Eine "Nintendo Switch-Mini" klingt zunächst sonderbar!

Gedachte Darstellung einer Handheld-Revision | Foto: Google/curved.de
  • Gedachte Darstellung einer Handheld-Revision
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Schon häufig kam mir die Idee zu Ohren, Nintendo könnte eine reine Handheld-Revision der Nintendo Switch auf den Markt bringen. Ich frage mich, ob diese Ideen eher spontan in den Raum geworfen werden oder aber doch weitreichend bedacht wurden.
In diesem Beitrag schildere ich meine Einschätzung, weshalb mir diese Idee doch sehr sonderbar vorkommt.

Meistens vernahm ich den Namen "Nintendo Switch-Mini". Damit gemeint ist eine portable Konsole, welche nicht mit einer Dockingstation kommunizieren und dessen Bild sowie Ton nicht auf einen TV übertragen werden kann.
Ich persönlich halte eine solche Hardware-Revision unter dieser Namensführung eher für weniger weitsichtig und damit für unwahrscheinlich.

Aus der Firmengeschichte von Nintendo geht hervor, dass die Namensgebung ihrer Produkte sehr bedacht gewählt ist. Nehmen wir mal an, es wird wirklich eine "Nintendo Switch-Mini" mit besagten Nachteilen angekündigt. Nun sollte man sich im Klaren darüber sein, dass dieser Name eher unbedacht ist, da er keinen Sinn erschließen lässt.
[Anmerkung: Der unglücklich gewählte Name "WiiU" stellt einen Faktor des Misserfolges der Konsole dar. Daraus hat Nintendo gelernt, genau wie aus dem damals ungenügenden Marketing]
Nintendo's aktuelle Heimkonsole wurde unter dem Branding "Switch" eingeführt, weil es einen Wechsel der Spielmodi repräsentieren soll. Es ist möglich im Handheldmodus zu spielen oder die Konsole in eine Docking Station zu stecken, um, wie für eine Heimkonsole üblich, wie gewohnt am TV zocken zu können. Ebenso kann man seine Games im Tabletop Modus genießen, wobei die Konsole mittels ausklappbaren Ständer auf eine Ablage gestellt wird, was den Einsatz externer Eingabegeräte ermöglicht.
Auch aber das Entfernen der mitgelieferten Joy Con zählt zum Switchen. Es hat also nicht nur mit der Darstellung, sondern auch mit dem Handling zu tun.

Nun wird beim besagten Gerät nicht mehr ge"switch"t. Wieso also sollte der japanische Großkonzern mit Augenmerk auf einen Namen, der das System korrekt repräsentieren soll, eben eine solche Hardware-Revision ankündigen?
Es wäre nun ein Leichtes zu sagen, dass man diese Hardware-Revision dann eben einfach anders benennt, also ohne das Wort "Switch" zu verwenden.
Doch dagegen sprechen meiner Ansicht nach mehrere Argumente, die ich im Einzelnen gerne aufführe:

1) Spiele-Optimierung

Ich kan mir nicht vorstellen, dass Entwickler ihre Games noch weiter als ohnehin schon für eine potenzielle "Switch-Mini" optimieren wollen. Das wäre dann nämlich ratsam. Denn jeder, der sich heutzutage über die Performance der Switch-Games im Handheldmodus beschwert, kann ja auf den TV-Modus "switchen". "Switch-Mini"-Only-Konsumenten müssten sich dann zwangsweise mit schwacher Performance zufriedengeben, was der Vermarktung sicherlich nicht zuträglich wäre.

2) Kundenverwirrung

Nintendo zielt darauf ab, ihr neues System, welches zurzeit sehr erfolgreich in den Charts performt, in sehr viele Haushalte zu bringen. Bisher ist es ihnen gelungen, hervorragend zu kommunizieren, was die Nintendo Switch ist und was sie kann.
Nun ein weiteres, abgespecktes System in Form der fiktiven "Switch-Mini" auf den Markt zu bringen, könnte Verwirrung beim Kunden auslösen, da sich der Sinn nicht sofort erschließen lässt. Ein "Switch" findet nicht statt und die DS- und 3DS-Familie erfreut sich enormer Beliebtheit. Deren Spielebibliotheken und Handling performen bis heute noch sehr gut.
Wie kommuniziert man nun also ein System, dass reiner Handheld ist, wie oben erwähnt kein "Switch" im Namen hat, aber Switch-Spiele abspielt, obwohl weder ge"switch"t wird, noch ein wirklich neuer Handheld ist, wenn man es genau nimmt?
Kurz: Ein "Switch" im Namen ergibt keinen Sinn und der Wegfall verwirrt umso mehr.
Zu bedenken sei hier, dass die Community eher zum kleineren Teil aus Gamern besteht, die sich wirklich stark informieren und denen sämtliche Begrifflichkeiten bekannt sind.

3) Umsatzverlust

Klar ist in diesem Zusammenhang, dass eine "Switch-Mini" zu einem günstigeren Preis vertrieben werden würde, da einiges an Peripherie nicht zu gebrauchen wäre.
Die Nintendo Switch ist vor allem in Japan ein riesiger Erfolg, da mobiles Gaming dort viel verbreiteter ist. Schon jetzt kann man super mit der Switch unterwegs spielen, was ja auch getan wird.
Eine fiktive "Switch-Mini" würde die Nintendo Switch dahingehend kanibalisieren, indem sie den Hybriden um ein exklusives Switch-Feature beraubt. Wieso sollten Only-Mobile-Gamer nun noch Interesse an einer Switch haben, wenn deren Wünsche nun sogar für viel weniger Geld erfüllt werden? Japan ist ein großer Markt für Nintendo. Auf der anderen Seite sieht das in den meisten anderen Regionen der Welt wohl anders aus: Stationäre Heimkonsolen sind beliebter. Das bedeutet nicht, dass es keine Leute gibt, die gerne im Handheld-Modus spielen, doch ist dieser Anteil deutlich kleiner.
Eben darin liegt der Geniestreich von Nintendo, einen solchen Konsolen-Hybriden entwickelt zu haben.

Fazit

Eine "Nintendo Switch-Mini" ist aus meiner Sicht unter dieser Namensführung irrational und ohne diese verwirrend. Sein eigenes System zu kanibalisieren und dadurch Umsätze zu verlieren, ist suboptimal.
Eher rechne ich damit, dass Nintendo sich dazu entschließt einen komplett neuen Handheld zu vermarkten, welcher aber exklusive Features hat.
So würde man den Konsumenten verschiedene Erfahrungen bieten, da man andere Möglichkeiten mit neuen Spielen auf weiteren Systemen etabliert, anstatt das Konzept risikohaft aufzubrechen.



Autor:

Justin Aengenheyster aus Kleve

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