"Bio-Energiezentrum" mit "Bio"-Fernwärme?

Ruhe über Xanten Ursel.

Sachliche Argumente haben das „Bio“-Energiezentrum in Xanten-Ursel nicht verhindern können. Trotz einer Landschaftsplanung sowie eines Castro-Planes, vom Rat der Stadt Xanten abgesegnet, trotz mehr als 1000 Bürgereinsprüchen wurde wenig später für ein „Bio“-Energiezentrum gestimmt. Nach Jahren mit wechselnder Planung u.a. hinsichtlich Menge und Art der zu verarbeitenden Rohstoffe soll nun die Netzwerke Xanten GmbH die von den Betreibern erzeugte Wärme abnehmen. Wärme ab Outlet-Fabrik, sozusagen. Das Risiko und die Kosten für die Leitungswärme (Bau, Unterhalt, Reparatur pp.) wollen die Betreiber im Gegensatz zu anderen Fernwärmeanbietern allerdings nicht übernehmen. Dies, obwohl die Stadt trotz der Investitionen angeblich Einsparungen um die 100.000, 00/Jahr erzielen könnte. Eine Summe, die auch für die Betreiber eigentlich lukrativ sein dürfte. Natürlich liegt auch ein Gutachten vor, das dem Projekt wirtschaftlich eine positive Prognose bescheinigt. Wen verwundert das wirklich? Gutachterlich würde wahrscheinlich auch einer Wärmeleitung über Hamburg nach Xanten trotz des starken Wärmeverlustes eine wirtschaftliche Reife bescheinigt, nicht zuletzt wegen der zu erwartenden Fördermittel.
Fördermittel, dem sollten sich alle Bürger bewusst sein, sind Steuermittel, die von ihnen, den Bürgern, direkt oder indirekt aufgebracht werden müssen. Da schmerzt die wenig sachliche Aussage des Fraktionsvorsitzenden der CDU, „Diese große Chance für Xanten dürfen wir uns nicht entgehen lassen!“ Für Xanten? Eher doch nur für eine kleine Gruppe von Betreibern. Das ist kein Argument, sondern allenfalls versuchte Einschuechterung. Ebenso mieser Politikstil ist der Hinweis auf eine zeitliche Dringlichkeit. Dies bei einer Planung, die bereits sieben Jahre dauert.
Als der Rat damals für den Bau eines "Bio"-Energiezentrums und damit gegen seine vorgenannten Beschlüsse stimmte, wurde an einen Bau dieses jetzt mehr und mehr ausufernden Projekts, dieser agroindustiellen Anlage mit Lagerhallen, Wohngebaueden fuer Betriebsangehoerige und mit einer kilometerlangen Rohrleitung durch die Xantener Niederrheinlandschaft wirklich nicht gedacht. Was machen eigentlich die Schulen im Sommer, in den Ferien mit der angelieferten Wärme?

Autor:

Udo Watzdorf aus Xanten

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