Zeltstadt ist nun Drehkreuz für Flüchtlinge

Flüchtlinge bleiben seit Oktober nur noch kurze Zeit in Bork. | Foto: Magalski
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Bork ist für viele Flüchtlinge ein Zuhause auf Zeit, die ersten Menschen in der Zeltstadt blieben Wochen. Seit Oktober gibt es neue Abläufe in der Notunterkunft und nun ist Bork nur noch ein kurzer Zwischenstopp einer langen Reise.

Busse kommen in der Regel am Abend oder erst nach Mitternacht nach Bork, bringen neue Menschen aus der Erstaufnahmeeinrichtung in Dortmund oder der Drehscheibe Köln-Düsseldorf. Selm liegt auf der Achse zur nächsten Station. "Unser Tagesgeschäft hat sich auf die Abend- und Nachtstunden verlagert", erklärte Hans-Jürgen Hecker vom Landesverband Westfalen Lippe des Deutschen Roten Kreuzes am Montag bei einem Pressegespräch in der Verwaltung des Landesamtes für Aus- und Fortbildung. Spätschicht und Nachtschicht wurden aufgestockt, denn dann erwacht das Leben in der Zeltstadt. Neuankömmlinge bekommen ein Starter-Paket mit Handtuch, Zahnbürste, Duschgel und anderen nützlichen Dingen und noch in der Nacht eine Mahlzeit, etwa eine Suppe oder Brot. Mitarbeiter der Zeltstadt beantworten an einem rund um die Uhr besetzten Info-Punkt Fragen, geben Hinweise zum weiteren Ablauf und zeigen den "Neuen" danach ihren Platz in einem der großen Zelte, getrennt nach Frauen, Männern, Familien und nach Möglichkeit auch nach Nationalitäten. Die Kommunikation mit den Flüchtlingen laufe zu einem geringen Teil über Englisch oder Französisch, für andere Fälle beherrschten die Mitarbeiter der Zeltstadt bis zu zwölf verschiedene Sprachen. Serbokroatisch zum Beispiel, Arabisch oder auch Dari, eine Sprache aus Afghanistan.

Auswirkungen auf das Ortsbild

Schlaf ist wichtig, denn oft geht es schon nach wenigen Stunden wieder auf Tour, genauer zum Flughafen Münster-Osnabrück. Hier, in Greven, ist eine der drei großen Registrierungsstellen in Nordrhein-Westfalen. Die Flüchtlinge, die morgens per Bus die Zeltstadt verlassen, kommen am Abend nicht zurück nach Bork. Ihr Weg führt von der Registrierung in eine Aufnahmeeinrichtung. Die Änderungen habe Auswirkungen auch auf das Bild in der Nachbarschaft. Flüchtlinge, die vor der Umstellung im Ort zum Einkaufen gingen, blieben nun in vielen Fällen in der Unterkunft. Ruhen sich aus bis zur Weiterreise oder nutzen die wenige Zeit für die Körperpflege. Tausend Personen kann die Notunterkunft auf dem Parkplatz der Polizeischule eigentlich aufnehmen, doch seit der Umstellung sei - abgesehen von Spitzen mit rund neunhundert Menschen am Wochenende - eine Zahl von knapp unter sechshundert Bewohnern eher der Durchschnitt, so das Rote Kreuz.

Thema "Flüchtlinge" im Lokalkompass:
>Bär Yogi spendet kleinen Flüchtlingen Trost

Autor:

Daniel Magalski aus Lünen

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