Atus und Meteor sind Alltags-Superhelden

Meteor und Atus sind im Superhelden-Kostüm für eine bessere Welt auf Tour. | Foto: Magalski
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Atus und Meteor schwingen nicht wie Spiderman durch die Straßen, haben keine Röntgenaugen wie Superman, stemmen keine Felsbrocken und klettern nicht auf Hochhäuser. Atus und Meteor sind normale Menschen mit einem echt ungewöhnlichem Hobby – die Männer sind Superhelden des realen Lebens.

Die Sonne scheint an diesem Tag auf Lünen und das Thermometer klettert am Nachmittag auf muckelige zwanzig Grad. Die Passanten tragen Shirts, lecken Eis. Die Gestalt in der blauen Daunenjacke und der Maske vor dem Gesicht und der Mann mit dem schwarzen Hut, der schwarzen Kleidung und der Augenbinde fallen schon aus diesem Grund ins Auge. Zwei Männer, eine Mission. Atus und Meteor wollen Gutes tun, aber warum im Kostüm? Die Idee für die Real Life Superheroes, also die Superhelden des realen Lebens, kommt aus Amerika. Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten sind die Superhelden schon ein gewohntes Bild auf den Straßen, hier jagen manche bunt Kostümierten gar auf eigene Faust Verbrecher. In Deutschland spielen die Helden nach anderen Regeln. „Bewaffnungen oder jede Form von Selbstjustiz lehnen wir ab und wir spielen in kritischen Situationen nicht den starken Maxe“, erklärt Meteor aus Offenbach, nach eigenen Angaben mit Atus aus Lünen einer der aktivsten Superhelden in Deutschland. In Lünen brachten Atus und Meteor am Wochenende bereits Dinge zu Obdachlosen.

"Die Maske gibt uns Anonymität"

Die Superhelden setzen auf ihre Aufmerksamkeit und ihre Präsenz, kommt ihnen eine Situation verdächtig vor, informieren Atus und Meteor die Polizei. Streitende trennen die Männer auf ihre ganz eigene, deeskalierende Art, denn oft reiche schon der Anblick der Kostüme und vergessen sei der Grund für die Auseinandersetzung. Angst wollen die Männer in den Kostümen den Menschen nicht machen, verteilen deshalb in der Fußgängerzone Flyer, sprechen mit den Passanten, informieren über den Hintergrund ihrer Maskierung und die vielfältigen Ziele. Atus ist zum Beispiel nicht nur der Name, sondern gleichzeitig das Programm. Der Name entstand aus den Anfangsbuchstaben der Bereiche, in denen Atus sich engagiert: Aufklärung, Tierschutz, Umweltschutz und soziale Projekte. Meteor hat ganz ähnliche Ziele. Die Superhelden-Kostüme haben in ihrer Arbeit einen ganz einfachen Sinn. „Die Maske gibt uns Anonymität und lenkt den Blick auf unsere Taten, nicht auf die Person“, so Atus und Meteor. Die Botschaft: Jeder Mensch kann ein Superheld des Alltags sein, auch ohne riesige Kräfte. „Behinderten beim Einsteigen in den Bus zu helfen oder sich um Obdachlose zu kümmern, ist schon der erste Schritt zu einem Held des Alltags“, berichten Atus und Meteor und machen anderen Menschen Mut für gute Taten.

Superheld ist immer im Dienst

Die Männer sind schon alte Hasen im Superhelden-Geschäft. Meteor ist seit drei Jahren „im Dienst“, Atus kam ein Jahr später zu den Superhelden. Spaß macht es bis heute, dabei ist das Superhelden-Dasein nicht immer ein Zuckerschlecken. Atus und Meteor erlebten auch schon, so erzählen die Männer im Gespräch, Hohn und Spott. Die Reaktionen der Menschen seien unter dem Strich aber positiv, manchmal brauche es eine Erklärung über die Arbeit der Real Life Superheroes. Das Mädchen, das auf der anderen Straßenseite mit ihren Eltern vorbei geht, freut sich jedenfalls über die Kostümierten. Atus und Meteor planen für die Zukunft weitere Besuche, mal in der hessichen Heimat von Meteor und mal an der Lippe, wenigstens einmal im Vierteljahr. Aktionen will jeder der Helden außerdem für sich in seinen Heimat-Regionen planen – ob gezielte Hilfe für Obdachlose oder andere Menschen, für Tiere, die Umwelt oder einfach beim Spaziergang: So ein Superheld ist schließlich immer im Dienst.

Thema "Zivilcourage" im Lokalkompass:
>Holger ist ein Freund der Obdachlosen

Autor:

Daniel Magalski aus Lünen

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