„Marler Lösung" für die Fernwärmeversorgung von RWE und Evonik

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Die RWE Energiedienstleistungen GmbH (RWE ED) will die Wärme für ihre Marler Fernwärmeversorgungsgebiete künftig aus dem von der Evonik Industries AG betriebenen Dampfverbundnetz des Chemieparks Marl beziehen.

Die von RWE und Evonik angestrebte „Marler Lösung" für die Wärmelieferung wurde jetzt mit der gemeinsamen Unterzeichnung eines Wärmebereitstellungsvertrags weiter konkretisiert.

Nutzenergie vor Ort und verbrauchernah

Der Vorstandsvorsitzende der RWE Deutschland AG, Dr. Arndt Neuhaus, erklärte: „Mit dem Wärmebereitstellungsvertrag stellen heute zwei Traditionsunternehmen partnerschaftlich die Weichen für eine langfristig angelegte Optimierung unserer seit rund 47 Jahren laufenden Fernwärmeversorgung hier in Marl.

Das Konzept ‚Wärme für Marl aus Marl‘ entspricht zugleich der Forderung von Politik und Gesellschaft, Nutzenergie verstärkt vor Ort und verbrauchernah zu erzeugen. Von der klar dezentral ausgerichteten ‚Marler Lösung‘ kann somit nicht nur der Standort profitieren, sie unterstützt auch wesentliche Ziele des Generationenprojekts Energiewende."

Nachhaltige Weiterentwicklung des Standorts Marl

Ergänzend hob Thomas Wessel, Personalvorstand und Arbeitsdirektor der Evonik Industries AG, hervor: „Der Abschluss des Kooperationsvertrags ist ein weiterer wichtiger Meilenstein für die nachhaltige Weiterentwicklung des Standorts Marl. Mit der ‚Marler Lösung‘ können wir die Auslastung unseres Kraftwerksparks erhöhen und die Effizienzvorteile unserer Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen noch besser nutzen. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir durch die Zusammenarbeit mit dem Partner RWE die Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit des Chemieparks Marl, dem größten Standort von Evonik, dauerhaft weiter stärken werden."

Versorgung gesichert

Auch die Stadt Marl steht hinter dem Konzept ‚Wärme für Marl aus Marl‘. Wir freuen uns, dass mit der ‚Marler Lösung‘ die Versorgung der fast 2.000 Fernwärmekunden in unserer Stadt langfristig gesichert und zugleich der Chemiestandort Marl gestärkt wird.

Die Kooperation zwischen RWE und Evonik ist verbunden mit einem Wechsel der Bezugsquelle für die Wärme. Die Vereinbarungen sehen vor, die Wärmelieferung sobald wie möglich auf den Kraftwerksverbund im Chemiepark zu verlagern und damit den bestehenden Bezug aus dem Kraftwerk Scholven bei Gelsenkirchen abzulösen.

Laufzeit bis 2027

Mit Blick auf das Zustandekommen der neuen „Marler Lösung" erklärte Wessel: „Wichtig war, dass wir unser Angebot langfristig mit Konditionen hinterlegen konnten, die für die gesamte Laufzeit des Projekts bis 2027 definiert und somit für RWE bereits heute kalkulierbar sind. Wir haben so von unserer Seite für unseren Partner ein Höchstmaß an Planungssicherheit geschaffen."

Umfangreiche Neu- und Umbaumaßnahmen

Die Verlagerung der Wärmequelle setzt umfangreiche Neu- und Umbaumaßnahmen voraus. Geplant sind unter anderem der Bau einer neuen, zirka vier Kilometer langen Fernwärmetrasse mit jeweils zwei Fernwärmeleitungen, die Errichtung einer neuen Einspeisestation sowie der Einbau von großen Wärmetauschern in das bestehende Dampfverbundsystem des Chemieparks. RWE ED und Evonik veranschlagen hierfür Investitionen, die voraussichtlich im zweistelligen Millionenbereich liegen.

Erhebliche Zeiterfordernisse

Schon im Vorfeld der Vertragsunterzeichnung haben beide Projektpartner auch in Abstimmung mit der Stadt Marl auf die erheblichen Zeiterfordernisse für die vorbereitenden Maßnahmen hingewiesen. Ausschlaggebend hierfür sind unter anderem vergleichsweise lange Vorlaufzeiten für die Projektierung und Genehmigung sowie für die Beschaffung und den Bau der technischen Anlagen.

Fernwärmeversorgung Marl

Das Fernwärmenetz in Marl wird seit dem Jahr 1967 von der RWE Energiedienst-leistungen GmbH (einschließlich Vorgängergesellschaften) betrieben. Das Rohr-leitungssystem im Stadtgebiet von Marl hat eine Länge von rund 90 Kilometern. Zu den heute fast 2.000 Abnehmern der Wärme zählen neben Geschäften und Betrieben auch Wohnungsgesellschaften und zahlreiche Haushalte. Die Wärmeeinspeisung in das Marler Netz liegt aktuell bei insgesamt rund 200 Gigawattstunden pro Jahr (GWh/a).

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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