Vera Frey gibt Instrumenten eine Seele

Vera Frey passt in ihrer Werkstatt in Langenberg den Steg von einem kleinen Cello an.
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Bereits im dritten Jahr widmet sich Vera Frey in ihrer Langenberger Werkstatt dem Bau und der Restaurierung von Geigen. Spezialisiert hat sie sich auf den Nachbau von historischen Streichinstrumenten.

Die Liebe zu ihrem Beruf spiegelt sich in ihrer kleinen, verwunschenen Werkstatt im Langenberger Nizzatal wieder: Alte Werkzeuge, fast schon Sammlerstücke, erzählen ebenso ihre eigene Geschichte, wie die soeben fertig gestellte Diskant-Gambe, nach historischem Vorbild, oder die individuell gefertigten Kinnstützen aus besonderen Hölzern, wie Flieder, Pflaume oder Apfel, die die kleine Fensterbank zieren.
Der Weg von Vera Frey zur Geigenbauerin war jedoch lang. Zuerst studierte die gebürtige Heidelbergerin Architektur. Doch nach ihrem Diplom merkte sie schnell, dass sie in diesem Beruf keine Erfüllung finden würde. Sie zog nach Wuppertal und studierte Gesang. Aber auch als Diplom-Gesangs-Pädagogin war sie noch nicht am Ziel ihrer Träume angekommen. Motiviert durch die Musikausbildung absolvierte Vera Frey bei Josef Kasak aus Langenberg eine Ausbildung zur Geigenbauerin- und blieb.
Inzwischen besitzt die 37-Jährige eine eigene Werkstatt und hat den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt. Ihre besondere Leidenschaft gilt dem Nachbau historischer Streichinstrumente. „Nach meiner Lehre habe ich mich besonders mit dem Nachbau von Gamben beschäftigt, den Vorläufern unserer heutigen Streicherfamilie“, so Frey. „Neben dem reinen Bau eines solchen historischen Instruments mit all seinen baulichen, wie auch klanglichen Besonderheiten, ist es die künstlerische Gestaltung, die mich fasziniert, da kann ich mich dann kreativ austoben.“
Während beim klassischen Geigenbau das Instrument immer von einer Schnecke gekrönt wird, könne der Kopf einer Gambe nach dem Original des Nachbaus oder nach Kundenwunsch oder eigenen Ideen gestaltet werden. In jedem Fall sei der Bau einer Geige mit einer Art Instinkt verbunden, dem feinen Gespür für das Holz und dem Klang, der darüber entscheide, welche Qualität das Instrument letztendlich erhalte, seiner Seele also. „Daher ist die Ausarbeitung der Decke und des Bodens eines jeden Instruments besonders wichtig und braucht unbedingt Zeit“, erklärt die Geigenbauerin. „Immer wieder fühlen und hören ist wichtig.“
Aber natürlich widmet sich Vera Frey bei ihrer täglichen Arbeit auch ganz alltäglichen Reparaturarbeiten, wie beispielsweise Risse leimen, Zargen kürzen oder den Hals eines Instruments neu einarbeiten. Das Ganze genauso für den Hobby-, wie für den Profimusiker und immer mit der gleichen Leidenschaft zu ihrem Beruf: Denn den hat sie nun letztendlich gefunden.
Weitere Informationen und Kontakt über post@verafrey.de oder www.verafrey.de.

Autor:

Astrid von Lauff aus Velbert-Langenberg

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