Spaß im Wasser mit Aquaball - oder kennt Ihr das etwas nicht?

Die beiden Marlins-Mannschaften: Tim Sellwich, Nico Bücker, Bogdan Treichel, Hendrik Weiß, Alex Nocker, Oliver Ostwinkel, Daniel Sterzl, Lisa Weiß, Sebastian Schepka, Milan Loose und Bob Weiß. Es fehlt Abteilungsleiterin Julia Firnrohr. | Foto: Unna Marlins
  • Die beiden Marlins-Mannschaften: Tim Sellwich, Nico Bücker, Bogdan Treichel, Hendrik Weiß, Alex Nocker, Oliver Ostwinkel, Daniel Sterzl, Lisa Weiß, Sebastian Schepka, Milan Loose und Bob Weiß. Es fehlt Abteilungsleiterin Julia Firnrohr.
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„Man müsste sich mal mehr bewegen – Sport treiben oder so.“ Ein Stoßseufzer, der nicht nur zur frühlingstypischen Diätwelle seine Gültigkeit hat. Doch viele finden einfach keine Sportart für sich: Zu schnell, zu brutal, zu trainingsintensiv sind die 08/15-Möglichkeiten. Aber wie wäre es denn mit Aquaball?

„Aquaball? Nie gehört!“ werden jetzt die meisten Leser sagen. Denn tatsächlich ist Aquaball nicht nur eine noch sehr junge Sportart, sondern auch eine unbekannte.

Nichtsdestotrotz gibt es mit den Unna Marlins, einer Abteilung des TV Eintracht Lünern-Stockum, einen mehr als erfolgreichen Verein in dieser Sportart . Gleich zwei Mal wurden die Marlins in den letzten drei Jahren deutscher Meister und auch in dieser Saison „riecht“ es schon nach Meisterschaft.

„Dabei ist Aquaball kein ausschließlich leistungsorientierter Sport“, erklärt Rolf-Ulrich Wilbrand, der 2004 die Abteilung mitbegründete. „Vor allem das Team und der Spaß am Wassersport stehen im Vordergrund“, erklärt der TV‘ler. Der wohl größte Vorteil dieses Mannschaftssports: Es gibt kein umfangreiches Regelwerk, dadurch motiviert Aquaball zum sofortigen Mitmachen.

Im Prinzip gibt es nur vier Grundregeln: Fair-Play; keine Bewegung (laufen) mit Ball; Ball darf nicht unter die Wasseroberfläche gedrückt werden und: vor einem gültigen Torwurf muss der Ball drei mal innerhalb der Mannschaft gepasst worden sein. Das war‘s. Das Spielsystem 4 gegen 4 fördert zudem die Entwicklung der Taktik bei den Spielern fast von allein.

Dabei ist Aquaball kein „Warmduscher“-Sport. „Man wird körperlich schon sehr gefordert“, weiß auch Maike Gesing vom TVE. Das Wasser bietet eine natürliche Barriere, gegen die man sich mit Muskelkraft anstemmen muss, um vorwärts zu kommen. Dabei werden jedoch Gelenke und Wirbelsäule geschont, da das Gewicht eben nicht auf nur einem Körperteil liegt. Vorteil für eher zierliche Spieler - oder Spielerinnen. Und ein Grund, warum Aquaball ein guter Sport für Mixed-Mannschaften ist.

Warum trauen sich die Mädels nicht?

Auch in Lünern wird in gemischten Mannschaften gespielt. „Allerdings sind die Damen noch sehr unterrepräsentiert“, schmunzelt Maike Gesing. Mit Lisa Weiß und der Abteilungsleiterin Julia Firnrohr spielen nur zwei Frauen in den beiden Mannschaften Unna Marlins und Unna Marlins reloaded.
„Das liegt aber wohl eher an der generellen Unbekanntheit dieses Sports“, vermutet Rolf-Ulrich Wilbrand. Das größte Problem: „Aquaball wird in einer Wassertiefe von 1,20 bis 1,30 Meter gespielt, ist also nur etwas für Lehrschwimmbecken, Schwimmbäder mit Hubboden - oder für flache Wasserbereiche in Badeseen. Das schränkt die Trainingsorte ein“, weiß Maike Gesing.

Auch in Lünern herrscht ein Ringen um die Trainingszeiten. „Immer mehr Lehrschwimmbecken werden geschlossen, so dass die bestehenden immer mehr nachgefragt werden. Daher haben wir leider momentan keine Kapazität, um eine Jugendmannschaft auf die Beine zu stellen, auch wenn wir das gerne tun würden“, bedauert Maike Gesing.

Erfunden wurde Aquaball 1995 vom deutschen Schwimmverband (DSV). Damit wollte man vor allem das damals übliche dröge Schwimmtraining auflockern, um den jugendlichen Schwimmnachwuchs bei der Stange zu halten.
Mittlerweile ist Aquaball eine eigenständige Sportart geworden – mit eigener Meisterschaft, der Champions Tour, und einer „Aquaball Challenge“, einer Abfolge von einzelnen Turnieren. „Dabei ist gerade hier die Hellweg-Schiene ein Brennpunkt dieser Sportart“, so Wilbrand. Aber auch Wettkämpfe in Berlin oder Süddeutschland werden regelmäßig von den Lünernern angefahren.
Das kann ganz schön ins Geld gehen. „Deshalb wären wir für Sponsoren sehr dankbar“, wirbt Maike Gesing. Ein drängendes Problem sind zum Beispiel die speziellen aufblasbaren Aquaball-Tore der Marlins. „Die sind ganz schön teuer, und unsere sind jetzt einfach total kaputt. Aber bei Anschaffungskosten von über 1.000 Euro ist das nicht einfach für uns als kleiner Verein“, erklärt die Pressesprecherin des TVE.

Wer den Verein unterstützen möchte, darf sich gerne an den Verein wenden: Tel. 02303/49 02 50, per E-Mail an info@tve-luenern.de. Mehr Infos findet man auf der Homepage www.tve-luenern.de.

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Autor:

Elke Böinghoff aus Unna

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