NEUES VON ZORA...dieses Mal berichtet sie uns von ANNET IKIMA ASERI....

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....eine beeindruckende Frau

Annet wurde als viertes von zehn Kindern
des Lehrerpaares Elilu Nathan und Abito
Martha am 17.05.1969 in Amuria (im Osten
Ugandas) geboren.

1981 kam sie nach Soroti, wo sie mit ihrem Ehemann
Michael Etengu (Hochzeit 23.12.2006) zusammen lebt.
Die beiden sind schon seit 1990 ein Paar und haben
drei gemeinsamen Kinder. Karen (22), Walter( 24) und
Nathan alias „JoJo“ (20) sind aber bereits ausgezogen
und studieren in der Hauptstadt Kampala oder der
nahen Universitätsstadt Mukono.

Nach ihrem A-Level (vergleichbar mit dem deutschen Abitur) besuchte sie das Soroti Primary Teachers College, an dem
sie zum Primaryteacher (Schullehrer für Klasse 1-7) ausgebildet wurde.
Annet arbeitete 12 Jahre als Lehrerin, seit 2007 ist sie aber stolze Inhaberin eines kleinen Ladens für Babyklamotten, Schmuck und andere Handarbeiten.
Annet ist für mich hier so etwas wie eine Ersatzmuttter geworden, sie stellte sich
direkt als „Toto“ (Ateso(regionale Sprache) für Mutter/Mama) Annet vor und so heißt
sie bis heute bei mir.

Von Beginn an nahm sie mich und meine Mitfreiwillige unter ihre Fittiche und verwöhnt uns wo es nur geht.

Toto Annet ist eine sehr außergewöhnliche Frau, selten habe ich jemanden kennen-
gelernt der so selbstlos und herzlich ist.

Meistens trifft man sie mit Handarbeiten beschäftigt in ihrem kleinen Laden für Babyklamotten
und -zubehör im Herzen Sorotis, einer Distrikt-
hauptstadt im Osten Ugandas.
Sie näht, häkelt, strickt, stellt Schmuck aus Papier- und Stoffresten her, macht Taschen aus Zuckersäcken, verziert diese mit Webmustern, kann Körbe flechten, zeichnen und sticken.
Kreativität ist eine ihrer größten Stärken.
Immer ist etwas los in ihrem fast 20qm-großen Shop, ständig kommen Menschen herein,
grüßen, lachen, lassen sich irgendetwas beibringen oder fragen um Rat.

Vor allen Dingen Rose Maraka und Diana Okello, Toto Annets besten Freundinnen halten sich oft bei ihr auf, klatschen über den neuesten Tratsch oder kümmern sich um die Organisation der Gruppen der Mother's Union. *)
Seit drei Jahren engagiert sich Toto Annet mittlerweile ehrenamtlich als aktives Mitglied und nimmt teilweise auch die Rolle einer Trainerin für Back- und Handarbeitenskills ein, dekoriert die Kirche für Hochzeiten und backt Hochzeitskuchen.

Zur Zeit ist der Antrag die sieben Gruppen rund um Soroti als CBO(Community Based Organisation) einzutragen Thema No. 1.
Dazu muss eine Art Unternehmenscharta mitsamt Philosophie, Zielen, Schwerpunkten und Organisationsstruktur aufgestellt und verfasst werden.
Das bedeutet viel Arbeit, denn auch in Uganda gibt es einen große und äußerst unübersichtliche Bürokratie.
Dennoch geht Toto Annet diese Dinge, genau wie all ihre anderen Aufgaben und Tätigkeiten mit
viel Freude und Humor an.
Selten trifft man sie nicht scherzend und lachend.

Nebenbei interessiert sie sich noch für Nachhaltigkeit und damit verbunden auch pflanzliche Medizin und eine gesunde Lebens-
führung.

Ihr Garten ist ein wahres Paradies, unzählige Obstbäume, Gemüsearten und Nutz-
pflanzen finden sich dort.
Nicht nur all ihre Freunde werden mit reichlich Früchten versorgt, auch die gesamte Nachbarschaft und Bedürftigen werden beschenkt, nicht ohne eine Anleitung zum Selbstpflanzen zu bekommen, damit sie sich selbst versorgen können und gleichzeitig die Welt ein bisschen grüner machen.

Öl, Zucker und Fleisch wird bei Toto Annet nur sparsam konsumiert, zum einen da ihr Mann Diabetiker ist, zum anderen weil ihr die schädlichen Folgen eines übermäßigen Konsums sehr bewusst sind.

Grundsätzlich ist Toto Annet extrem wissbegierig und immer offen für andere Kulturen, Fähigkeiten und Ansichten.

Sie lernt zur Zeit Deutsch und schlägt sich wirklich wacker, weiß eine Menge über andere Länder, obwohl sie noch nie außerhalb Ugandas war, fragt viel über meine Heimat ohne dabei wertend zu sein und freut sich über jede Erklärung etwas ihr Fremden.

Ich bewundere ihren Tatendrang, ihre scheinbar unerschöpfliche Lebensfreude, ihren Fleiß und ihr Organisationstalent all die verschiedenen Teile ihres Lebens unter einen Hut zu bekommen.

Sie macht einen großen Teil meines Lebens hier aus und vor allen Dingen sehr viel schöner und ich bin unendlich froh, dass ich sie kennenlernen durfte.

. ZORA

*)
Ein Verband unter dem sich Müttergruppen organisieren, die zur Verbesserung des gesellschaft-
lichen Ansehens von Frauen beitragen sollen und den Mitgliedern die Möglichkeit eines eigenen
Einkommens durch den Verkauf von Backwaren oder selbst hergestellten Schmuck und anderen
Handarbeiten bieten soll.

Zora Luhnau
Church of Uganda
P.O. Box 107
Soroti, UGANDA
+256 704434857
zora@betz-luhnau.de

Autor:

Gudrun Körber aus Schwerte

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