Schulkinowoche startet

Filmstill aus „Mein Herz tanzt“. | Foto: NFP
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Die Schule geht ins Kino:

Ab heute sind viele Klassenzimmer in ganz Nordrhein-Westfalen verwaist. Mehr als 100 000 Schüler und Lehrer gehen von Aachen bis Warburg in die Lichtspielhäuser des Landes und bescheren den SchulKinoWochen NRW einen neuen Teilnahmerekord.

Das größte filmpädagogische Projekt des Landes, veranstaltet von „Vision Kino – Netzwerk für Film- und Medienkompetenz“ und „Film + Schule NRW“, einer gemeinsamen Initiative des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL) und des NRW-Schulministeriums, bietet bis zum 3. Februar in 109 Kinos in 82 Städten spannenden Unterricht an einem außerschulischen Kultur- und Lernort.

Im Cineplex Münster eröffnete LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Thale mit dem symbolischen Schlagen einer Filmklappe die neunten landesweiten SchulKinoWochen NRW.

Anschließend sahen sich rund 100 Schülerinnen und Schüler den israelisch-französisch-deutschen Film „Mein Herz tanzt“ an, der stellvertretend für viele Filme im Programm das Motto der SchulKinoWochen NRW 2016 aufgreift: „ZUSAMMEN leben. sehen. lernen.“ Der Film lenkt den Blick auf das manchmal komplizierte Zusammenleben verschiedener Kulturen.

Anhand eines persönlichen Schicksals gibt er einen Einblick in den vom Nahostkonflikt geprägten Alltag jüdischer und palästinensischer Jugendlicher, ohne die bekannten Bilder von Krieg und Terror. Die Einführung in die nicht ganz leichte Thematik und das Filmgespräch nach der Vorführung übernahm Willi Haentjes, der 13 Monate Zivildienst im Westjordanland leistete und inzwischen Absolvent der renommierten Journalistenschule Axel Springer Akademie in Berlin ist.

„Die SchulKinoWochen NRW ermöglichen mit ihrer Filmauswahl einen anderen Blick auf Menschen, die zunächst ganz anders zu sein scheinen, z.B. weil sie in einem anderen Kulturkreis oder in einem anderen politischen System leben oder auch weil sie eine Behinderung haben.

Letztendlich geht es darum, die Verschiedenartigkeit jedes einzelnen Menschen anzuerkennen und wertzuschätzen“, so Dr. Barbara Rüschoff-Thale. Und sie ergänzt: „Entscheidend für den Erfolg der SchulKinoWochen sind daher nicht nur die hohen Teilnahmezahlen, sondern auch die Qualität des Programms. Schülerinnen und Schüler werden durch die SchulKinoWochen regelmäßig an Filmkunst jenseits des Hollywood-Mainstreams herangeführt und mit gesellschaftlichen Themen konfrontiert, die ihren Horizont erweitern.“

Dazu tragen unter anderem auch die Veranstaltungen „Kino für alle“ in Kooperation mit Studierenden der Rehabiltationswissenschaften der TU Dortmund bei: In vier Vorstellungen in Dortmund, Hamm und Münster werden sich rund 500 Schüler aus Regel- und Förderschulen sowie Inklusionsklassen, die sich vorher nicht kennen, einen Film anschauen und sich hinterher in gemischten Workshops darüber austauschen. Ziel ist es, durch die gemeinsame Beschäftigung mit Filmen Vorurteile abzubauen und einen weiteren Schritt hin zu „inklusiven SchulKinoWochen“ zu gehen.

Weitere Höhepunkte der Kinowoche sind die mehr als 50 Begegnungen von Schulklassen mit Filmschaffenden im Anschluss an ausgewählte Vorstellungen, die durch das NRW-Kulturministerium gefördert werden. Die Szenenbildnerin Isabel von Forster wird am 2. Februar im CineStar von den Dreharbeiten des Kinoerfolgs „Honig im Kopf“ berichten.

Darüber hinaus finden in einigen Städten, teilweise in Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung, Kinoseminare mit renommierten Medienpädagogen zum Thema „Flucht, Vertreibung, Asyl“ sowie Filmgespräche mit Wissenschaftlern und Lehrerfortbildungen zur Filmbildung im Unterricht statt.

Bis zum 19. Februar können Schüler an einem Filmkritikwettbewerb von spinxx.de, dem Onlinemagazin für junge Medienkritik, teilnehmen und Preise für die gesamte Schulklasse gewinnen.

Hintergrund:

Die SchulKinoWochen NRW werden veranstaltet von Vision Kino – Netzwerk für Film und Medienkompetenz und von „Film + Schule NRW“, einer gemeinsamen Initiative des Ministeriums für Schule und Weiterbildung NRW und des LWL-Medienzentrums für Westfalen. Vision Kino ist eine gemeinnützige Gesellschaft zur Förderung der Film- und Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen.

Sie wird unterstützt von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Filmförderungsanstalt, der Stiftung Deutsche Kinemathek, sowie der „Kino macht Schule“ GbR.

Die Schirmherrschaft über die Aktion hat Bundespräsident Joachim Gauck übernommen. Kooperationspartner der SchulKinoWochen NRW sind das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen, die filmothek der jugend nrw, die kommunalen Medienzentren in NRW, die Bundeszentrale für politische Bildung und spinxx.de, das Onlineportal für junge Medienkritik.

Filmstill aus „Mein Herz tanzt“. | Foto: NFP
Im Cineplex Münster schlägt Dr. Barbara Rüschoff-Thale  die symbolische erste Filmklappe für die Kinowoche. | Foto: LWL-Medienzentrum
Autor:

Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City

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