Sommergespräch... mit Beate Schiffer

Beate Schiffer genießt eine Mittagspause im „Henrichs“. Foto: Pielorz
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Die warmen Sommerabende, die genießt Beate Schiffer (62), Beigeordnete der Stadt Hattingen und zuständig für Weiterbildung und Kultur, Soziales und Wohnen, Jugend, Schule und Sport, ganz besonders. „Ich liebe den Sommer, allerdings nur bis zu einer angenehmen Temperatur von 25 Grad. Frühling und Herbst mag ich aber auch“, sagt sie und fügt hinzu: „An langen Sommerabenden draußen sitzen, wenn man aus Vernunftgründen eigentlich schon schlafen gehen sollte, das ist schon schön.“

Sie wohnt zwar nicht im schönen Hattingen, sondern in Heiligenhaus, doch die meisten Stunden des Tages verbringt sie in der Ruhrstadt. Und wenn es die Zeit erlaubt, dann genießt sie auch gerne einmal eine kurze Auszeit im Gethmannschen Garten. „Ich lebe in Heiligenhaus seit vielen Jahren in einem Haus mit großem Garten. Ich komme aus einem Gärtnereihaushalt und glaube schon, dass ich einen grünen Daumen habe. Jedenfalls wächst und blüht das meiste ziemlich gut“, lacht sie. Früher habe sie auch einen Nutzgarten gehabt, sogar Hühner habe es gegeben. „Das ist zeitlich aber nicht mehr zu machen. Jetzt ist es ein Bauerngarten“, lächelt sie. Arbeit macht er trotzdem, doch das sei nicht so schlimm. „Ich mache das eigentlich gerne, mal hier und da. Ich kann aber auch den Garten mit einem guten Buch im Sommer genießen. Dann lese ich gerne Philosophisches, zum Beispiel „Die männliche Herrschaft“ von Pierre Bourdieu. Leider komme ich nur selten dazu – im Sommer reduzieren sich aufgrund der Politikpause zwar die Abendtermine, aber das Tagesgeschäft verändert sich nicht. Wir müssen ja auch die Sitzungen gleich nach der Sommerpause vorbereiten. Außerdem nutze ich die Gelegenheit und schaue gern bei Ferienspaß-Veranstaltungen vorbei. Mittlerweile treffe ich dort auf Erwachsene, die selbst als Kind beim Ferienspaß dabei waren und heute mit ihren Kindern dort sind.“
Gerne schwingt sie gemeinsam mit ihrem Mann, einem Musiker, zuhause am Wochenende den Kochlöffel. Am Grill stehen sie eher selten – Beate Schiffer lebt seit vielen Jahren vegetarisch und „für zwei Maiskolben lohnt sich das auch nicht.“ Die mediterrane Küche hingegen hat Hochkonjunktur im Hause Schiffer. Auch open Air liebt sie sehr – inklusive der wunderbaren Atmosphäre bei Veranstaltungen wie dem Kulinarischen Altstadtmarkt in Hattingen.

Frei(z)heit pur: Mit dem VW-Bus auf Tour

Regelmäßig kommt die ganze Familie zusammen – die mittlerweile aus zwei Kindern und vier (kleinen) Enkelkindern besteht und in Essen und Köln lebt. „Wir fahren auch gerne mal ein paar Tage zusammen weg. Dann bin ich eine richtige Oma mit Vorlesen und Spielen.“
Wer Beate Schiffer kennt, erlebt in der Regel eine elegante und gut gekleidete Frau. Wer hätte gedacht, dass sie im Urlaub zu zweit mit einem VW-Bus zum Campen fährt, Fahrräder mit dabei? An der Loire entlang beispielsweise oder nach Cornwall. „Wir fahren einfach los. Wir planen keine bestimmte Route, wir schauen einfach, wohin uns der Weg führt. Und wenn es uns irgendwo gefällt, bleiben wir einfach. Ich bin dann sehr unkompliziert, habe auch keine besondere Kleidung dabei.“
Auch Segeln gehört zu ihren beliebten Freizeitbeschäftigungen – ihr Mann hat einen Segelschein. „Wir haben mal mit einem Freund ein Boot überführt von Portugal nach Mallorca. Das hat fast drei Wochen gedauert und das war auf See schon ein etwas spartanisches Leben. Da war der Sundowner zum Sonnenuntergang auch schon einmal etwas wärmer“, lacht sie. „Aber es war einfach toll. Nachts auf dem Meer, wenn man Wache hat – das ist ein ganz besonderes Gefühl. Und auf einmal taucht in der Dämmerung oder in der Nacht so ein riesiger Betonklotz auf. Im ersten Moment weiß man gar nicht genau, was das ist. Eine Bohrinsel? Doch dann entpuppte sich das als Kreuzfahrtschiff, ein Hochhaus auf dem Meer. Für mich keine Form des Reisens – zu viele Menschen, zu enge Terminstrukturen und vor allem stört mich diese Wegwerfgesellschaft bei den Mahlzeiten. Ich habe allerdings einmal eine Flusskreuzfahrt mit meiner Mutter gemacht, aber das war ein Geschenk zum 80. Geburtstag.“
Die Urlaubsziele jedenfalls müssen mehr bieten als Strand und Sonne. „Am Strand liegen kommt für mich gar nicht in Frage. Dann eher Laufen. Aber ich fahre auch gerne Rad und gehe wandern. Wir gucken auch gerne Städte an, nicht unbedingt im Sommer. Und wir gehen gerne in Konzerte, vor allem Klassik, aber auch ins Theater und Kabarett oder mögen Veranstaltungen wie die ,Extraschicht‘. Das passt zur Kultur des Ruhrgebietes.
Mit vielen Fotos im Gepäck kommt sie allerdings nicht nach Hattingen zurück. „Eigentlich fotografieren wir nicht viel. Wir haben die Erinnerung im Kopf.“

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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