Grüße von ZORA und Infos von MIR

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Viele Grüße ins herbstliche Deutschland aus dem immer heißer werdenden Soroti
ZORA

Seit August befindet sich Zora Luhnau
in Soroti im Osten Ugandas.
Sie absolviert dort ein zwölfmonatiges
"weltwärts"-Volontariat.

Was ist eigentlich „weltwärts“?

"weltwärts" ist der entwicklungspolitische Lern- und Freiwilligendienst des Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).

Das bedeutet, Zora wird unter anderem vom deutschen Staat finanziell unterstützt, es gibt
aber auch strenge Vorschriften an die sie sich halten muss, damit ihr Einsatz für das Projekt
und auch für sie sinnvoll ist.

Das Ministerium bietet weltwärts nicht direkt an, sondern es gibt sogenannte Entsende-
organisationen, die sich um die Freiwilligen vor, während und nach dem Aufenthalt kümmern.

Man kann seit Januar 2008 für eine Dauer zwischen 6 und 24 Monate in afrikanischen, latein-
amerikanischen und asiatischen Ländern „weltwärts gehen“.

Der entwicklungspolitische Freiwilligendienst wurde ins Leben gerufen, um Jugendlichen im Alter von 18 bis 28 Jahren aus allen gesellschaftlichen Schichten und mit den unterschiedlichsten finanziellen Hintergründen die Möglichkeit zu bieten, sich global engagieren zu können.

Dennoch sind die Volontäre dazu angehalten pro Monat € 150,00 Spenden zu sammeln.
Voraussetzungen für die Teilnahme sind die deutsche Staatsbürgerschaft bzw. dauerhaftes Aufenthaltsrecht in Deutschland, ein Real- oder Hauptschulabschluss mit abgeschlossener Berufsausbildung, Fachhochschulreife, Abitur oder vergleichbare Abschlüsse.
Grundkenntnisse in der im Gastland gesprochenen Sprache oder Englisch und die Bereitschaft die Auslandserfahrungen auch nach der Wiederkehr einzubringen.

Zoras Organisation heißt artefact (www.artefact.de), kommt aus dem nördlichsten Zipfel Deutschland: Glücksburg und setzt sich neben dem weltwärts-Programm, dass bei solivol (Neologismus aus solar und volunteering) heißt, für erneuerbare Energien ein.

Zu den Vorschriften gehören beispielsweise insgesamt 25 Seminartage, gegliedert in Vorbereitungs-, Ankunfts-, Zwischen- und Nachbereitungsseminar.

In den Vorbereitungsseminaren, die insgesamt 12 Tage umfassen müssen, setzten sich die Teilnehmer mit der Kultur, der politischen und wirtschaftlichen Lage, dem Freiwilligendasein, der Vorbereitung auf das Auslandsjahr und deren Projekten auseinander.

Das Programm wurde von ihnen durch Eigenbeiträge mitgestaltet und war äußerst vielfältig.

Zora hörte viele Vorträge, schaute Filme wie „The last King of Scotland“(Idi Amin), diskutierte alles Gehört und Gesehene, konnte sich mit Afrikanern und ehemaligen Freiwilligen austauschen,nahm an Workshops teil , die sich unter anderem mit Salbenherstellung, Lehmbau und Solarenergie beschäftigten, und dachte durch die zahlreichen Denkanstöße viel über ihre Rolle in Uganda und ihrem Volontariat nach.

Nebenbei wuchsen die Freiwilligen auch als Gruppe zusammen, da sie in Kleingruppen beispielsweise für das Essen (inkl. Menü überlegen, kalkulieren, einkaufen, Reste verwerten, zubereiten und abwaschen) zuständig waren und es auch einige gruppendynamische Spiele und Aktionen gab.

Außerdem verbrachten sie die Zeit außerhalb des sehr umfangreichen Programms miteinander und ließen so Freundschaften entstehen, die auch noch in Soroti weiterhin gepflegt werden und Kraft geben.

Insgesamt ging es darum, die Teilnehmer für ihr Volontariat und die dortige Situation zu sensibilisieren, um eine sinnvolle Zusammenarbeit zu fördern.

Auch das Jahr über werden sie begleitet, haben immer einen Ansprechpartner in Deutschland und einen Mentor vor Ort.
Pro Quartal müssen sie mit unterschiedlichen Themen, wie die Einführungsphase, ihre Organisation u.ä. schreiben und außrdem ein Jahresresümme verfassen.
Nach der Hälfte der Zeit wird ein ein Zwischenseminar und nach Beendigung ein Nachbereitungsseminar in Deutschland abgehalten.

