Gedenken an die Reichspogromnacht und andere nationalsozialistische Verbrechen

Seit vielen Jahren finden zum Gedenken an die Reichspogromnacht in Recklinghausen Gedenkveranstaltungen statt. Hierzu gehört auch, dass sich eine Schule mit dem Thema befasst. In diesem Jahr gestaltete die Dietrich-Bonhoeffer-Schule mehrere sehenswerte Aktionen. Neben den Klassen 10 war auch die Briefmarken AG aktiv. Wolfgang Menne (2. Vorsitzender) und Ewald Zmarsly (1. Vorsitzender) des Briefmarkensammler-Vereins Recklinghausen e. V. (BSV) leiten seit September 2010 diese AG im Rahmen des offenen Ganztags an der Realschule. Die zurzeit drei Schüler der AG aus den Jahrgängen 6 und 7 präsentierten sechs Schautafeln zum Thema „Nationalsozialismus – Opfer, Orte der Verbrechen und des Gedenkens“.

In den letzten drei Wochen zuvor recherchierten die Schüler zu dem Thema, während die beiden Betreuer Gedenkbriefmarken besorgten. Die gesammelten Daten und Marken wurden anschließend vom Vereinsvorsitzenden aufbereitet, damit ein einheitliches Bild entsteht. Auf einem Blatt waren auf einer Karte die jüdischen Gettos, Orte großer Massaker, Konzentrations- und Vernichtungslager eingezeichnet, mit Fotos, erläuternden Texten und Gedenkbriefmarken ergänzt. Außerdem gab es Angaben über die Form und Farbe der Markierung von Lagerhäftlingen in den Konzentrationslagern. Zu den biografischen Daten einer Auswahl von Opfern des Nationalsozialismus, die verschiedenen Gruppen angehörten oder Einzeltäter waren, wurden ebenso Gedenkbriefmarken präsentiert. Den Abschluss bildete ein Stadtplan von Recklinghausen. Pfeile wiesen auf den Standort der am 9.11.1938 in der Reichspogromnacht abgebrannten Synagoge sowie Straßen und Gebäude hin, die nach Opfern des Nationalsozialismus benannt wurden. Diese Orte wurden – sofern vorhanden – ebenfalls mit zugehörigen Gedenkbriefmarken ergänzt.

Am 9. November um 11 Uhr war es so weit. Angelika Wielk (Leiterin der Schule) begrüßte in der Aula die Gäste der Gedenkveranstaltung und Wolfgang Pantförder (Bürgermeister) hielt eine Rede. Nach einem kurzen Film rezitierten Schüler einige Texte zur Reichspogromnacht und zum Nationalismus sowie Rassismus. Danach konnten die Gäste die Ausstellung besichtigen. In der Aula und im Bunker (im zweiten Untergeschoss) waren Arbeiten der Klassen 10 ausgestellt. Im ersten Untergeschoss, d. h. zwischen beiden Ausstellungsorten, präsentierte sich die Briefmarken AG. Die drei Schüler der AG erläuterten den zahlreichen, interessierten Gästen ihre Arbeit. Die Gäste erfuhren, dass Briefmarken Geschichte(n) erzählen und Geschichtsunterricht im Rahmen der Briefmarken AG bunt und interessant ist.