"Löwes Lunch": Guttenbergs - Mit Kerner an die Front: Bomben- oder Schnapsidee?

Verteidigungsminister zu Guttenberg ist mit seiner Gattin auf Solidaritätsbesuch bei der Truppe in Afghanistan. Schon kursieren die ersten hemdsärmeligen "Stephanie unter Uniformierten"-Fotos in den Gazetten.
Man muss nicht zur politischen Opposition zählen, die vielleicht gerade auf diese Schlagzeilen neidisch ist, um sich zu fragen, was so ein Besuch bringt. Erhöht es nicht geradezu die Gefahr vor Ort, da zu Guttenberg diesen Trip auch noch angekündigt hat? Ist er nicht ein lohnendes Ziel für blindwütige Fanatiker? Es gab schon Politiker, die sind (auch gut inszeniert zur Weihnachtszeit) ohne große Ansage plötzlich vor Ort aufgetaucht.
Aus meiner Bundeswehr-Zeit, die mit dem gefahrvollen Einsatz am Hindukusch natürlich in keinster Weise vergleichbar ist, weiß ich, was ein Besuch von "hohen Tieren" u.a. bedeutet: Viel mehr Arbeit, viel mehr Drill, aber auch - besseres Essen.
Dass auch Schmuse-Talkmaster Johannes B. Kerner mit von der Partie ist (er will vor Ort wirklich TV machen), halte ich für zusätzlich bedenklich. Schon hat SPD-Stichel-König Gabriel gemeckert, man hätte dann ja auch "die Katzenberger" mitnehmen können. Na klar, pin up-artige Girls und einsame Soldaten - wieder ein Klischee. In so einem Licht scheinen sogar auch eine Folge "Schlag' den Raab", oder ein Front(al)-Comedy-Angriff mit Mario Barth und Stargästen möglich...
Und spätestens an diesem Punkt sollte einem eigentlich die Häme im Halse stecken bleiben, denn Afghanistan, das ist nicht die Bühne für VIP-Eitelkeiten, sondern der Todesort deutscher Soldaten. Vor diesem Hintergrund steht die Frage im Raum: Ist dieser zu Guttenberg-Ausflug nun eine Bomben- oder eine Schnapsidee?

Autor:

Detlef Leweux aus Essen-Steele

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