Aidshilfe im Kreis Unna erweitert Angebot

Für die Blutgewinnung ist nur ein kleiner Stich in die Fingerkuppe nötig.

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Trotz Corona-Krise ist das Testangebot der Aidshilfe im Kreis Unna auch dieser Tage gefragt. Über mangelnde Besucher kann sich die Beratungsstelle nicht beklagen.

„Wir haben in den letzten Monaten sogar mehr Testungen durchgeführt“, erklärt Manuel Izdebski, Geschäftsführer der Einrichtung. Den Trend betrachtet er in zweifacher Hinsicht als positiv: „Ich denke, dass wir mit unserem Angebot einen Beitrag leisten, um das Kreisgesundheitsamt zu entlasten, wo durch die Corona-Pandemie viele Ressourcen gebunden sind. Als Einrichtung der öffentlichen Gesundheitsfürsorge ist das auch unsere Aufgabe. Und für Betroffene ist es gut, wenn ihre HIV-Infektion möglichst früh erkannt wird, um optimale Therapiebedingungen zu nutzen. Das HI-Virus macht ja wegen Corona keine Pause.“

Unabhängig von der Corona-Krise hat die Aidshilfe ihr Angebot kürzlich erweitert. „Wir testen nicht nur auf HIV, sondern auch auf Syphilis und Hepatitis C“, erläutert Izdebski. Möglich wurde das durch eine Änderung des Infektionsschutzgesetzes, die im Frühjahr in Kraft getreten ist. Demnach ist es den Aidshilfen nun gestattet, patientennahe Schnelltestes für die erwähnten Infektionskrankheiten einzusetzen. „Wir brauchen dafür nur wenig Blut aus der Fingerkuppe“, klärt der Geschäftsführer auf. Ein Ergebnis liegt beim HIV- und beim Syphilis-Test schon nach zehn Minuten vor, beim Hepatitis C- Schnelltest nach 25 Minuten. Die Tests verfügen über eine hohe Sensitivität und sind damit sehr genau.

Die Testungen werden montags bis donnerstags von 10 Uhr bis 16 Uhr und freitags von 10 Uhr bis 13 Uhr durchgeführt. Eine Anmeldung per Telefon oder E-Mail ist dafür nötig. Dienstags findet zusätzlich von 17 Uhr bis 19 Uhr ein offener Testabend statt. „Dafür muss man sich nicht anmelden“, so Izdebski. Das Angebot ist grundsätzlich kostenlos und richtet sich an Personen ab dem 16. Lebensjahr. Mit der Erweiterung ihres Testangebots folgt die Aidshilfe der „BIS 2030-Strategie“ des Bundesministeriums für Gesundheit. Die Maßnahmen dienen der Eindämmung von HIV, Hepatitis A und B und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten. "Wie wichtig der Infektionsschutz ist, erleben wir in diesen Zeiten ganz besonders", zeigt sich Izdebski überzeugt.

Testbesucher müssen sich derzeit an die Hygieneauflagen der Corona-Verordnung halten und eine Schutzmaske tragen. Bei der Testung wird am Tisch zusätzlich ein so genannter Spuckschutz aus Plexiglas eingesetzt. Eine Handdesinfektion ist auch ohne Corona-Pandemie obligatorisch. „Zusätzlich müssen alle Besucher einen Kontaktbogen ausfüllen, damit im Falle eines Ausbruchs von Covid-19 Infektionsketten zurückverfolgt werden können. Die Bögen werden nach vier Wochen von uns vernichtet“, versichert der Geschäftsführer. Menschen mit Symptomen einer Corona-Infektion werden gebeten, ihren HIV-Test auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben.

Terminvereinbarungen sind möglich unter der Rufnummer 02303/ 89605 oder per Email an test@aidshilfe-unna.de.

Für die Blutgewinnung ist nur ein kleiner Stich in die Fingerkuppe nötig.

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Manuel Izdebski, Geschäftsführer der Einrichtung.
 | Foto: Vahlefeld/Aidshilfe
Autor:

V K aus Unna

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