Umweltministerium warnt vor „Beifuß-Ambrosie“

Die Pollen der Beifuß- Ambrosie (Ambrosia artemisiifolia) können sehr starken Heuschnupfen auslösen. | Foto: LANUV/Ulf Schmitz
  • Die Pollen der Beifuß- Ambrosie (Ambrosia artemisiifolia) können sehr starken Heuschnupfen auslösen.
  • Foto: LANUV/Ulf Schmitz
  • hochgeladen von Jörg Stengl

Kreis Unna. Das nordrhein-westfälische Umweltministerium warnt vor dem Kontakt mit der nordamerikanischen Pflanze „Beifuß-Ambrosie“ und fordert die Bürgerinnen und Bürger auf, Pflanzenfunde den zuständigen Behörden zu melden.

Bereits wenige Pollenkörner der Beifuß-Ambrosie in der Atemluft können eine Sensibilisierung (Vorstufe einer Allergie) bewirken und bei Allergikern Heuschnupfen und schwere Asthmasymptome auslösen. Es sind auch Personen betroffen, die vorher keinerlei allergische Heuschnupfenerkrankungen hatten.

Durch direkten Kontakt mit dem Blütenstand oder anderen Pflanzenbestandteilen können gelegentlich auch Hautreaktionen auftreten. Problematisch ist neben dem hohen allergenen Potential der Pollen auch die späte Blütezeit der Pflanze: Der Pollenflug der Ambrosie beginnt erst im August. Damit kann sich die Leidenszeit für Pollenallergiker von der Baumblüte im Frühjahr über die Blütezeit vieler Gräser im Sommer bis in den Spätherbst hinein verlängern.

Blütezeit der hoch allergenen Beifußambrosie beginnt

Die Beifuß-Ambrosie ist eine nordamerikanische Pflanze, die im 19. Jahr-hundert nach Europa eingeschleppt wurde. Über rund einhundert Jahre blieb die Pflanze unbeständig, konnte sich aufgrund des hiesigen Klimas offensichtlich nicht selbstständig vermehren und ausbreiten. Mittlerweile sind Einfuhr und Handel ambrosiahaltiger Futtermittel EU-weit weitgehend verboten. Mit ihren stark eingeschnittenen Blättern ähnelt sie der heimischen Beifußpflanze. Die Samen sind bis zu 40 Jahre überlebens- und keimfähig und werden in großer Menge produziert. Begünstigt durch mehrere warme Sommer breitet sich die wärmeliebende Pflanze seit etwa dem Jahr 2000 auch in NRW weiter aus.

Vorkommen haben sich stark vermehrt

In Nordrhein-Westfalen wurden Beifuß-Ambrosien bisher überwiegend als Einzelpflanzen oder Kleinstbestände nachgewiesen. Die nachgewiesenen Vorkommen liegen vor allem im besiedelten Raum, in Gärten und Grünanlagen und lassen sich zumeist auf ausgestreutes Vogelfutter zurückführen. Daneben existieren wenige größere Vorkommen, die sich über Jahre aus sich selbst heraus vermehrt haben und Ausbreitungstendenzen zeigen. Sie liegen in der Rheinischen Bucht, am Niederrhein, im Münsterland und in Ostwestfalen.
Bisher nimmt die Besiedlung durch Ambrosia-Pflanzen in NRW zwar nur allmählich zu. Ist aber ein bestimmter Verbreitungsgrad überschritten, muss man davon ausgehen, dass sich die Pflanze dauerhaft ange-siedelt hat und nicht mehr entfernt werden kann. Noch besteht die Chance, die Beifußambrosie in NRW wirksam zu bekämpfen und eine Massenverbreitung mit ernsthaften gesundheitlichen Folgen für viele Menschen zu verhindern.

Umweltministerium bittet Bürger, Pflanzenfunde zu melden

Das Umweltministerium NRW bittet deshalb, Funde von Ambrosiapflanzen zu melden und hierfür den am Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) eingerichteten Meldeweg zu nutzen.

Infos und Meldeformular

Autor:

Jörg Stengl aus Unna

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

6 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.