Gladbecks neue Helden - Projekt gegen die „Unterdrückung im Namen der Ehre“ läuft im Süden an

Bereiten „Heroes in Gladbeck“ vor: (vorne v. l.) Jochen Valtink, Team Gladbeck-Süd, Abdul Chatin und Mehmet Ersöz, Heroes-Team Duisburg, und Susanne Lohaus, Projektkoordinatorin Heroes Duisburg und Agnes Stappert, Leiterin Amt für Jugend und Familie sowie (hinten v. l.) Lehrer Chavit Turgut, Werner Fiedler, Jugendamt, und Frank Purrnhagen, Lions-Club Gladbeck.
  • Bereiten „Heroes in Gladbeck“ vor: (vorne v. l.) Jochen Valtink, Team Gladbeck-Süd, Abdul Chatin und Mehmet Ersöz, Heroes-Team Duisburg, und Susanne Lohaus, Projektkoordinatorin Heroes Duisburg und Agnes Stappert, Leiterin Amt für Jugend und Familie sowie (hinten v. l.) Lehrer Chavit Turgut, Werner Fiedler, Jugendamt, und Frank Purrnhagen, Lions-Club Gladbeck.
  • hochgeladen von Christian Gensheimer

Zwischen Tradition und Moderne haben es in Deutschland heranwachsende junge Männer mit Migrationshintergrund nicht leicht, ihren Platz zu finden. Der Spagat zwischen den Anforderungen der Gesellschaft und den Erwartungen der Eltern gestaltet sich oft schwierig.

Das neue Projekt des Amtes für Jugend und Familie „Heroes - gegen Unterdrückung im Namen der Ehre“ will diesen jungen Männern helfen, ihren Platz in der Gesellschaft zu finden und möchte ihnen Mut machen, etwas zu verändern. Damit sie schließlich eines werden: „Helden“.
Das Angebot startet ab Oktober an der Erich-Fried-Schule in Brauck und wird finanziell vom Lions-Club-Gladbeck unterstützt. „Heroes“ richtet sich an Jungen ab 16 Jahren aus sogenannten „Ehrenkulturen“ und soll diese für die Themen Gleichberechtigung und Antidiskriminierung sensibilisieren. Unterstützt werden die Gladbecker dabei vom erfahrenen Heroes-Team Duisburg, dass das fachliche Knowhow für den Einsatz an Gladbecker Schulen bereitstellt. In Duisburg läuft das Programm seit 2011, bundesweit wird es seit 2007 durchgeführt.

Heroes arbeitet in zwei Schritten: Zunächst werden Gruppen für junge Männer aus Ehrenkulturen gebildet. Die Gruppenleiter teilen die Kultur der Teilnehmer, nur so werden sie als authentische Modelle akzeptiert.

Ehre, Menschenrechte, Gleichberechtigung

In wöchentlichen Treffen beschäftigt sich die Gruppe dann mit den Themen Familienehre, Menschenrechte, Diskriminierung, Partnerschaft und insbesondere der Gleichberechtigung der Geschlechter. Die jungen „Heroes“ sollen ihre kulturelle Haltung reflektieren, bestehende Strukturen in ihren Familien hinterfragen und Stellung gegen die „Unterdrückung im Namen der Ehre“ beziehen. Mit Hilfe von Rollenspielen wollen die Gruppenleiter die Schüler erreichen, bei ihnen Empathie entwicklen sowie Diskussions-und Denkanstösse liefern.

In einem zweiten Schritt gibt es dann ab dem kommenden Frühjahr erste Workshops in den Klassen der Erich-Fried-Schule, später auch in Braucker Kinder- und Jugendeinrichtungen. Die Workshops werden vom Gedanken der „Peer education“ getragen: Jugendliche lernen gerade schwierige Themen am besten von etwa gleichaltrigen „Vorbildern“, die denselben kulturellen und sozialen Hintergrund haben.

Nach Ende des Projekts dürfen sich die Jungen dann „Heroes“ nennen und bekommen im Rahmen einer Anerkennungsfeier von einer prominenten Persönlichkeit ein Zertifikat überreicht. Gladbeck plant eine langfristige Kooperation mit „Heroes Duisburg“ und möchte das Projekt künftig auch auf andere Schulen und Jugendeinrichtungen in der Stadt ausweiten.

Autor:

Christian Gensheimer aus Essen-Nord

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