Ziel ist die Diffamierung des Islams!

Sehr geehrter Herr Schliehe,

zunächst bin ich voll Verwunderung darüber, dass Sie es als Diplom-Soziologe nicht vermögen, den Inhalt des Leserbriefs von Rolf Nowak (Grüne) adäquat und wahrheitsgetreu wiederzugeben. Die Grünen werden Ihren absurden Vorschlag (Kopftuchverbot in Kindergärten und Schulen) in Ausschuss und Rat ablehnen, weil es dafür in NRW keine gesetzliche Grundlage gibt. Wollen Sie die Leser bewusst verwirren oder ist Ihr Ziel gar die Diffamierung des Islams? Es geht Ihnen doch offensichtlich in erster Linie gar nicht um den Kopftuchstreit, sondern dieser dient doch offenbar nur dazu, den Islam in der breiten Öffentlichkeit zu verunglimpfen. Im Zusammenhang der Diskussion über das Kopftuch darf ich Sie auf den am 26. Februar 2009 erschienenen 73-seitigen Bericht "Diskriminierung im Namen der Neutralität" von Human Rights Watch verweisen, der die Verbote religiöser Kleidung und Symbole für Lehrkräfte und Beamte in einigen Bundesländern aus dem Blickwinkel der Menschenrechte untersucht. Human Rights Watch kommt zu dem Ergebnis, dass diese Gesetze sich eindeutig gegen das Kopftuch richten und Kopftuch tragende Frauen zwingen würden, sich entweder für ihren Beruf oder für ihren Glauben zu entscheiden. Dadurch würden muslimische Frauen diskriminiert und die Menschenrechte dieser Frauen würden deutlich verletzt werden. Natürlich plädiere ich auch für eine Gleichbehandlung aller Schülerinnen und Schüler in der Schule, halte jedoch Ihre Auffassung für grundsätzlich übertrieben, dass Toleranz und Wertschätzung gegenüber dem Islam generell die Einführung islamischer Wertvorstellungen in der Schule zur Folge hätte. Der legitime Ort für die Einführung islamischer Wertvorstellungen in der Schule wird zukünftig der Islamische Religionsunterricht sein, der seinen Platz neben dem Katholischen oder Evangelischen Religionsunterricht finden wird. Das wird ein wichtiger Beitrag für eine gut funktionierende Integration sein!

Dr. Dr. Joachim Seeger, Recklinghausen

Autor:

Dr. Dr. Joachim Seeger aus Recklinghausen

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