Neuer Weg: Erste Hilfe ist nicht schwer, wurde bisher nur zu kompliziert vermittelt – davon ist das DRK überzeugt.

16. Mai 2015
10:00 Uhr
DRK-Zentrum, 44866 Bochum
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2. Mai 2015
10:00 Uhr
16. Mai 2015
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DRK-Chef Thorsten Junker und der EH-Beauftragte Werner Rautenberg
  • DRK-Chef Thorsten Junker und der EH-Beauftragte Werner Rautenberg
  • hochgeladen von Christian Lange

„Keine Angst vor Erster Hilfe“ – diese Botschaft ist den zwanzig Ausbildern des Wattenscheider Rotkreuzverbandes besonders wichtig. Denn die betonen einhellig: Man kann nichts falsch machen – es sei denn man tut gar nichts. Deshalb sind die Rotkreuzler froh, dass die Erste-Hilfe-Ausbildung nun modernisiert wurde: Statt theoretischem Frontalunterricht bieten die aktuellen Kurse jede Menge Praxis. Es ist deutlich zu spüren: Die professionellen Ersthelfer begrüßen die Neuerungen. Denn sie sind überzeugt, dass zu viele Menschen zu große Hemmungen haben und auch deshalb eher an Unfällen vorbeifahren, als Erste Hilfe zu leisten. Dabei seien die nötigen Handgriffe selbst nicht schwer – sie seien bisher nur unnötig kompliziert vermittelt worden.

Mit viel Übung zur Routine

Werner Rautenberg, Erste-Hilfe-Beauftragter des örtlichen DRK, hat ein plakatives Beispiel: „Kein Mensch muss wissen, wie viele Wirbelkörper eine Wirbelsäule hat, um einem Motorradfahrer Hilfe zu leisten.“ Deshalb ist überzeugt: „Wir müssen Erste Hilfe so simpel vermitteln, wie sie tatsächlich ist.“

Das sollen die neuen Richtlinien für Erste-Hilfe-Kurse, die seit dem 1. April gelten, ermöglichen. Die setzen vor allem auf Praxis, betont auch der DRK-Vorsitzende Thorsten Junker, selbst schon viele Jahre Ausbilder in seinem Verband: „Die Teilnehmer müssen nicht mehr stundenlang zuhören, sie werden schnell selber aktiv.“ Durch dieses intensive praktische Üben, hofft Thorsten Junker und spricht für alle, „verlieren die Menschen die Scheu, selbst zu agieren.“

Zeitliche Kürzung als zusätzliche Motivation zur Teilnahme

Zugleich wurden bisher 16 Unterrichtseinheiten auf neun reduziert, wodurch die Teilnehmer nun den Vorteil haben, einen Erste-Hilfe-Kurs an nur einem Tag absolvieren zu können. Die Verantwortlichen beim Roten Kreuz hoffen so, auch mehr Menschen zu motivieren, ihre Kenntnisse aufzufrischen. Privatpersonen, die sich „mal einen Samstag Zeit nehmen“, will man beim DRK ansprechen, nimmt laut des DRK-Vorsitzenden aber auch Unternehmen in den Blick: Die müssen ihre Mitarbeiter für die Ausbildung zum betrieblichen Ersthelfer künftig nur noch für einen Tag freistellen. Thorsten Junker: „Wir appellieren an Unternehmen, dies zu nutzen, um mehr Mitarbeiter ausbilden zu lassen.“

Auch EH-Beauftragter Werner Rautenberg wünscht sich, dass viele Menschen die Chance nutzen, die die neuen, verkürzten Erste-Hilfe-Kurse bieten: „Ziel ist, den Teilnehmern innerhalb von zwei Stunden eine perfekte Herz-Lungen-Wiederbelebung zu vermitteln.“ Denn da hapere es bei den meisten: „Nur 20 Prozent der Deutschen können diese lebensrettende Wiederbelebung richtig durchführen – damit sind wir absolutes Schlusslicht im internationalen Vergleich.“ Und Motivation genug für das Wattenscheider Ausbilderteam.

Wochenendlehrgänge beim DRK

Der nächste Lehrgang in den „Ersten Hilfe“ findet am kommenden Samstag, 2. Mai 2015 ab 10 Uhr im DRK-Zentrum an der Sommerdellenstraße 26 (Begegnungsstätte 1. Etage) statt und umfasst insgesamt 9 Unterrichtseinheiten. Ein weiterer Kurs findet am 16. Mai 2015 statt.

Interessierte MitbürgerInnen, Führerscheinbewerber der Klassen A, B, C und D, sowie Übungsleiter, Trainer oder Betriebshelfer können sich hierzu gerne in der DRK-Kreisgeschäftsstelle an der Voedestraße 53 anmelden (Tel.: 0 23 27 – 8 70 17).

Autor:

Christian Lange aus Wattenscheid

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