Vor der eigenen Haustür etwas ändern

Während andere Jugendliche ihre Freizeit in Clubs, Bars oder Discos verbringen, setzt sich die Schwelmer Abiturientin Deborah Herlan aktiv für die Belange von Anderen ein. Seit rund zwei Jahren ist sie Mitglied im Leo-Club Wuppertal. Hier trifft sie sich mit Gleichgesinnten Jugendlichen im Alter von 18 bis 30 Jahren und plant so genannte „Activitys“.
„Das sind Veranstaltungen, auf denen wir Spenden für verschiedene Vereine, Institutionen und Organisationen sammeln“, berichtet die 19-Jährige, die gerade ihr Abitur am Märkischen Gymnasium abgelegt hat. Denn darin besteht die Hauptaufgabe der Leos: Gelder für den guten Zweck zu sammeln. Diese kommen dann zu 100 Prozent gemeinnützigen Zwecken zu Gute. Schon früh hatte sich Deborah für wohltätige Arbeit interessiert, ihre Mutter war im Zonta-Club Wuppertal aktiv und so stand für die Schwelmerin bereits damals fest: „Ich werde irgendwann einmal Präsidentin der Lions.“ Verfestigt hatte sich dieser Wunsch während ihres Austauschjahres in den USA.
„Dort bin ich jeden Tag auf dem Schulweg am Stammsitz der Lions vorbeigekommen und habe mir vorgenommen, nach meiner Rückkehr nach Hause in einen Leo-Club einzutreten und so die gemeinnützige Arbeit des Vereins zu unterstützen.“ Gesagt, getan, und weil es in Schwelm keinen Ableger der Jugendorganisation der Lions gab, trat sie kurzerhand dem Leo-Club im benachbarten Wuppertal bei. Hier sorgt sie mit 16 anderen Aktiven seitdem dafür, dass die Spendengelder fließen. Und auch anpacken kann die angehende Studentin gut.
„In den nächsten Wochen werden wir gemeinsam den Schulhof der Schule an der Schützenstraße in Barmen verschönern“, freut sich Deborah.
„Was mir am besten gefällt an der Arbeit ist, dass man direkt vor der eigenen Haustür etwas ändern kann und die Hilfe wirklich auch dort ankommt, wo sie gebraucht wird.“ Seit ihrer Arbeit bei den Leos hat Deborah aber auch mit einigen Vorurteilen zu kämpfen.
„Viele halten uns für elitär und glauben, dass wir uns nur in schicken Kleidern auf Spendengalas herumtreiben. Ich habe allerdings die Erfahrung gemacht, dass die meisten Leos sehr bodenständig sind und weder versnobt noch arrogant. Ich lerne viele neue Menschen kennen und habe schon tolle Freundschaften schließen können.“
Denn nicht nur im Leo-Club Wuppertal ist Deborah unterwegs, ihr Einsatz als Distriktsekretärin führt sie in die gesamte Bundesrepublik Deutschland. Sie selbst bezeichnet sich bereits als „Vollzeit-Leo“. Sogar das Lernen für die Abitur-Prüfungen sei leider etwas zu kurz gekommen, gesteht sie ein. Und auch ihre Ziele für die Zukunft hat Deborah bereits klar abgesteckt.
„In zwei Jahren würde ich gerne zum International Liasion Officer gewählt werden. Das ist so etwas wie der Außenminister der Leos und ich bin dann in der ganzen Welt unterwegs.“
Vorbereitet auf diese Aufgabe ist die Schwelmerin gut, denn neben Englisch und Französisch spricht sie auch Italienisch und Spanisch. Jetzt bereitet sich Deborah aber erst einmal auf ihr Jurastudium vor, das sie zunächst weg aus Schwelm führen wird. Trotzdem möchte sie den Wupertaler Leos verbunden bleiben.
„Ich bin ja nicht aus der Welt und die Arbeit macht mir einfach viel zu viel Spaß, als dass ich sie schleifen lassen möchte.“ Für den beliebten Leo-Adventskalender zeichnet die ehregeizige Schwelmerin in diesem Jahr übrigens verantwortlich. Ab Oktober ist er wieder im Handel erhältlich.