Sport für Inklusion

Packende Szenen unter dem Korb gab es beim Rollstuhl-Basketballturnier in Schwelm zu sehen. Fotos: privat
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Sport kann Schrittmacher für Inklusion in der Arbeitswelt sein.

Wie das geht, zeigte sich beim 2. Rollstuhl-Basketball-Turnier im Schwelmer Basketball-Dome. Bei der Veranstaltung von Zweitligist EN Baskets und Evangelischer Stiftung Volmarstein legten sich zum einen Sportler mit und ohne Behinderung ins Zeug. Zum anderen warben Verantwortliche beider Veranstalter dafür, Menschen mit Behinderung mehr berufliche Chancen zu geben. Allein im Berufsbildungswerk (BBW) der Stiftung werden mehr als 300 behinderte Jugendliche in über 30 verschiedenen Berufen ausgebildet.
Bei einer Talkrunde begann Baskets-Geschäftsführer Omar Rahim mit einer kritischen Bestandsaufnahme. „Inklusion finden viele gut – das war’s aber meistens schon“, bedauerte er. Ralf Stoffels, Präsident der Südwestwestfälischen Industrie- und Handelskammer (SIHK) und Förderer der EN Baskets, machte klar: „Gerade angesichts des Fachkräftemangels dürfen wir niemanden außen vor lassen.“ Für mehr Inklusion auf dem Arbeitsmarkt sprechen auch die Zahlen der SIHK: In deren Bereich gibt es 47.000 Unternehmen – „die meisten davon wachsen“, so Stoffels. Christian Münch, Inklusionsbeauftragter der SIHK, bietet Unternehmen Unterstützung an. „Oft fehlt es an Vorstellungskraft, welche Möglichkeiten es gibt, Menschen mit Behinderung einzustellen“, berichtete er aus seinem Beratungs-Alltag.
Sabine Riddermann, Leiterin des Geschäftsbereichs Rehabilitation und Prävention der Stiftung Volmarstein mit dem BBW, warb um Praktikumsplätze für Auszubildende mit Behinderung. Besonders wichtig seien Praktika über bis zu 18 Monate, kurz „VAmB“ genannt. Der Begriff steht für „Verzahnte Ausbildung mit Berufsbildungswerken“. Solche Langzeitpraktika sind für BBW-Azubis oft ein Sprungbrett, um eine „richtige“ Stelle zu finden. Für die Betriebe sind sie kostenfrei und werden auf die Pflichtquote für die Einstellung von Mitarbeitenden mit Behinderung angerechnet.
Beim Rollstuhl-Basketballturnier starteten neun Teams. Dabei gab es zwei Besonderheiten, die für Inklusion auf dem Spielfeld sorgten: Mit von der Partie waren auch Sportler ohne Behinderung, die noch nie im Rolli gesessen hatten. Obendrein wurden BBW-Azubis mit Behinderung auf verschiedene Mannschaften verteilt.
Unterstützt wurde das Turnier von den Therapiediensten Volmarstein (TDV). Geschäftsführer Christian Meise überreichte allen Sportlern eine Trinkflasche. Außerdem sorgten die TDV für den technischen Service an den Rollstühlen. Der Westdeutsche Basketballverband spendete jedem Team einen Ball; der Deutsche Rollstuhl-Basketballverband stiftete neun Pokale; das Rote Kreuz stellte Sanitäter.
Die Platzierungen im Überblick: 1. BBW Bufdis Mix; 2. Dunking Devils; 3. BBW Lehrer Mix; 4., Therapiedienste Volmarstein (TDV); 5. Chance Zukunft Mix; 6. EN Baskets II; 7. EN Baskets I; 8. HSW Wuppertal; 9. SuS Volmarstein / BBW Mix.

Packende Szenen unter dem Korb gab es beim Rollstuhl-Basketballturnier in Schwelm zu sehen. Fotos: privat
Nutzen den Sport als Schrittmacher für Inklusion (v.l.): Christof Hoffmann (Leitung BBW Volmarstein), Sabine Riddermann (Leitung Rehabilitation und Prävention), Michael Rosenthal (BBW-Mitarbeiter), Omar Rahim (Geschäftsführer EN Baskets), Ralf Stoffels (SIHK-Präsident), Christian Meise (Leitung Rehabilitation und Prävention), Christian Münch (SIHK-Inklusionsbeauftragter). Foto: privat
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Lokalkompass Schwelm aus Schwelm

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