Auf Jakobus‘ Spuren

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Wolfgang Brinkmann bewanderte den portugiesischen Pilgerweg

Einen langgehegten Traum hat sich jetzt Wolfgang Brinkmann aus Haßlinghausen erfüllt: er bewältigte rund 235 Kilometer des portugiesischen Jakobsweges und pilgerte von Porto nach Santiago de Compostella.
Der Wunsch den beliebten Pilgerweg zu gehen entstand im Frühjahr dieses Jahres. Da war der umtriebige Rentner bereits auf Pilgerreise gewesen: sein Weg führte ihn damals von Höxter nach Aachen.
„Im Aachener Dom gab ich mir das Versprechen mir noch in diesem Jahr den Traum eines jeden Jakobusbruders zu erfüllen“, berichtet Brinkmann.
Im September wurde es dann ernst. Mit dem Flugzeug ging es zunächst von Düsseldorf aus über Palma de Mallorca ins portugiesische Porto. Von dort aus führte Brinkmann sein Weg entlang des „Camino Português“, dem ausgezeichneten Pilgerweg. Fleißig sammelte er auf dem Weg Stempel in seinen Pilgerpass und bewältigte jeden Tag zwischen 25 und 32 Kilometer der Strecke.
„Es ist ein ganz anderes Gefühl in Spanien zu wandern als in Deutschland“, berichtet Brinkmann. „Es ging für mich über steinige Untergründe, unbefestigte Wege und leere Bachbetten. Auf so manch einem schwierigen Wegstück habe ich mir oft die Frage gestellt, warum ich mir das in meinem Alter noch antue. Es war aber motivierend zu sehen, dass selbst die jüngeren Pilger mit den Steigungen ihre Probleme hatten und ich nicht der Einzige war.“ Nachmittags kehrte Brinkmann in Herbergen ein und machte sich früh am nächsten Morgen weiter auf den Weg. „Mit Blasen oder anderen körperlichen Ausfallerscheinungen hatte ich glücklicherweise nicht zu kämpfen, da ich mich schon im Vorfeld gut auf den Marsch vorbereitet hatte. Abends und morgens kam außerdem Fußsalbe zum Einsatz.“ Und so traf der 71-Jährige nach zehn Tagen im spanischen Santiago de Compostella ein.
„Grundsätzlich wandere ich allein, aber die letzten 26 Kilometer legte ich gemeinsam mit einem spanischen und tschechischen Pilger zurück. In Santiago gab es dann ein großes Wiedersehen mit anderen Wanderern, die wir unterwegs kennengelernt hatte. Das Gefühl, das sich dann einstellte, war einfach unbeschreiblich. Und als ich meine Urkunde in lateinischer Schrift aus dem Pilgerbüro erhielt, war ich natürlich unglaublich stolz.“
Am nächsten Tag ging es zurück in die Heimat. „Ich habe so tolle Erfahrungen gesammelt und viele neue Leute kennengelernt“, schwärmt Brinkmann. „Dieser Weg ist etwas ganz besonderes und hat mich mein Leben hier in einem ganz anderen Licht sehen lassen. Auch wenn es oftmals wirklich schwierig war, gelohnt hat es sich für mich in jedem Fall.“
Und auch wenn seine Kinder ihn für verrückt halten: die nächste Wanderung ist bereits geplant. „Im Februar möchte ich noch einmal von Höxter nach Aachen wandern und im Mai steht dann der ‚Camino Francés‘ durch das Baskenland nach Santiago auf dem Plan“, freut sich Brinkmann schon jetzt.
Und lächelnd fügt er hinzu: „Ein bisschen Verrücktheit hat schließlich noch niemandem geschadet.“

Autor:

Janina aus dem Siepen aus Hattingen

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