GRÜSSE VON ZORA.... die letzten Wochen aus 2013 und die ersten des neuen Jahres 2014

ZORA LUHNAU
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Seit meinem letzten Bericht ist schon einige Zeit verstrichen und mittlerweile befinden wir uns im Jahre 2014.

An dieser Stelle wünsche ich
ein frohes neues Jahr
voller schöner Erlebnisse und
viel Lebensfreude.

Die letzten Wochen meines Jahres waren sehr hektisch, da ich einen Poetry Slam für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene organisierte.
Ein Poetry Slam ist eine Veranstaltung bei der jeder sein selbst verfasstes Gedicht oder die eigens geschriebene Kurzgeschichte vortragen kann.
Jeder Teilnehmer wird von einer Jury, die meist aus dem Publikum oder Teilen von ihm besteht, mit Punkten bewertet.
Dabei kommt es nicht nur auf den Inhalt und die sprachliche Raffinesse sondern auch auf den Vortrag und die Ausstrahlung an.

Da es in Soroti wenig bis kein kulturelles Angebot gibt kam meiner Mitfreiwilligen Paloma und mir die Idee solch einen Poetry Slam zu organisieren, um der Jugend Sorotis die Möglichkeit zu geben sich auf diesem Gebiet austauschen zu können.

Im Vorfeld musste kräftig die Werbetrommel gerührt werden, denn Ugander kannten diese Form von Veranstaltung noch gar nicht und Teilnehmer waren dringend benötigt.
Außerdem mussten die Frauen der Mothers' Union informiert werden, dass sie Snacks backen und verkaufen könnten, technisches Equipment sowie eine Location gesucht und geschmückt werden, ein Moderator gefunden und ein Programm erstellt werden.

Noch am Tag der Veranstaltung hofften wir, dass alles funktionieren würde, hatten wir uns doch auf einige Aussagen verlassen die sich als Schall und Rauch herausstellten.

Doch all die Arbeit und Nerven haben sich gelohnt!
Es war ein großer Erfolg, wir hatten über 35 Beiträge von Einzelpersonen, Duos und Gruppen, fabelhafte Beiträge die teils kritisch teils aufklärend und teils einfach nur unterhaltsam waren.
Die Jugendlichen blühten in ihren Rollen richtig auf und am Ende des Tages waren nicht nur die Gewinner glücklich sondern auch alle anderen Teilnehmer, das Publikum, alle Helfer und wir als Veranstalter.
Niemals hätte ich mir so viel positive Resonanz erträumen können.
2014 soll es mindestens einen weiteren Poetry Slam geben!

Nun zu meiner Adventszeit und zum Weihnachtsfest.

Ich hatte zwar einen Adventskalender, deutsche Weihnachtsplätzchen, einen Tannenbaum zum selber pflanzen, Weihnachtsgeschenke, Weihnachstgedudel im Supermarkt, schrecklich kitschige Plastiktannen und Girlanden und einen Plätzchen-Back-Tag, aber irgendwie fühlte es sich nicht weihnachtlich an.
Dazu war es einfach zu warm und zu weit entfernt von daheim.
Trotzdem war es wirklich schön.
Ich verbrachte nämlich den heiligen Abend auf einer Insel im Lake Bunyonyi im Südwesten Ugandas mit anderen Freiwilligen aus Uganda, Ruanda und Tanzania.
Landschaftlich glich der Kratersee teilweise einer Filmkulisse aus „Herr der Ringe“ und das Wasser war wunderbar klar und lud zum Baden (es handelt sich um den einzigen Bilharziose-freien See Ugandas) und Kanu fahren ein.

An Heiligabend machten wir es uns abends gemeinsam nett, aßen auf der Spitze der hügeligen Insel lecker zu Abend und sangen die Weihnachtslieder einfach mehrsprachig, da noch Kanadierinnen, Amerikaner, Franzosen und Norweger anwesend waren.
So ein multikulturelles Weihnachten habe ich noch nie verbracht und obwohl ich gerne mit meiner Familie gefeiert hätte, möchte ich diese Erfahrung nicht missen wollen.

Am nächsten Tag schon ging es weiter nach Tanzania, da ich mir von meinem Weihnachtsgeld eine Reise durch Tanzania zu den anderen Freiwilligen meiner Organisation gönnte und auf Zanzibar ins neue Jahr rutschte.
Die Insel im indischen Ozean gehört seit April 1964 zu den United Republic of Tanzania (vorher Zanzibar und Tanganyika) und weist eine fast ausschließlich muslimische (über 99%) Bevölkerung auf.
Der arabische Einfluss ist sehr stark zu spüren und man hat das Gefühl in einer anderen Ecke der Erde zu sein, wenn man die Insel betritt.
Zudem ist Zanzibar das Ziel vieler Touristen aus aller Welt, wenn man sich dennoch nicht an den Hotspots aufhält, begegnet man kaum Touristen und bekommt einen Einblick in das Leben der Einheimischen.
Wunderschön ist die Haupstadt „Stone Town“ in der es viele enge Gassen mit Geschäften, Restaurants und Straßenständen gibt.
Es gleicht einem Labyrinth und eh man sich versieht, hat man sich verlaufen.
Da die Häuser und vorallen Dingen die Türen sehr verziert und ein wenig heruntergekommen sind macht es viel Spaß herumzuirren und neue Orte zu entdecken und die Gebäude zu bestaunen.
Neben der wunderschönen Altstadt gibt es auch paradiesische Sandstrände an denen man die Seele baumeln lassen und den Kitesurfern zusehen oder selber baden kann.
Zanzibar lohnt sich auch oder auch gerade abseits der touristischen Pfade außerordentlich und ich habe meine Zeit sehr genossen.

Die restliche Zeit meiner Reise führte mich durch den Nordosten bis in den Nordwesten in kleine Bergdörfer in die nur einmal am Tag ein Versorgungstruck fährt, am Kilimanjaro vorbei bis zum Viktoriasee fast an der Grenze zu Ruanda.

Die vielen Eindrücke lassen sich kaum in Worte fassen und wieder einmal durfte ich in eine mir fremde Kultur mit ihre Eigenheiten hineinschnuppern und einen kleinen Einblick gewinnen.

Mittlerweile bin ich schon wieder zurück in Soroti und stürze mich voller Tatendrang in die Arbeit, denn die Zeit verfliegt und mir bleiben nur noch sechseinhalb Monate um all meine Ideen umzusetzen.

Viele liebe Grüße aus Soroti
Zora

Weitere Informationen, Berichte und Fotos gibt auf meinem Blog www.365xafrika.wordpress.com

Autor:

Gudrun Körber aus Schwerte

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