Wer trägt wo seine Stacheln? Sie sind nicht immer sichtbar!
Stacheln

Stacheln

Wie fühlt sich wohl ein Igel an?
Heute ich es ausprobieren kann:
gespickt mit Nadeln, unzählig und fein
darf ich für wenige Stunden wie ein Igel sein!

Abwechselnd von vorne und hinten, oben und unten,
wird meine Haut von den Nadeln durchdrungen.
Es sollen so die Körperströme fliessen,
die häufig nicht mehr ihre Bahnen finden.

Ein Piekser hier, ein Piekser da,
ob es so auch bei Frau Igel war?
Ein Baby-Igel ist noch weich
auf dem Rücken, und kuschelig zugleich.

Warum nur ändert sich das bei den großen?
Damit sie sich wehren gegen die Hunde, die bösen.
Sie stechen mit ihren Stacheln gnadenlos zu -
jedes Raubtier hat dann die Schnauze voll! - Im Nu!

Und jedes Mal, wenn ein Stachel fehlt,
wächst ein neuer an seiner Stell.
So rennt jeder Igel geschmückt bis heut
mit ungezählten Stacheln durch das Unterholz.

Doch ich frag mich, ob ähnlich jedes arme Stachelschwein
sein Leben lang wird glücklich sein?
Denn wenn mich der Doktor sticht mit unzähligen Nadeln,
dann werd ich bestimmt nicht pausenlos lachen!

Auch ich trage Stacheln, doch man
kann sie nicht seh’n,
und wenn ich steche, tut es nur im Geiste weh.
Damit wehre ich mich gegen Ungerechtigkeit -
das habe ich vom Igel gelernt vor langer Zeit!

(B. Kando 9/2021)

Autor:

Barbara Kando aus Schwelm

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