All das ist verpflichtend und soll sicherstellen, dass ihr Einsatz das richtige Ziel verfolgt und das es ihnen so weit weg von zuhause in einer für sie fremden Kultur gut geht.

Die finanzielle Unterstützung beinhaltet eine Unterkunft, Verpflegung und € 100,00 Taschengeld.
Außerdem werden die Flüge, die Impfungen vor Reiseantritt, die Kranken-, Unfall- und Haftpflichtversicherung, die Seminarkosten und manchmal das Visum oder ein Teil davon übernommen.
Jeder Freiwillige verpflichtet sich aber auch gleichzeitig sich zu bemühen, Spenden im Höchstwert von € 1.800,00 (12 Monate á € 150,00) zu sammeln.

Das kann mithilfe von festen Spenderkreisen oder auch durch Einmalzahlungen geschehen. Jede Organisation händelt das Thema Spendensammlung aber auch ein bisschen anders.

Bei artefact bzw. solivol (so nennt sich der das weltwärtsprogramm bei artefact) ist es so gelöst, dass alle Spenden auf ein Konto von artefact fließen sollen.
Jede Spende wird mit einem Kürzel, dass von Freiwilligen bzw. Projekt abhängt versehen.
Falls der Spender möchte, kann auch eine Spendenbescheinigung von artefact ausgestellt werden (die Spende muss dafür min. € 20,00 betragen), da die Spende von der Steuer absetzbar ist.

Artefact verwaltet dann das gespendete Geld und finanziert zum einen das Freiwilligenjahr beispielsweise die Miete der Freiwilligenwohnung, zum anderen unterstützt artefact aber auch das Projekt, in dem es beispielsweise von den Freiwilligen geplante und durchgeführte eigene Projekte wie in Zoras Fall beispielsweise einen Workshop zur Herstellung von Salben gegen Moskitos oder aber die Finanzierung eines Praktikums um gewisse Fähigkeiten zu erlernen. um sie dann den Frauengruppen weitergeben zu können.

Hierbei muss der Freiwillige erst einen Antrag stellen und die Planung genauestens darlegen, später dann dokumentieren und einen Abschlussbericht schreiben.
Wann immer Geld von artefact bzw. dem Ministerium ausgegeben wird, muss Zora das genau dokumentieren, Beleglisten schreiben, den genauen Umrechnungskurs herausfinden, Belege sammeln und so weiter.
Das schickt Zora dann an artefact und dort wird geprüft ob die Ausgaben „weltwärtsgerecht“ sind.
Insgesamt sollen die Teilnehmer auf äußerst reduziertem Lebensstandard leben, sich der Kultur anpassen, aber gleichzeitig hat deren Sicherheit und Wohlbefinden natürlich Priorität.

Da das von Freiwilligem zu Freiwilligem unterschiedlich ist, wird beispielsweise eine Lebensmittelpauschale erhoben um nicht Spendengelder, Geld von artefact oder Steuergelder (Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) zu verschwenden.
Eine Lebensmittelpauschale bedeutet, dass man für einen Monat jeden Lebensmitteleinkauf genauestens mit Quittungen belegen muss und man danach den Betrag der am Ende eines Monats ermittelt wurde jeden Monat für Verpflegung zur Verfügung hat.
Natürlich gibt es da auch Regeln , wie beispielsweise, dass Restaurantbesuche, Softdrinks und Bewirtung von Gästen vom Taschengeld bezahlt werden müssen und nicht in der Lebensmittelpauschale vorgesehen ist.
Mit all dieser Bürokratie wird versucht, das Geld möglichst effektiv zu nutzen, in das Projekt an sich zu stecken und den Freiwilligen die Möglichkeit zu geben, eigene Ideen umzusetzen, falls diese nicht in's Budget der ausländischen Organisation passen.

Bei „weltwärts“ steht der interkulturelle Austausch im Vordergrund, sodass beide Parteien davon profitieren und lernen, anders als es bei der früheren Entwicklungshilfe der Fall war.

Mehr Informationen zu „weltwärts“ und artefact gibt es auf www.weltwärts.de, www.solivol.org, www.artefact.de

Spendenkonto:

artefact gGmbH
Kontonummer: 0186095204
Nord-Ostsee Sparkasse, BLZ: 217 500 00
Spendenkürzel (Bitte als Verwendungszweck angeben): Soroti 3
IBAN: DE54 2175 0000 0186 0952 04
BIC: NOLADE21N05

Wer noch weitere Berichte lesen und Fotos zum Auslandsjahr von Zora anschauen möchte...www.365xafrika.wordpress.com,

Autor:

Gudrun Körber aus Schwerte

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