Erst viermal gefeiert

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Eigentlich feiert die heute 16-jährige Monika Wilhelm erst zum vierten Mal ihren Geburtstag am tatsächlichen Tag ihrer Geburt. Für die kleine Raquel Medina-Montero ist heute sogar Premiere. Warum? Sie sind in einem Schaltjahr geboren, also in einem Jahr mit einem zusätzlichen Tag, dem 29. Februar.
Wenn sie nach ihrem Geburtsdatum gefragt wird, passiert es Monika Wilhelm nicht selten, dass sie den 28. Februar angibt, zu häufig hat sie nämlich schon an diesem Tag ihren Geburtstag gefeiert. Doch in diesem Jahr hat sie die seltene Gelegenheit ihren 16. Geburtstag regulär zu feiern, nämlich heute, am 29. Februar 2012, einem Schalttag.
Ebenso geht es der kleinen Raquel. Sie wurde am 29. Februar 2008 geboren (der Stadtanzeiger berichtete) und feiert daher heute zum ersten Mal ihren Geburtstag am richtigen Datum und wird vier Jahre alt.
Man bezeichnet als „Schaltjahr“ ein Jahr, das einen Schalttag beinhaltet. Schalttage werden benötigt, weil unsere Zeitrechnung und das tatsächliche Naturjahr, also die Zeit, die die Erde benötigt, um die Sonne einmal zu umrunden - leicht auseinander gehen.
Doch für Monika Wilhelm hat das keine großen Konsequenzen: „Groß feiern werde ich heute auch nicht können, mitten in der Woche, mit Schule und allem ist das nicht möglich.“ Doch dass dieses Geburtsdatum etwas ganz besonderes ist, merkt die im Sternzeichen der Fische geborene immer an den erstaunten Reaktionen der anderen. „Für mich ist das gar nichts besonderes. Ich bin es ja nicht anders gewöhnt. Meine Eltern haben damals entschieden, dass ich am 28. feier und als kleines Kind, habe ich mir darüber natürlich keine Gedanken gemacht“, so die Schülerin des Langenberger Gymnasiums. Dabei wäre fast alles gut gegangen vor 16 Jahren. Die Familie lebte damals in Walsrode in Niedersachsen. Ausgerechnet war der Geburtstermin für Anfang März, doch dann kam alles anders, weiß Monika.
„Am 28. Februar 1996 setzten bei meiner Mutter die Wehen verfrüht ein. Es war Mittag und aus Erzählungen weiß ich, dass da noch alle dachten, man hätte genügend Zeit.“ Doch dann dauerte die Geburt 24 Stunden. Es habe Komplikationen gegeben, erzählten die Eltern später und am Ende waren alle froh als das Kind gesund auf der Welt war. Das Datum war da nicht mehr wichtig. Später könne sie ja dann nur noch in den Schaltjahren ihren Geburtstag feiern, schließlich bleibe sie dann länger jung, zumindest der Zahl nach, scherzt das Geburtstagskind.
Die Heiligenhauserin Raquel feiert ihren Geburtstag außerhalb der Schaltjahre am 1. März, so haben es ihre Eltern festgelegt. Doch darüber macht sich das Mädchen heute noch keine Gedanken: Hauptsache es gibt genug Geschenke. Der Stadtanzeiger gratuliert den Geburtstagskindern und wünscht ihnen für die Zukunft alles Gute!

Bei Schaltjahren wird in den Kalender ein zusätzlicher Tag eingefügt: der 29. Februar. Damit hat ein Schaltjahr nicht 365, sondern 366 Tage.
Das Jahr hat im Mittel 365,2422 Tage, zwischen zwei Neumonden liegen 29,5306 Tage. Regelungen für Schaltjahre können diese komplizierten Zahlenverhältnisse korrigieren.
Jeder Kalender ist wegen der ungeraden natürlichen Zeitmaße ein Kompromiss. Kleinste Ungenauigkeiten können auf lange Sicht große Folgen haben. Das wussten schon die Babylonier im dritten Jahrtausend vor Christus und erfanden Schaltmonate.

Autor:

Astrid von Lauff aus Velbert-Langenberg

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