Emotionale Wanderung im Hexbachtal

Viele der Wanderer, die die Einladung von Justizminster Kutschaty angenommen hatten, hofften unterwegs neue Informationen zu den Bebauungsplänen im Hexbachtal zu bekommen. Fotos (2): Debus-Gohl
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Die traditionelle Frühlingswanderung der Ortsvereine SPD Schönebeck-Bedingrade und Mülheim-Winkhausen fand in diesem Jahr etwas verspätet im Mai statt. „Wir wollten bei schönem Wetter wandern“, begrüßt Thomas Kutschaty, NRW Justizminister und SPD-Landtagsabgeordneter, der die Schirmherrschaft übernommen hatte, die knapp zweihundert Wanderfreudigen.

Die Wanderung, angeführt von Knut Koch und Paul Quildis, stand aber bei dieser Aktion nicht unbedingt im Vordergrund. Viele der Teilnehmer hofften auf neue Informationen zur geplanten Bebauung des Hexbachtals (wir berichteten).
Beim ersten Halt der Wanderung in der verkehrsberuhigten Zone der Straße Im Fatloh führte Knut Koch, Bezirksvertreter der SPD, nochmal deutlich die Sachlage vor Augen.

Flüchtlinge werden instrumentalisiert

„Die Fläche am Fatloh (ca. 21.000 qm) wurde vor 15 Jahren mit 15.600 Eichen (jetziger Wert: 3,9 Millionen) aufgeforstet und dient als Ausgleich für eine Wohnbebauung an der Lierfeldstraße in Altenessen. Zudem ist das Hexbachtal laut Klimagutachten eine wichtige Kaltluftaustauschbahn für die umliegenden Stadtteile“. Da die vorgesehene Fläche nach der Rodung erst komplett erschlossen werden müsse, kämen allein dadurch mehrere Millionen an Kosten auf die Stadt Essen zu. Zudem würde ein für die Bevölkerung unverzichtbares Landschaftsschutzgebiet zerstört. „Deshalb ist das Wahnsinn und nicht nachvollziehbar“, argumentiert Koch emotional, vor allem, weil es andere, schon erschlossene Flächen als Alternative gäbe.
„Ich, als nicht direkt Betroffener, meine, dass die Flüchtlinge instrumentalisiert werden“ erklärt Lutz Kremeskötter, Mitglied des SPD Ortsvereins Mülheim-Winkhausen. Der Verdacht, dass die Stadt auf diesem Gebiet Flüchtlingsunterkünfte bauen lässt, um auf längere Sicht gesehen, ein Landschaftsschutzgebiet in lukratives Bauland umzuwandeln, läge nahe. Trotz der heftigen Diskussionen am Rande, blieb aber noch Zeit, die Natur an diesem sonnigen Samstag zu genießen. „Das ist hier meine alte Heimat, mein Vater hat auf Schacht-Kronprinz gearbeitet, ich bin hier aufgewachsen und wollte diesen herrlichen Blick auf das Hexbachtal wieder einmal haben“, freut sich Angelika Kleine-Möllhoff, 1. Vorsitzende des Stadtverbandes Essen der Bürger- und Verkehrsvereine.

Wunsch ging in Erfüllung

Thomas Kutschaty, der offen und gesprächsbereit auf die Fragen und Sorgen der Bürger einging, hatte zum Ausklang der Wanderung auf den Festplatz der Bergbaukolonie, Schacht-Kronprinz-Straße, eingeladen.
Der Wunsch der Organisatoren, dass die Wanderung ihren familienfreundlichen und vor allem friedlichen Charakter behalte, trotz des hoch emotionalen Themas, hat sich dann auch erfüllt. Der Wunsch der Organisatoren, dass die Wanderung einen familienfreundlichen und vor allem friedlichen Charakter behalten sollte, hat sich trotz des hoch emotionalen Themas erfüllt. Am Ende der Tour kehrten die Teilnehmer auf dem Festplatz an der Schacht-Kronprinz-Straße ein.

Text: Doris Brändlein

Viele der Wanderer, die die Einladung von Justizminster Kutschaty angenommen hatten, hofften unterwegs neue Informationen zu den Bebauungsplänen im Hexbachtal zu bekommen. Fotos (2): Debus-Gohl
Der Wunsch der Organisatoren, dass die Wanderung einen familienfreundlichen und vor allem friedlichen Charakter behalten sollte, hat sich trotz des hoch emotionalen Themas erfüllt. Am Ende der Tour kehrten die Teilnehmer auf dem Festplatz an der Schacht-Kronprinz-Straße ein.
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Lokalkompass Borbeck aus Essen-Borbeck

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