Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) informiert:
Gefährdete Kinder dürfen in die Notbetreuung

Bisher durften ausschließlich Kinder in Kindertageseinrichtungen, Kindertagespflegestellen und Schulen betreut werden, wenn zumindest ein Elternteil in einem Beruf arbeitet, der in der aktuellen Situation zwingend ausgeübt werden muss. Kinder, bei denen das Kindeswohl gefährdet ist, durften bislang nicht betreut werden, selbst wenn familiengerichtliche Entscheidungen oder Schutzpläne zur Sicherung des Kindeswohls eine solche Betreuung eigentlich vorsahen. Die NRW-Ministerien für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration (MKFFI) sowie für Schule und Bildung (MSB) haben beschlossen, ab sofort auch diesen Kindern eine Notbetreuung zu ermöglichen. Die Landschaftsverbände Westfalen-Lippe (LWL) und Rheinland (LVR) begrüßen die Entscheidung, die hilft, das Kindeswohl im Einzelfall sicherzustellen.

Die Landesjugendämter von LWL und LVR stehen dauerhaft und natürlich auch in der Coronakrise in engem Austausch mit den örtlichen Jugendämtern. Seit dem 15. März dürfen die Schulen und Kitas grundsätzlich nicht mehr betreten werden. Dadurch werden Kinder nun fast ausschließlich im familiären Umfeld betreut. Die Jugendämter warnen vor einer erhöhten Gefährdungslage für Kinder und Jugendliche. "Gerade wenn die feste Tagesstruktur fehlt, wirtschaftliche Not herrscht oder der Wohnraum zu knapp ist, kann das zu Konflikten und häuslicher Gewalt führen", sagt LVR Jugenddezernent Lorenz Bahr.

"Hier ist die Betreuung in Kitas und Schulen - auch im offenen Ganztag - eine wichtige Maßnahme, um für Entlastung zu sorgen und in den betroffenen Familien den Druck vom Kessel zu nehmen", sagt LWL-Jugend- und Schuldezernentin Birgit Westers.

"Auch und gerade in Krisenzeiten dürfen wir den Kinderschutz nicht aus den Augen verlieren. Wir begrüßen die aktuelle Entscheidung des Landes ausdrücklich. Gemeinsam mit den Jugendämtern haben wir uns deutlich für eine weitere Öffnung der Betreuung in Schule und Kita zur Sicherstellung des Kindeswohls ausgesprochen", so Bahr.

Die Kinder sollen in den bestehenden und möglichst in den von ihnen gewohnten  Betreuungsgruppen bzw. Einzelbetreuungen aufgenommen werden. Sollte eine Kindertagesbetreuung wegen bisher fehlendem Bedarf noch keine Notbetreuung anbieten, muss sie dafür geöffnet werden. Die Jugendämter stehen hier in der Verantwortung.

"In der Krise wird einmal mehr deutlich, wie wichtig die Arbeit der Jugendämter ist. Der Kinderschutz leistet eine unverzichtbare Aufgabe in der Gesellschaft - so wie etwa auch die Krankenhäuser, die Polizei und die Feuerwehr. Auf die Jugendämter ist Verlass", sagt Westers.

Autor:

Helmut Eckert aus Schwerte

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