In diesen Tagen kann echte Hilfestellung so manche Verzweiflung lindern!

Hilfe in der Not

Hilfe in der Not

Einst war ich ein Bürger dieser Stadt,
dem es an nichts gefehlet hatt’:
ein Häuschen im Grünen, dahinter ein Bach,
ein bequemes Leben mit Überfluss. Und ach,
frei von Sorgen, ganz ohne große Not
bis zu diesem Tag, an dem das Glück sich gedreht.

Bis dahin machte ich mir selten Gedanken,
gab ab und zu eine kleine Spende
aus purer Gewohnheit, zu steuerlichen Zwecken,
wollte meinen guten Willen nicht verstecken.

Doch dann kam das Wasser, die gnadenlose Flut -
sie nahm mir alles, mein ganzes Hab und Gut.
Sie liess mich in Trümmern, in braunem
stinkendem Schlick
erschöpft, verzweifelt und mutlos zurück.

Und wie ich so da saß, niedergeschlagen,
kamen von allen Seiten Helfer mit Fragen:
„Wo willst du schlafen was fehlt dir direkt?
Komm mit mir, ich hab übrig noch ein Bett!

Ich geb dir Klamotten, meiner Hände Kraft,
räum auf mit dir den Dreck bis zur Straß.
Wir alle, Nachbarn, Freunde und auch Fremde
lassen dich nicht allein. Die anderen spenden
anonym auf ein Sammelkonto ihr Geld -
auch davon wirst du erhalten einen Teil!

Wir sind Gemeinschaft, leben zusammen,
lassen keinen in seiner Not fallen
und stehen für Nächstenliebe, Zusammenhalt,
Solidarität,
einer dem anderen Hilfe gibt.“

Das Lächeln kehrt zurück, diese Worte machen Mut.
Wohltuend spüre ich die Gemeinschaft in der Not.
Und ich schwöre mir im Stillen
nie mehr achtlos zu sein,
als Bruder jedem Notleidenden stehen zur Seit!

(B. Kando/2021)