Bahnnostalgie auf rostigen Schienen

Autofahrer auf der neuen Westfalenstraße blicken erstaunt auf das Gelände des ehemaligen Bahnhofes: „Da steht ja ein Zug“, stellen sie erstaunt fest. Es steht dort kein ganzer Zug, sondern nur ein Waggon, ein sogenannter „B3yg“, ein dreiachsiger Umbauwagen, die in den 50er Jahren massenhaft aus alten, preußischen Abteilwagen umgebaut wurden.
Vor rund 30 Jahren wurde der Waggon bei der Bundesbahn ausgemustert und landete beim Verein „Wupperschiene“, der sich um den teilweisen Erhalt der Eisenbahnstrecke von Oberbarmen nach Radevormwald kümmert. Die Hobbyeisenbahner überließen der Stadt Heiligenhaus diesen Waggon, der mit einem Straßentieflader angeliefert wurde. Ein Kran platzierte das Gefährt auf den verbliebenen Schienen vor dem ehemaligen Getreidesilo.
Nach Auskunft der Stadtverwaltung wird der Waggon im Rahmen eines sozialen Projektes aufgearbeitet. Direkt neben dem Panoramaradweg Niederbergbahn eröffnet in dem Wagen eine Fahrradwerkstatt unter der Trägerschaft der Caritas. Außerdem schenkten die Museumsbahner von der Wupper der Stadt Heiligenhaus einen zweiachsigen Flachwagen, von dem außer dem Fahrgestell und dem Rahmen nicht viel übrig geblieben ist. Das bremsenlose Fahrzeug gehörte einst der Ratinger Kesselfabrik Balcke & Dürr, die mit dem Fahrzeug Werkstücke im Fabrikgelände verschob. Die Waggons, die auf den restlichen Originalschienen des Heiligenhauser Bahnhofes stehen, erinnern an die Geschichte des Bahnverkehrs in Heiligenhaus.