt schwer, endgültig anzuerkennen, dass wir in diesem Jahr keine Ruhrfestspiele haben werden.“  Kröck und sein Team bedanken sich sehr bei den beteiligten Künstlern und Theatern.

Tesche: Entscheidung ist zu respektieren

Christoph Tesche, Bürgermeister Stadt Recklinghausen und 1. Aufsichtsratsvorsitzender der Ruhrfestspiele: „Ich war sehr froh über die Initiative der Leitung, den Versuch zu unternehmen, Teile des diesjährigen Ruhrfestspieleprogramms in den Herbst zu verschieben. So schmerzhaft das Ausfallen der diesjährigen Ruhrfestspiele für das Publikum und die Stadt Recklinghausen auch ist, angesichts der weltweiten Corona-Pandemie respektieren wir selbstverständlich die Entscheidung.“
Auch finanziell ist die abgesagte Saison ein Problem, denn es müssen differenzierte Lösungen für die Abrechnung und Anerkennung von Ausfallzahlungen sowohl im künstlerischen Bereich als auch in den weiteren Abteilungen gefunden und vereinbart werden.

Einige Produktionen und Projekte der abgesagten Spielzeit können voraussichtlich in die Planungen für 2021 integriert werden. Dabei wird  die Entwicklungen der Theater- und Kunstlandschaft im deutschsprachigen Raum und im internationalen Kontext auf der Grundlage der aktuellen Situation genau und kritisch verfolgt.
Olaf Kröck erklärt: „Wir blicken nun gespannt und neugierig in das nächste Jahr, in dem die Ruhrfestspiele ihr 75-jähriges Jubiläum begehen. Wir müssen die Planungen mit Weitsicht und größtmöglicher Offenheit und Flexibilität betreiben. Neue Zeiten bringen möglicherweise neue Ruhrfestspiele hervor. Das wollen wir jetzt mit Lust und großer Kreativität angehen.“

Mitmachen bei Fotoprojekt

Aber es gibt ein spannendes Fotoprojekt der Ruhrfestspiele, bei dem Gäste sich interaktiv beteiligen können. Dazu Infos auf diesem Portal: https://www.lokalkompass.de/recklinghausen/c-kultur/portraitfotos-fuer-spektakulaere-aktion-gesucht-glasfassade-wird-zur-leinwand_a1359747

In diesen Tagen und Wochen wäre das Ruhrfestspielhaus ein Publikumsmagnet, aber durch die Coronakrise ist auch nicht das geplante Herbstfestival 2020 zu realisieren.
Intendant Olaf Körck, hier bei der Vorstellung des Programms 2020 unter dem Titel "Macht und Mitgefühl" im Januar, würde einige Produktionen gerne im kommenden Jahr präsentieren. | Foto: Krusebild
Autor:

Kerstin Halstenbach aus Recklinghausen

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