Mögliche Variante: 12 Mio. Euro, eine Eisbahn und weniger Zuschauer - Altes Kühlsystem wird nicht erneuert
Jetzt Diskussion um Zukunft der Eissporthalle

Ob und wann in der Eissporthalle Unna wieder die Eismaschine ihre Bahnen ziehen wird (Archiv 2017) ist noch offen, aber tragfähige Zahlen legte jetzt die Verwaltung dem rat der Stadt Unna vor.
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  • Ob und wann in der Eissporthalle Unna wieder die Eismaschine ihre Bahnen ziehen wird (Archiv 2017) ist noch offen, aber tragfähige Zahlen legte jetzt die Verwaltung dem rat der Stadt Unna vor.
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Konkrete Zahlen legte jetzt die Stadt Unna zur möglichen Zukunft der Eissporthalle vor. Den Ausführungen der Verwaltung und des Kämmerers folgten zahlreiche interessierte Bürger per Live-Stream aus der Stadthalle. Der Haupt- und Finanzausschuss beriet anschließend über die Szenarien, die vor allem Fragen der künftigen Eigentümer-, Betreiber- und Sanierungssituation im Detail aufzeigten.

Vorweg: Es wird teurer, dafür präziser und realistischer geplant, unter Einbeziehung aller Faktoren, im Vergleich zum ersten Gutachten vor drei Jahren. Nachdem vor drei Jahren erhebliche technische Mängel festgestellt wurden und keine Verpachtung mehr möglich war, erfolgte im Mai 2019 ein Bürgerentscheid mit dem Auftrag, Möglichkeiten des Weiterbetriebs zu prüfen. In mehreren Varianten und Szenarien traten die Stadt Unna als „Betrieb gewerblicher Art“ oder die Wirtschaftsbetriebe Unna (WBU) als verantwortlich für den Bau und den Betrieb der Eissporthalle auf. Die Zahlen, die Stadtkämmerer Achim Thomae vorab der Öffentlichkeit präsentierte, sind erstmals sehr detailliert und passen in den aktuellen Rahmen des Finanz- und Steuerrechts. Demnach würde sich die Sanierung der Eisporthalle auf rund 12,5 Millionen Euro (brutto) belaufen. Plus jährlicher Zuschüsse von mindestens 1,6 Mio. Euro.

Wie umfangreich die Entwicklung der Zukunftsszenarien ist, zeigen die drei Themenfelder: Recht/ Organisation, Bau/Technik und Wirtschaftlichkeit / Kosten des laufenden Betriebes.

Technische Prüfung
Bei der Kühlanlage für beide Eisbahnen schied die unmittelbare Kühlung der großen und kleinen Eisfläche mit Ammoniak aus. Das gesamte Rohrsystem hätte erneuert werden müssen, der laufende Strombedarf wäre enorm.
Mit dem unlängst in der Hellweghalle getesteten Synthetikeis könnte zwar ein Ganzjahresbetrieb angeboten werden. In Verbindung mit einer neuen indirekten Glykolkühlung würden sich aber Kostensteigerungen von bis zu 539 Tsd. Euro ergeben. Belastend für spätere Betriebskosten.
Eine große „Unbekannte“ ist das Risiko des Bauens im Bestand. Das 45 Jahre alte Gebäude entspricht nicht dem aktuellen Stand der Energetik und ist nur mit enormen Kosten nahe an das Niveau heranzubringen.Der Sanierungsaufwand dafür läge bei rund 3,8 Mio. Euro, wobei unklar ist, ob Fördergelder dafür erhältlich sind. Dem stehen Unsicherheiten auf der Betreiberseite gegenüber. Die Einnahmen sind direkt abhängig von Öffnungszeiten und Veranstaltungen. Mehr als zehn pro Jahr dürften es laut Bebauungsplan nicht sein.

Fazit:
Die jetzt vorgelegten Zahlen bilden die Situation der Eissporthalle, nach Ansicht der Stadt Unna, detaillierter ab, als ein Gutachten aus 2018, das von Kosten in Höhe von 8,25 Mio. Euro ausging. Alle Nutzungsbereiche, Technische Einbauten und Gebäudeausstattungen seien berücksichtigt worden.
Mit den Szenarien haben Fraktionen und die Öffentlichkeit jetzt reichlich Diskussionsstoff, sich für eine Variante zu entscheiden. Die endgültige Entscheidung soll vor der Sommerpause im Juli fallen.

Autor:

Stefan Reimet aus Holzwickede

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