Ausbildungspartnerschaft Orthopädietechnik“ im Max-Born-Berufskolleg

Sechszehn junge Tunesier nehmen kürzlich an dem Praxisseminar in den Werkstätten des Max-Born-Berufskollegs an einer Aus- und Weiterbildung für qualifizierte Prothesen-Technikern teil, um ihr Wissen den aktuellen europäischen Standards anzupassen.

Von früh morgens bis spät abends wurde gearbeitet, eine Übersetzerin dolmetschte den ganzen Tag alle Unterrichtsinhalte und Erklärungen in die französische Sprache. Vor rund 22 Jahren wurden bereits mit Unterstützung des Max-Born-Berufskollegs Orthopädietechniker der Kategorie 1 nach ISPO ausgebildet, die inzwischen pensioniert sind.

Daher ist das neue Projekt von großer Bedeutung, um in Tunesien eine nachhaltige Ausbildungsstruktur für den Beruf des Orthopädietechnikers zu etablieren. Das Projekt „Deutsch-Tunesische Ausbildungspartnerschaft Orthopädietechnik“ zur Weiterbildung tunesischer Orthopädietechniker nach internationalem Standard wird durch das deutsche Auswärtige Amt und das tunesische Ministerium für Sozialangelegenheiten gefördert und garantiert eine qualifizierte Ausbildung auf internationalem Niveau.

Für Deutschland ist inzwischen ein bundeseinheitlicher Lehrplan entstanden, der von der WHO/ISPO anerkannt werden soll und unter Beteiligung des Max-Born-Berufskollegs und den Bundesverbänden für Orthopädietechnik erstellt worden ist.

Das Handwerk der Orthopädietechnik ist in Tunesien nach den Unruhen der Revolution wichtiger denn je. Etwa 7.000 Patienten pro Jahr versorgt das staatliche Orthopädie-technische Zentrum CAO. Die Zielgruppe, die durch das Projekt letztendlich profitieren soll, sind die durch Unruhen, Unfälle und Krankheiten in Tunesien versehrten Menschen oder auch Kriegsopfer aus dem Nachbarland Lybien. Die Projektleitung hat Kathrin Seelige von der sequa gGmbH übernommen, zuständig für die Gesamtkoordinierung sowie fachliche Steuerung des Projekts.

Die sequa gGmbH ist eine weltweit tätige Entwicklungsorganisation und führt seit 1991 in enger Zusammenarbeit mit der deutschen Wirtschaft Programme und Projekte der internationalen Zusammenarbeit durch.

Die Umsetzung des Projektes führt der gemeinnützige Verein Human Study e.V. durch, der mit seinem speziellen Schulungs- und Bildungsprogramm eine international anerkannte Qualifikation in der Orthopädietechnik ermöglicht.
Zum Max-Born-Berufskolleg hat Christian Schlierf, Programmdirektor von Human Study e. V., den Kontakt hergestellt und führte nun zum zweiten Mal das Praxisseminar in Recklinghausen durch. Im Rahmen dieses Projektes wurden in einem Aufbaukurs im Max-Born-Berufskolleg sechzehn Teilnehmer auf ihre Vorrausetzungen für die Ausbildung nach den Anforderungen der WHO/ISPO für die Kategorie II geprüft.

Weitere Infos zu den Projekten gibt es im Internet unter http://www.sequa.de und http://www.human-study.de.

Autor:

Lokalkompass Recklinghausen aus Recklinghausen

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