Der Anfang vom Ende?

Gestern morgen, Lehrschwimmbecken Nierenhof: Diese Kinder üben schwimmen. | Foto: Foto: Ulrich Bangert
  • Gestern morgen, Lehrschwimmbecken Nierenhof: Diese Kinder üben schwimmen.
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Für viel Wirbel sorgte in den vergangenen Tagen die Überlegung der CDU-Fraktion, das Lehrschwimmbecken der Max- & Moritz-Grundschule in Nierenhof den Sparplänen der Stadt Velbert zu opfern.

Aufgekommen war diese Idee im Rahmen der Sitzung des Sportausschusses. Manfred Bolz, Fraktionsvorsitzender der CDU, erklärt auch warum: „Seit der Vorlage der Verwaltung mit entsprechenden Vorschlägen zu Sparmaßnahmen wird vielerorts heftig über diese Einsparungen diskutiert. Fakt ist aber, dass gespart werden muss und jeder seinen Anteil dafür leisten muss. Da uns der Schul- und Vereinssport in Langenberg natürlich sehr wichtig ist, wurde überlegt, wie das Hallenbad erhalten werden und trotzdem die nötigen Einsparungen vorgenommen werden können.“ Als Vorschlag sei dann die Überlegung aufgekommen, dass man dafür das Lehrschwimmbecken am Schulstandort Nierenhof aufgeben könne. „Laut den Berechnungen eines Sachkundigen würde das Einsparungen um die 43.000 Euro pro Jahr bedeuten“, so Bolz weiter. Eine Summe, die man gerne der Stadt zur Verfügung stellen würde.
Unwillen wecken diese Überlegungen nicht nur bei den Eltern der Grundschulkinder, sondern auch bei der Schulvertretung.
„Seit dem Bekanntwerden der Pläne steht das Telefon in der Schule nicht mehr still“, so Rektorin Alexandra Pitschke. „Die Eltern sind verunsichert und haben natürlich große Sorge, dass diese Maßnahme nur der Anfang einer Reihe von Schließungen sein könnte, die letztlich in der Aufgabe des gesamten Schulstandortes gipfeln könnte.“ Und dass das Schwimmbecken sich rentiere, steht für die Rektorin außer Frage.
„Es wird nicht nur von den ersten drei Klassen der beiden Schulstandorte, sondern auch vom Langenberger Schwimmverein, der LSG, der Feuerwehr, dem Kreis-Sport-Bund sowie der DLRG oder dem MTV regelmäßig genutzt. Insgesamt schlägt das laut Stadt mit 27 Belegungen pro Woche zu Buche, nicht gerade wenig also.“ Hinzu käme, dass das Schwimmbad nicht von den Stadtwerken, sondern von der Stadt selber verwaltet würde, womit auch die Pauschale, die die Stadt ansonsten an die Bäder für die Nutzung durch die Schulen zu zahlen habe, entfalle. Vor allem die Berechnungen der CDU in Bezug auf die Instandhaltungs- und Personalkosten erscheinen der Rektorin als zu hoch angesetzt.
„Dass die Kosten genauso hoch sein sollen wie die für das Freibad, konnte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Daher hat unser Schulpflegschaftsvorsitzender sich der Sache angenommen und die Ausgaben einmal durchgerechnet.“ Ergebnis hierbei, das auch dem Rat der Stadt Velbert detailliert zur Verfügung gestellt wird: Nur ein Drittel der angesetzten Kosten von rund 43.000 Euro, die angeblich gespart werden könnten, würden tatsächlich anfallen.
Für den Erhalt des Lehrschwimmbeckens setzen sich jetzt die Eltern ein und werden aktiv. Mit einer Unterschriftensammlung 665 haben Hanno Köhncke und Petra Hillemacher vom Förderverein der Grundschule Nierenhof und der Schulpflegschaft mobil gemacht und übergaben diese noch vor der gestrigen Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses an Bürgermeister Stefan Freitag. Jetzt gilt es abzuwarten,wie der Vorschlag der CDU-Fraktion vom Rat der Stadt in seiner Sitzung am 30. November aufgenommen wird. Manfred Bolz zumindest zeigt sich zuversichtlich.
„Sicher ist, dass gespart werden muss und da muss man schmerzfrei sein. Es wäre toll, wenn alles gehalten werden könnte, das ist aber bei der derzeitigen Haushaltslage nicht möglich. Es bringt also nichts, die Augen zu verschließen, sondern es sollte vielmehr über den eigenen Tellerrand hinausgeschaut und nach Lösungen gesucht werden“, so der CDU-Fraktionschef.

Autor:

Janina aus dem Siepen aus Hattingen

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