Verlegung des Busbahnhofes vor den Hauptbahnhof

Busbahnhof mit direkter Anbindung an Innenstadt und Hbf.
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Der Bochumer Busbahnhof soll saniert werden. Er befindet sich aufgrund seines Alters nicht mehr im besten Zustand und weist einige Mängel auf.

Ehe man jedoch den bestehenden Busbahnhof einer umfassenden Rekonstruktion unterzieht, sollte darüber nachgedacht werden, ob nicht eine Verlegung des Busbahnhofes sinnvoll ist. Denn der bestehende Bahnhof liegt äußerst ungünstig. Obwohl bis auf zwei Linien alle den Bahnhof Richtung Südring und Universitätsstraße verlassen, liegt der Bahnhof zu diesen Straßen ungünstig. Er ist verhältnismäßig klein dimensioniert und erfordert eine relativ komplizierte Verkehrsanbindung auf engstem Raum. Die Linien 345 und 368 sind schlecht angebunden. Ein Erreichen des Busbahnhofs von der Innenstadt ist für Fußgänger bisher unnötig umständlich.

Für die vorgeschlagene Verlegung des Busbahnhofes vor den Hauptbahnhof ist es erforderlich, die Fahrtrichtung des Verkehrs um den Ring im Uhrzeigersinn hinter den Hauptbahnhof über die Ferdinandstraße zu verlegen. Die Fahrtrichtung gegen den Uhrzeigersinn wird hingegen weiterhin vor dem Bahnhof durchgeführt. Durch diese Änderung der Verkehrsführung wird vor dem Bahnhof auf den bisherigen Fahrspuren im Uhrzeigersinn Platz geschaffen für ein neues modernes Busterminal.

Dies bedeutet folgende Vorteile:

Fahrzeitverkürzungen: Bei 6 Buslinien (349, 353, 354, 356, 365, 394) kann durch die Verlegung des Busbahnhofes deutlich Fahrzeit eingespart werden. Dies bedeutet, einen besseren Service für die Fahrgäste der Busse sowie eine deutliche Kostenersparnis für die BOGESTRA. Die Busse können direkt in den Busbahnhof einfahren und brauchen nicht mehr um den gesamten Bahnhofsblock (Kurt-Schumacher-Platz, Wittener-, Ferdiand-, Universitätsstraße) fahren. Geht man von einer Fahrzeitverkürzung von 1-2 Minuten pro Umlauf aus, können im Jahr fast 6.000 Std. Fahrtzeit gespart werden, was für die BOGESTRA bei Kosten von 100 Euro pro Fahrtstunde, eine Kostenersparnis von 600.000 Euro pro Jahr bedeuten würde.

Anbindung der Linien 345 und 368: Bisher müssen die Fahrtgäste zwischen dem Busbahnhof und den Haltestellen der Linien 345 und 368 den ganzen Ring überqueren sowie den Busbahnhof kreuzen. Bei der vorliegenden Lösung liegen die Bussteige des Busbahnhofes und von 345 und 368 wenige Meter voneinander entfernt, direkt am neuen Busbahnhof.

Anbindung des BusBf. zur Stadt: Um vom Bahnhof in die Stadt zu gelangen, müssen die Busbenutzer heute umständlich den ganzen Ring überqueren. Bei der vorliegenden Lösung liegen die Bussteige des Busbahnhofes direkt am Eingang zur Innenstadt an der Huestraße bzw. am Bongard-Boulevard.

Anbindung des HBf. zur Stadt: Wenn der Verkehr im Uhrzeigersinn des Ringes nicht mehr vor, sondern hinter dem HBf. lang geführt wird, lassen sich die Übergangszeiten über den roten Teppich zur Huestraße für die Fußgänger deutlich verkürzen. Der Hbf. rückt näher an die Innenstadt.

Entwicklungsfläche: Auf der Fläche des alten Busbahnhofes bleibt eine Fläche offen, die eine weitere Entwicklung des Hauptbahnhofs bzw. des Kurt-Schumacher-Platzes ermöglicht. Hier können ggf. auch neue Gebäude errichtet werden.

Entzerrung Kreuzung Wittener- und Universitätsstraße: Da über die genannten Kreuzungen im Gegensatz zu heute kein Verkehr mehr im Uhrzeigersinn des Ringes geleitet werden muss, können die Ampelschaltungen vereinfacht werden, wodurch sich der Durchfluss für den Auto-, Rad- und Fußgängerverkehr erhöhen lässt und eine klarere Verkehrsführung für Füßgänger und Radfahrer ermöglicht wird.

Die Führung des Verkehrs im Uhrzeigersinn über den Ring hinter dem HBf. hat einen überschaubaren Einfluss auf die Autoverbindungen über den Ring. Es verlängert sich jedoch die Fahrtzeit über den Ring von Alleestraße zur Castroper-Straße, wenn man weiterhin über den Südring fährt. Es besteht jedoch die Alternative, die Route über den Nordring zu wählen, die etwa gleich lang ist zur bisherigen Süd-Route. Der Radverkehr kann in beide Fahrtrichtungen vor dem Hauptbahnhof entlang geführt werden.

Die Zentralplattform des verlegten Busterminals lässt sich über einen neuen Zugang an die unterirdische (ÖPNV-)Verteilebene des Kurt-Schumacher-Platzes anbinden. Eine Anbindung an 302/ 310, 308/ 318 und U35 kann jedoch ebenso (zunächst) über den Aufgang an der Nordseite Kurt-Schumacher-Platzes erfolgen.

Zusätzliche Bus-Haltestelle: Die heute bei Busbahnhöfen übliche Einrichtung von Haltetaschen für die Busse entlang der zentralen Plattform ist bei der vorgeschlagenen Verlegung problemlos möglich. Statt bisher 6 können mindestens 7 Haltestellen an der Zentralplattform eingerichtet werden.

Bei der Verlegung unverändert bleiben kann der rote Teppich sowie der Taxi-Warteplatz.

Mit Hilfe einer Simulation der Verkehrsströme lässt sich leicht prüfen, ob die angedachte Verlegung sinnvoll ist und welche Kostenersparnis damit für die BOGESTRA verbunden sein könnte. In diese Richtung müsste nun weiter gedacht werden. Auch die Einbringung alternativer Ideen wäre begrüßenswert.

Volker Steude, BÄH-Bürger
(ruhrblogxpublik)

Autor:

Dr. Volker Steude aus Bochum

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