Internationaler Tag der Ersten Hilfe: „EH–Kurs“ für junge Geflüchtete macht aus Hilfesuchenden potentielle Lebensretter

8. September 2018
10:00 Uhr
DRK-Saal, 44866 Bochum
Person wird nach Herstellen der stabilen Seitenlage mit einer Wärmefolie zugedeckt (Foto: DRK-GS)
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  • Person wird nach Herstellen der stabilen Seitenlage mit einer Wärmefolie zugedeckt (Foto: DRK-GS)
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In diesem Jahr findet der Internationale Tag der Ersten Hilfe am Samstag, 8. September, statt. Die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond- Gesellschaften hatte den Gedenktag 2000 initiiert, um darauf aufmerksam zu machen, wie wichtig fachgerechte und schnelle Erste Hilfe ist.

Was 2000 als Idee begann, hat auch heute noch einen ernsten Hintergrund:
Mehr als eine Million Menschen verunglücken jährlich in Deutschland in Ihrem häuslichen Umfeld. Laut Schätzungen des Bundesamtes für Arbeitsschutz- und Arbeitsmedizin enden fast 10.000 Unfälle tödlich. Fast 400.000 Personen sind im Jahr 2017 laut Statistischem Bundesamt im Straßenverkehr verunglückt, davon 3.180 Personen tödlich. Hinzu kommen noch die Betriebsunfälle am Arbeitsplatz. Es ist also wichtig, sich regelmäßig im Bereich Erste-Hilfe fortzubilden, denn jeden kann es jederzeit treffen, im Notfall Erste-Hilfe leisten zu müssen, um damit Leben zu retten.

Den richtigen Kurs für alle Ausgangslagen

Ob als Erste-Hilfe-Anfänger oder zur Auffrischung, ob Erste-Hilfe speziell für Kinder, im Betrieb oder für ältere Menschen, das Rote Kreuz hat für jede Ausgangssituation den richtigen Kurs, um helfen zu lernen. So auch im Seminar „EH für junge Gefüchtete“. Flüchtlinge gehören mittlerweile zum Wattenscheider Stadtbild und bewegen sich demnach auch im Verkehr in unserer Stadt. Gut zu wissen, dass auch einige von ihnen in Erster Hilfe unterrichtet werden. Das Deutsche Rote Kreuz und sein Jugendverband bieten bereits über ein Jahr lang regelmäßig Erste-Hilfe-Kurse für junge Geflüchtete (14-27 Jahre) an.

DRK-Ausbilder Sertan Gürbüz und seine Kollegen nehmen die jungen Geflüchteten immer mit auf eine Reise, die sie zu den wichtigsten Stationen der Ersten Hilfe führt. „Durchgespielt werden Bewusstlosigkeit, Verletzungen, Probleme in der Brust, ein Motorradunfall oder auch ein Kreislaufstillstand“, erklärt Sertan Gürbüz. Ziel ist es stets, den jungen Menschen näher zu bringen, wie man einer verletzten Person im Fall der Fälle schnell und richtig helfen kann.

Die Teilnehmer meistern diese Herausforderung oftmals mit Bravour

Lehrgangsorganisator Markus Eisenhuth betont: „Hilfe bedarf eben nur weniger Worte. Hilfe bedarf beherzter Taten.“ Der Erste-Hilfe-Kurs soll für die Flüchtlinge auch ein Sprungbrett dafür sein. Wenn ein Flüchtling plötzlich als Retter unterwegs ist und Hilfe bringt, ändert dies sicherlich sofort seinen Stellenwert. Zudem bringt das Zertifikat auch die Voraussetzung für einen Führerschein in Deutschland mit sich und ist für manche Ausbildungsberufe wichtiger Bestandteil der Ausbildung.“

Viele Flüchtlinge kennen das Prinzip von Erster Hilfe bisher vielleicht gar nicht, für sie kann dies alles neu sein. Trotzdem kann entsprechendes Wissen gerade für sie wichtig sein. Die Kurse werden auf Deutsch geleitet, hilfreiche Handgriffe und Gefahrensituationen, zur Not auch mit Händen und Füßen, erklärt.

EH-Kurs für junge Geflüchtete

Der nächste kostenlose Kurs für Flüchtlinge und Betreuern / Paten veranstaltet das Rote Kreuz zusammen mit seinem Jugendverband in Wattenscheid, am Samstag, 8. September 2018, ab 10 Uhr in den DRK-Räumen an der Voedestraße 53. Die Teilnahme ist kostenlos und wird durch eine Förderung des Jugendrotkreuzes Westfalen-Lippe und des Ministeriums für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen finanziert.

Regulärer EH-Kurs im DRK-Zentrum

Der nächste reguläre EH-Kurs für Führerscheinbewerber, betriebliche Ersthelfer, Übungsleiter und weitere Interessierte findet am Samstag, 15. September 2018, ab 10 Uhr, im DRK-Zentrum an der Sommerdellenstraße 26 statt.
Eine Anmeldung zu den Lehrgängen kann unter der Rufnummer 02327-87017 oder Email an info@drk-wattenscheid.de erfolgen.

Autor:

Christian Lange aus Wattenscheid

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