Der VdK ist als Sozialverband für alle Gruppen von Menschen interessant geworden
Viel Dynamik in Uedem

 Eine neue Fahne, aber mit althergebrachtem Leitsatz: Der VdK in Uedem (auf dem Foto Rolf Grootens, links, und Karl-Heinz Hermsen) hat seine 60 Jahre alte Fahne im Nachbarort Alpen digital kopieren lassen.
Auch der Aufdruck blieb erhalten.
Foto: Franz Geib
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  • Eine neue Fahne, aber mit althergebrachtem Leitsatz: Der VdK in Uedem (auf dem Foto Rolf Grootens, links, und Karl-Heinz Hermsen) hat seine 60 Jahre alte Fahne im Nachbarort Alpen digital kopieren lassen.
    Auch der Aufdruck blieb erhalten.
    Foto: Franz Geib
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Wer eine Fahne hat und sich dazu auch noch bekennt, muss nicht gleich ordentlich einen sitzen haben. Flagge zu zeigen scheint beim Sozialverband VdK aber kaum angesagt zu sein, hat Karl-Heinz Hermsen, der Vorsitzende des Uedemer Ortsvereins, festgestellt: "Am Niederrhein hat kein Ortsverein eine Fahne." Der Uedemer aber hält an der Fahne fest und ließ das gute Brokat-Stück sogar erneuern, beziehungsweise kopieren. Und zwar digital.

VON FRANZ GEIB

UEDEM."Unsre alte Fahne musste mal gereinigt werden, aber das erwies sich wegen der vielen Fältchen und der aufwändigen Stickereien schlecht machbar. Und eine neue Fahne wäre zu kostspielig geworden", erläutert der Vorsitzende im Hause von Rolf Grootens, den stellvertretenden Vorsitzenden und "Fahnenwart".

Einen satten vierstelligen Betrag, runde 2.500 Euro aufwärts, hätte der Ortsverband aufbringen müssen, um die rund 65 Jahre alte Fahne aufhübschen zu lassen.
Doch es gab eine Alternative: Die Firma Lutter in Alpen machte dem VdK Uedem das Angebot, eine originalgetreue Kopie der Vereinsfahne für ein Viertel des für die aufwändige Restaurierung der alten Fahne veranschlagten Preises zu erstellen, als Digital-Druck.

700 Euro nur sollte die gedruckte Ausführung kosten. Eine Bitte um Unterstützung bei der Volksbank-Stiftung ergab, dass sich diese mit 500 Euro beteiligen würde. "Also blieben für uns nur noch 200 Euro aus der eigenen Vereinskasse", machten Rolf Grootens und Karl-Heinz Hermsen den Auftrag perfekt.

Äußerlich kommen sich das Original und seine Kopie ziemlich nah, nur bei näherem Hinsehen fällt der Unterschied ins Auge, beziehungsweise liegt dieser in der Hand es Trägers. "Die digitale Ausführung ist viel leichter als das bestickte Original." Die Motive beider Fahnen gleichen sich nahezu eins zu eins. Vorne das Uedemer Wappen, kreisförmig umgeben von den Worten "Verband der Kriegsgeschädigten und Hinterbliebenen Uedem und eingerahmt von vier Eichenlaubzweigen plus dem VdK Logo.

Ungleich auffälliger, kameradschaftlich-patriotisch, fällt die Rückseite ins Auge: Auf tiefblauem Grund zeigt diese in der Mitte einen Engel, der seinen Arm schützend auf einen Soldaten legt, umgeben von den Worten "In Kampf und Not - Treu bis zum Tod" und ebenfalls eingerahmt in Eichenlaubzweige und den Jahreszahlen "14-18" und "39-45". Karl-Heinz Hermsen betont aber, das der heutige Vdk nicht annähernd völkischen Leitsätzen folge: "Wir wollen zwar die Tradition des VdK nicht vergessen, sind aber ein Sozialverband und verstehen uns als Bindeglied zwischen Jung und Alt und deren unterschiedlichen Interessen und sozialen Hintergründen."

Mit Stolz verweist der Vorsitzende darauf, dass der VdK in Uedem mittlerweile 370 Frauen und Männer in seiner Mitgliederliste führt: "Das Durchschnittsalter liegt bei 55 und 60 Jahren. Wir haben seit einigen Jahren begonnen, den VdK zu verjüngen, und das ist uns auch ganz gut gelungen, wobei wir natürlich gerne noch weitere junge Menschen in unseren Reihen begrüßen möchten", so Hermsen.

"Wir sind längst nicht mehr der Verein, der sich ausschließlich um Kriegsopfer und deren Hinterbliebene kümmert, sondern haben in der heutigen Gesellschaft eine ganz andere Rolle bekommen", ergänzt der Vorsitzende.

Mit verschiedenen Aktivitäten versucht der VdK in der Schustergemeinde das Interesse von neuen Mitgliedern zu wecken. Ganz besonders gut kommt sowohl bei älteren als auch jüngeren Menschen der mehrmals im Jahr stattfindende Tanznachmittag -kein Tanztee- "Musik ist Trumpf" an, der mittlerweile über 100 Menschen zwischen 40 und 70 ins Bürgerhaus Uedem lockt.

Hermsen und Co. sind bemüht, alle Gruppen in das Programm einzubinden. "Der VdK ist heute viel dynamischer geworden. Alle Aktivitäten sind für Jung und Alt gedacht, wir bieten nicht nur Tanznachmittage, sondern auch wichtige Info-Abende, Ausflüge, Grillfeste und vieles mehr", so Hermsen. Da jeder Bürger zu den Veranstaltungen eingeladen ist, hofft der Ortsvorsitzende dadurch auch neue Mitglieder zu gewinnen. „Überhaupt läuft vieles über direkte Ansprache“, versichert der zweifache Familienvater, der selber auf diese Art zum Sozialverband VdK gekommen ist.

Und der Mitgliederstamm verjüngt sich weiter, stellt er fest: "Man muss sich heute fragen, wo das Altsein eigentlich anfängt. Mit 55 oder 60 Jahren war man früher richtig alt, doch das hat sich längst geändert."
Die aktive Arbeit des Uedemer Ortsverbands wird auch in Nachbarkommunen verfolgt, so haben sich einige Mitglieder aus dem Nachbarkreis Wesel in Uedem angemeldet, weil in ihrem Ortsverband "nix los ist".

Im kommenden Jahr feiert der VdK sein 70-jähriges Bestehen und kann stolz zurückblicken. Es wurde viel bewegt und vieles soll noch geschehen.

VdK ist in

Der heutige VdK ist "in", weil auch sehr erfolgreich ist. Einen großen Raum nimmt die Sozialrechtsberatung ein. Die VdK-Sozialrechtsexperten erstreiten jedes Jahr in mehreren tausend Verfahren Millionenbeträge an Nachzahlungen für ihre Mitglieder. Der VdK berät nicht nur bei der Antragstellung, sondern vertritt seine Mitglieder auch in Widerspruchs- oder Klageverfahren vor den Sozialgerichten.

 Eine neue Fahne, aber mit althergebrachtem Leitsatz: Der VdK in Uedem (auf dem Foto Rolf Grootens, links, und Karl-Heinz Hermsen) hat seine 60 Jahre alte Fahne im Nachbarort Alpen digital kopieren lassen.
Auch der Aufdruck blieb erhalten.
Foto: Franz Geib
Ein Foto mit Seltenheitswert in diesen Tagen: Der VdK Uedem ist ein geselliger Verein.
 Archiv-Foto: Franz Geib
Autor:

Christian Schmithuysen aus Goch

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