Mit viel Liebe zum Detail

Noch sieht der Stall, in dem Josef und Maria mit ihrem Jesus Unterschlupf finden, eher aus wie ein Iglu. Doch die Krippenbauer sind zuversichtlich, dass jedes noch so kleine Detail rechtzeitig stimmen wird. Foto: Rolke
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  • Noch sieht der Stall, in dem Josef und Maria mit ihrem Jesus Unterschlupf finden, eher aus wie ein Iglu. Doch die Krippenbauer sind zuversichtlich, dass jedes noch so kleine Detail rechtzeitig stimmen wird. Foto: Rolke
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In der St.-Franziskus-Kirche in Stuckenbusch wird wieder gebaut. Doch nicht an der Kirche, sondern an einer großen Krippe. Und dieser Krippenbau steht in einer langen Tradition von mehr als 100 Jahren.
Noch erinnert der Stall, in der Maria und Josef mit ihrem Jesus Unterschlupf gefunden hatten, an ein Iglu. Weißes Styropor bedeckt die Holzkonstruktion, an der zwei fleißige Helfer arbeiten. „Diesmal ist es relativ schwierig, den Stall zu bauen. Dafür werden wir wohl noch ein paar Stunden brauchen“, lacht Christiane Lück, die schon seit fünf Jahren zum Krippen-Team der Kirche gehört.
Die Organisatorin ist aber dennoch zuversichtlich, dass alles rechtzeitig fertig wird. Zehn Leute arbeiten durchschnittlich zeitgleich an dem Kunstwerk. Ein großer Teil der Krippe sieht auch schon vollständig aus. Im Hintergrund stehen einige Häuser, ein Bachlauf plätschert vor sich hin und Sand bedeckt auch schon den Boden der Krippenkonstruktion.
Wenn alles fertig ist, werden auch Bäume am Rand stehen, Rasen wird gepflanzt sein und Tiere werden die knapp 70 Quadratmeter große Konstruktion bevölkern. 23 Menschen-Figuren und 42 Schafe sollen sich neben den ausgestopften Tieren auf der Anlage befinden.
Noch sind die Tiere aber auf dem Altar abgestellt und die Schafe stehen im Eingangsbereich der Kirche. Nach und nach wird dann alles platziert. Das Team hat dabei keine Vorgaben, sondern improvisiert hier und da mal ein bisschen. „Die Tiere wurden der Kirche übrigens von Privatleuten gespendet. Auch sonst ist vieles von dem, was man hier sieht, selbstgemacht und echte Handarbeit. Die Häuser, die die Stadt darstellen, sind zum Beispiel aus Holz und werden, wenn alles fertig ist, auch noch beleuchtet. Vor 100 Jahren waren die Figuren noch aus Wachs, aber davon haben wir leider keine mehr. Heute benutzen wir Holzfiguren“, meint die Organisatorin und schraubt einer Puppe ihre Beine an.
Drei Wochen benötigt das Team für den Aufbau. „Es kommen auch immer sehr viele Menschen, um sich die Krippe anzusehen. Es ist eine schöne Tradition“, erzählt Christiane Lück. Und eine lange Tradition noch dazu. Seit mehr als 110 Jahren wird die Krippe schon aufgebaut. 1901 zunächst in einer Notkirche von den Franziskanern und seit 1911, der Gründung der St.-Franziskus-Kirche, wird sie hinter dem Altar der Kirche errichtet.
„In dieser langen Tradition wurde jedes Jahr die Krippe aufgebaut. Nur einmal musste man darauf verzichten. Das war zur Zeit des zweiten Weltkriegs“, erklärt Christiane Lück.
Mit viel Liebe zum Detail wird an der Krippe gearbeitet und so wundert es nicht, dass die Kirche zur Weihnachtszeit immer sehr voll ist. „Viele Menschen machen einen Spaziergang zur Kirche, um sich die Krippe anzusehen“, meint die Team-Leiterin.
Jeden Sonntag zur Weihnachtszeit wird es außerdem ein Chorkonzert geben und bis zum 30. Januar kann die Krippe täglich zwischen 10 und 18 Uhr bewundert werden.

Autor:

Max Rolke aus Recklinghausen

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