Recklinghausen: Klimaschutz in Süd - Neue Betriebsstätte auf Friedhof eingeweiht

Norbert Höving, Technischer Beigeordneter (6.v.r.), KSR- Betriebsleiter Uwe Schilling (5.v.r.), Markus Rengel, KSR-Abteilungsleiter Technik (4.v.r.) weihten mit den Mitarbeitern der KSR und Vertretern aus Verwaltung und Politik den neuen Betriebshof auf dem Südfriedhof ein. | Foto: Stadt
  • Norbert Höving, Technischer Beigeordneter (6.v.r.), KSR- Betriebsleiter Uwe Schilling (5.v.r.), Markus Rengel, KSR-Abteilungsleiter Technik (4.v.r.) weihten mit den Mitarbeitern der KSR und Vertretern aus Verwaltung und Politik den neuen Betriebshof auf dem Südfriedhof ein.
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Die Kommunalen Servicebetriebe Recklinghausen (KSR) haben sich den Klimaschutz auf die Fahnen geschrieben. Nach 15 Monaten Bauzeit wurde nun der Betriebshof des Friedhofsbezirks Süd fertiggestellt.

Es geht um ein umweltverträgliches Gesamtkonzept, an dessen Ende eine klimaneutrale Bewirtschaftung stehen soll. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde am Standort Südfriedhof eine neue Geräte- und Fahrzeughalle errichtet - klimaverträglich und umweltschonend in Holzbauweise.
Ein Holzbauwerk dieser Größe bindet für die Dauer seiner Nutzung bis zu 100 Tonnen CO2. „Der Vorteil ist, dass das Gebäude am Ende seines Lebenszyklus nicht aufwändig entsorgt werden muss, sondern ebenfalls der energetischen Nutzung zugeführt werden kann“, erläutert Markus Rengel, KSR-Abteilungsleiter Technik. „Kaskadennutzung wird diese Bau-Philosophie genannt: Holz erst stofflich und in ferner Zukunft energetisch nutzen.“ Die Stadt und die KSR wollen aber auch bei der Energieversorgung vor Ort mit gutem Beispiel vorangehen. „In einer separaten Heizzentrale wird in Zukunft aus einem Teil des städtischen Grünschnitts und des Landschaftspflegematerials Wärme in einer Holzhackschnitzelheizung erzeugt“, erklärt KSR-Betriebsleiter Uwe Schilling.
Die Heizzentrale am Südfriedhof beinhaltet zwei Holzhackschnitzel-Brennkessel, die gemeinsam über eine Leistung von 160 kWh verfügen. Dazu wurde eine 150 Meter lange Nahwärmeleitungstrasse verlegt. Die Umstellung der Wärmeversorgung auf erneuerbare Energien spart pro Jahr circa 37 Tonnen CO2. Das entspricht einer Reduktion von etwa 88 Prozent gegenüber dem jetzigen Zustand.

"Grüne Wärme"

Über das Nahwärmenetz werden nun neben der Geräte- und Fahrzeughalle auch die Trauerhalle, die Aufbahrungsräume sowie die künftigen Sozialräume im benachbarten Gebäude mit der „grünen Wärme“ versorgt. Die bislang zur Wärmeversorgung sämtlicher Gebäude benötigten fünf erdgasbefeuerten Heizungsanlagen wurden vollständig demontiert.
Bei der neuen Heizzentrale handelt es sich um die ausgewählte Klimaschutzmaßnahme der Stadt Recklinghausen, die vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) gefördert wird. Die Baukosten betragen circa 430.000 Euro, der Bund übernimmt davon 200.000 Euro.
Für die KSR ist die neue Anlage der erste Schritt in Richtung einer klimaverträglichen Zukunft. „Wenn wir davon ausgehen, dass wir für die Versorgung des Südfriedhofes circa 65 Tonnen holzartige Biomasse im Jahr benötigen, derzeit jedoch etwa 4000 Tonnen jährlich entsorgen, dann wird klar, welche Potenziale hier noch schlummern“, sagt Norbert Höving, Technischer Beigeordneter der Stadt Recklinghausen. „Mit der neuen Betriebsstätte wollen wir zum Umweltschutz beitragen und im Optimalfall erhebliche Kosten sparen. Es ist ein Versuchsprojekt, von dem wir uns in Zukunft möglichst viele Nachahmer erhoffen.“

Autor:

Lokalkompass Recklinghausen aus Recklinghausen

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