Halderner Lauftreff beim "kleinen" Rhein-Herne-Kanal-Marathon
Marathon-Debüt für Heike Marciniak

Willi Alders, Heike Marciniak und Christian Mai nach dem Lauf an der "Verpflegungsstelle". 

Foto: privat
  • Willi Alders, Heike Marciniak und Christian Mai nach dem Lauf an der "Verpflegungsstelle".

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In den letzten Monaten hat der Laufsport Corona-bedingt weitgehend stillgelegen. Im Lockdown sind auch im Lauftreff des SV Haldern die Mitglieder alleine oder allenfalls zu zweit gelaufen. Seit Ende Juni ist es immerhin möglich, wieder gemeinsam zu trainieren. Seitdem trifft man sich Sonntagmorgens wieder unter Einhaltung des Mindestabstandes und trägt seine Kontaktdaten jeweils vorab in die Teilnehmerlisten ein, bevor man in kleinen Gruppen zusammen laufen darf.

HALDERN. Jedoch wurden fast alle Laufveranstaltungen seit März diesen Jahres abgesagt. So auch der Hannover-Marathon im April, bei dem Heike Marciniak ihr Marathon-Debüt geplant hatte. Im letzten Herbst wollte sie sich bereits an die 42,195 Kilometer lange Strecke wagen, wurde damals aber von einer Fußverletzung ausgebremst. Über einen Vereinskollegen erfuhr sie nun, dass gleichwohl Marathonläufe stattfinden. Allerdings nicht als offizielle Laufveranstatlung, sondern eher als privates Treffen, bei dem ein bestimmte Strecke gelaufen wird. Organisiert werden solche Läufe meist von Leuten, die schon mehr als 100 Marathons absolviert haben.

Anders als bei Laufveranstaltungen gibt es jedoch insbesondere keine feste Startzeit, keine organisierte Zeitmessung, keine Verpflegungsstationen, keine Umkleidekabinen und keine Zuschauer.

So ein Lauf fand am Sonntag am Rhein-Herne-Kanal statt. Zwischen Essen, Bottrop und dem Centro-Oberhausen war eine Laufrunde von 7,1 Kilometern direkt am Kanal ausgemessen worden. Knapp 40 Leute hatten sich gemeldet und konnten in der Zeit zwischen 9 und 11 Uhr morgens starten. Wer drei Runden lief, kam auf etwas mehr als den Halbmarathon, und wer sechs Runden lief, schaffte ein wenig mehr als die Marathondistanz. Jeder Läufer muss sich dabei selbst verpflegen und die Zeit selbst messen, die er dann beim Organisator melden kann. "Eigentlich ist das nur was für echte "Laufcracks", erläutert Christian Mai, der Heike Marciniak angeboten hatte, sie beim Laufen zu begleiten. "Insofern ist es echt mutig, hier den ersten Marathon zu versuchen."

Verpflegung aus dem Kofferraum

Am Sonntag fuhren die beiden Athleten des Lauftreffs nach Essen-Dellwig. Nachdem für die ganze Woche Regenwetter angekündigt wurde, war man froh, dass es nun nicht nur trocken, sondern sogar über weiter Teile sonnig war. Start und Ziel lagen vor dem Parkplatz eines Freibades. Im Kofferraum wurden Trinkflaschen, Bananen und Müsliriegel verstaut. Nach jeder Runde konnte man dann an den Kofferraum, um sich entsprechend zu verpflegen.

Zusätzliche Unterstüzung erhielt Heike Marciniak von Willi Alders. Er hatte sich kurzfristig für den Halbmarathon angemeldet, reiste später an und startete erst nach rund 2:20 Stunden, als Marciniak und Mai die ersten drei Runden hinter sich hatten, um sie auf deren letzen drei Runden zu unterstützen. Nach ihrer Vorbereitung im Frühjahr war Heike Marciniak in den letzten Monaten kaum mehr, als 20 Kilometer am Stück gelaufen.

Daher wusste sie, dass sie ein langsameres Tempo angehen müsse. Dennoch hoffte sie, unter fünf Stunden bleiben zu können, obwohl man durch das häufige Anhalten und die Eigenverpflegung aus dem Kofferraum natürlich immer auch etwas Zeit verliert.

Auf der ersten Streckenhälfte hielt man ein ziemlich gleichmäßiges Tempo und musste erst auf den letzten Runden ab und an mal ein Teilstück etwas langsamer laufen. Es ist durchaus hilfreich, wenn man dann erfahrene Mitstreiter hat, die nicht nur begleiten, sondern auch motivieren. Nach 4:48 Stunden schließlich erreichten alle drei gemeinsam das Ziel und gönnten sich in Ruhe die verbliebenen Trinkflaschen aus dem Kofferraum.

Autor:

Christian Schmithuysen aus Goch

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