Zur Erinnerung an jüdische Kaufmannsfamilie Daniel: Gedenktafel ziert Neubau am Gladbecker Marktplatz

Die neue Gedenktafel zur Erinnerung an den Kaufmann Daniel ziert nun den Wohn- und Geschäftshaus-Neubau am Marktplatz in Stadtmitte. Unser Foto zeigt Bürgermeister Ulrich Roland (links) und Bauherr Heinrich Jockenhöfer bei der Einweihungszeromonie.
  • Die neue Gedenktafel zur Erinnerung an den Kaufmann Daniel ziert nun den Wohn- und Geschäftshaus-Neubau am Marktplatz in Stadtmitte. Unser Foto zeigt Bürgermeister Ulrich Roland (links) und Bauherr Heinrich Jockenhöfer bei der Einweihungszeromonie.
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Gladbeck. Im Zuge des Projektes "Historische Orte in Gladbeck" weihte die Stadt Gladbeck an einem geschichtlich bedeutsamen Ort nun eine weitere Gedenktafel ein: Seit wenigen Tagen zier die Tafel am im Gedenken an den Kaufmann Salomon "Sally" Daniel und dessen Familie den Wohn- und Geschäftshaus-Neubau (vormals Peek & Cloppenburg" am Marktplatz in Stadtmitte.

Daniel war in Gladbeck zu Hause, eröffnete ein über die Stadtgrenzen hinaus bekanntes und beliebtes Kaufhaus, beteilgte sich am gesellschaftlichen Leben. Doch als Jude wurde er Opfer des NS-Terrors, verlor seinen Besitz und seine Heimat. Gemeinsam mit seiner Familie gelang ihm über England die Flucht nach Palästina, dem heutigen Israel.

Die Tafel am Standort des ehemaligen Kaufhauses Daniel ist ein weiterer Bestandteil der Gladbecker Erinnerungskultur, um ein Zeichen gegen Antisemitismus, Rassismus und Intoleranz zu setzen.

"So etwas darf in unserer Stadt nie wieder geschehen", mahnte denn Bürgermeister Ulrich Roland in einer kurzen Ansprache. "Die Stadt Gladbeck errichtet Tafeln an vielen historischen Orten, um sich mit ihrer Geschichte auseinander zu setzen, sich ihrer Vergangenheit zu stellen, Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen", stellte der Bürgermeister im Rahmen der Einweihung heraus.

"Wir alle, die Deutschland unser Zuhause nennen, wir alle tragen Verantwortung dafür, welchen Weg dieses Land gehen wird", schrieb Judith Neuwald-Tasbach, Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde, in ihrem Brief, der aufgrund einer Erkrankung verlesen wurde. Neuwald-Tasbach wies dabei auch auf das schreckliche Unrecht hin, welches der jüdischen Familie damals widerfuhr.

Weitere Informationen zu dem ehemaligen Kaufhaus Daniel erhalten Interessierte im Internet unter www.gladbeck.de/stadtarchiv im Bereich "Historische Orte in Gladbeck".

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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