Amerikanische Austauschlehrerin setzt auf Videoprojekt - GSG-Schüler lernen unbewusst

Stefan Knorre und Danielle Hall wagten ein Filmexperiment - und wurden belohnt.
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Man kennt das noch von früher: Englisch-Vokabeln auswendig lernen, englischsprachige Bücher lesen und wenn‘s ganz spannend wurde, schaute man einen englischsprachigen Film an. Das war - und ist - der Englisch-Unterricht.

Engagierte Lehrer versuchen immer wieder , den Unterricht interessanter und spannender zu gestalten, allein Lehrpläne und -ziele lassen wenig Raum für Kreativität. Doch es gibt Hoffnung: Im Rahmen des Förderunterrichts können die Lehrstunden frei gestaltet werden.

Schüler werden zu Filmern

Das machten sich jetzt Englischlehrer Stefan Knorre und die Austauschlehrerin Danielle Hall aus den USA zu nutze. Sie übernahm für ein halbes Jahr den Förderunterricht der Klassen 8c und d am Geschwister-Scholl-Gymnasium. Nun, zum Ende des Schuljahres, haben die Schüler nicht nur einen freieren Umgang mit der englischen Sprache gelernt, es wurden auch zwei Videofilme produziert, die einmal auf deutsch die Jugendlichen und ihr Leben vorstellen und ein Video auf englisch, das die Stadt Unna vorstellt.
Zur gleichen Zeit fand in einer Schule in Oregon/USA, das selbe Projekt statt - dort allerdings im Deutschunterricht. Auch hier wurden zwei Videofilme produziert. „So haben die jeweiligen Gruppen das passende fremdsprachliche Publikum“, erklärt Danielle Hall, die auch den Kontakt zwischen den Schulen herstellte. Ausgetauscht wurden die Videos dann per Internet.
„Uns hat das Projekt echt Spaß gemacht“, zeigt sich Schülerin Cyra Hengstebeck begeistert. ‚„Endlich mal etwas anderes als dieser ewige Frontalunterricht“, ergänzt Christian Büchner. Dabei war das Projekt in seiner Umsetzung sehr umfangreich, Script und Drehbuch mussten verfasst werden, der Umgang mit der für viele ungewohnten Videotechnik und dann natürlich das Filmen selbst.

Den Mut muss man erstmal haben

„So haben die Jugendlichen aber auch ein Stück Selbstbewusstsein aufgebaut“, weiß Knorre, der als Englischlehrer die Klassen begleitete. Und würdigte zugleich die Leistungen der Nachwuchsfilmer. „Sich mitten auf den Alten Markt zu stellen und selbst zu filmen - das ist schon eine echte Herausforderung, die die Schüler mit Bravour gemeistert haben!“
Und der Lernerfolg? Die Schüler selber haben keinen wirklichen Fortschritt festgestellt. „Naja, vielleicht ein paar Vokabeln mehr“, mutmaßt Cyra Hengstebeck. „Und durch die Videos unserer amerikanischen Kollegen lernen wir etwas über das echte Leben in den USA“, so Christian Büchner.
Dabei ist der Lernerfolg sogar messbar. „Nach jeder Stunde sollten die Schüler uns ein kurzes schriftliches Feedback geben, wie sie den Unterricht fanden“, erklärt Knorre. Im Laufe des Schulhalbjahres wurden diese Feedbacks immer fehlerfreier und besser formuliert. Die Schüler haben also unbewusst gelernt, „die hatten nämlich mal richtig Spaß im Unterricht“, schmunzelt Stefan Knorre.

Auch wenn Hall zum Ende des Schuljahres wieder in die USA zurückkehrt, bleibt zu hoffen, dass solche Projekte im wahrsten Sinne des Wortes „Schule machen“.

Autor:

Elke Böinghoff aus Unna

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