Rot-Weiss Essen- Choreoverbot entsetzt die Fans

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10.206 Zuschauer fieberten gestern dem Regionalligaauftakt entgegen und schon vor dem Anpfiff konnte man die Vorfreude spüren. Es lag ein Knistern in der Luft. Unter den Augen vieler prominenter Regionalligavertreter beendete Rot-Weiss Essen den ersten Spieltag mit einem Punkt im Tabellenköfferchen. Es sollte ein schöner Tag werden, doch für Viele endete der Fußballtag mit einem wütenden und enttäuschten Gefühl im Bauch. "Man pilgert zur Hafenstraße und kommt nach Hause vom FC Moderne Fußballkacke", sagte mir ein geknickter Besucher.

Was viele Besucher nicht wussten ist die Tatsache, dass kurz vor dem Spiel die Choreographie der Essener Ultras verboten wurde. Trotz dieses Nackenschlags war der Block der Ultras die Stimmungszentrale des Spiels. Unermüdlicher Gesang und emotionsgeladene Anfeuerung schallte durch das Stadion Essen.

Das Stadion Essen? Viel wurde bereits über den hübschen Bau geredet, manche Gefühle aber kann man kaum in Worte fassen. Da ist zum Beispiel das bekantte "Gefühl Hafenstraße". Das kann man unter anderem in jeder Pore seines fußballbegeisterten Körpers spüren, wenn eine beeindruckende Choreographie den Spieltag zu etwas ganz Besonderem, Einzigartigem macht. Doch damit ist jetzt Schluss. Die Ultras habe die Schnauze voll und lassen ihrer Wut in einem offenen Brief freien Lauf: Choreoverbot.

Ob man diese Wogen wieder glätten kann, ist im Moment stark zu bezweifeln, denn es geht hier um weitaus mehr als das Verbot eines Banners oder eines Konfetti-Regens. Hier geht es um grundsätzliche Veränderung und Zerstörung eines gewachsenen Fanlebens. Böse Zungen unken bereits und sprechen über Maiglöckchen-Sprühnebelbduftung des Stadions als anspruchsvolle Untermalung eines exklusiven Fußballevents oder eine drohende Wattebäuschchen-Stimmung.

Sicherheit geht vor. Immer.
Aber was gestern passiert ist, ist nicht nur ein Verbot aus Sicherheitsgründen. Es ist ein vorläufiger Höhepunkt einer seit langem schwelenden Enttäuschungswelle, die immer wieder über die Köpfe zahlreicher Fans geschwappt ist. Jetzt hat die Welle die Ultras umgerissen. Sie werden wieder aufstehen, aber eins ist klar:
Als pure Fahnenboys und mit sicherheitsgeprüften lieblichen Gesängen werden sie sicherlich nicht ihr Fandasein fristen. Ein Knistern liegt in der Luft...

Gott schütze den RWE & die unkaputtbare Fanseele!

Autor:

Susanne Demmer aus Essen-Nord

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