Denkmal Petrikirche - ältester Kirchbau Mülheims

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Die Petrikirche in der Mülheimer Altstadt ist eines von acht denkmalgeschützten Gotteshäusern im Kirchenkreis an der Ruhr und zugleich die älteste Kirche Mülheims.

Die älteste Kirche in Mülheim an der Ruhr ist die Evangelische Petrikirche, ihre Geschichte reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück. Ursprünglich war sie Teil eines mittelalterlichen Herrenhofes. Er befand sich auf der Erhebung, die sich später zum "Kirchenhügel" entwickeln sollte. Zur damaligen Zeit war es ein Hügel in der östlichen Niederterrasse der Ruhr, unweit der Burg Broich.

Die Hofeigentümer, die Herren von Mulinhem, werden erstmals im Jahre 1093 erwähnt. Die Petrikirche ist aus der Eigenkirche ihres Gutes hervorgegangen. Das Bauwerk markiert den historischen Siedlungskern Mülheims. Der älteste nachweisbare Bau war eine zweischiffige, romanische Saalkirche (um 1200), deren Fundamente und Bauteile unter anderem bei Umbauarbeiten 1870 aufgefunden wurden. Die Mauern des um 1250 angefügten Westturms aus Kohlensandstein sind in den ersten beiden Stockwerken des heutigen Turmes erhalten. Im späten Mittelalter wurde die Kirche erheblich erweitert und in einzelnen Teilen erneuert.

Noch im 14. Jahrhundert wurde der Turm um ein Glockengeschoss aufgestockt, im 15. Jahrhundert der Chorraum verlängert und mit einer fünfseitigen Apsis versehen. Zusätzliche Erweiterungen, etwa durch ein südliches Seitenschiff, folgten im 16. Jahrhundert. Allmählich wandelte sich die einfache Landkirche zur spätgotischen Hallenkirche und wurde zum Mittelpunkt des "Kirchspiels Mülheim". Der Kirchenhügel war bis ins 17. Jahrhundert verteidigungsfähig.

Umfassende Umbaumaßnahmen der Petrikirche sind aus dem 19. Jahrhundert bekannt; 1870/71 wurden die Mittel- und Seitenschiffe in neugotischem Stil erneuert. Von der mittelalterlichen Kirche blieben nur Teile des Westturms und die spätgotischen Chorjoche mit der Apsis erhalten. 1912/14 wurde das Innere der Kirche erneut restauriert.

Die Bombenangriffe am 22./23. Juni 1943 führten zur völligen Zerstörung von Turmhelm, Dächern und Zwischendecken und beschädigten auch die Grundmauern stark. Die typische enge Kirchenumbauung mit Fachwerkhäusern, wie in anderen Ortschaften entlang der Ruhr (heute noch in Kettwig oder Hattingen) zu finden, fiel bis auf wenige Reste den Bombenangriffen im Jahre 1943 zum Opfer. Der Wiederaufbau unter erheblichen Veränderungen des inneren wie äußeren Erscheinungsbildes zog sich von 1949 bis 1958 hin (Architekt: Denis Boniver, Mettmann).

Die Kirchengemeinde hat erhebliche Anstrengungen unternommen, die erlittenen Zerstörungen auszugleichen; zur sehenswerten Ausstattung gehören heute neben den Bronzereliefs der Portaltüren am Turm (Szenen aus dem Leben des Petrus, Rika Unger, 1959/60) die Buntglasfenster von Ernst Rasche.

Dieser Text ist der Broschüre "Orte der Einkehr und des Gebets - Denkmalgeschützte Kirchen" entnommen.

Oder klicken Sie auch diesen Link:
http://de.wikipedia.org/wiki/Petrikirche_%28M%C3%BClheim%29

Die Petrikirche am Pastor-Barnstein-Platz 1 ist für Besucherinnen und Besucher dienstags bis freitags von 11 bis 13 Uhr und von 16 bis 18 Uhr und samstags von 10 bis 14 Uhr geöffnet.

Während des Altstadt-Adventsmarktes ist die Kirche von Dienstag bis Sonntag zwischen 16 und 20 Uhr geöffnet.

Die Offene Petrikirche lädt ein zur Auszeit vom Alltag und zu Gebet und Meditation. Einen Moment der Stille genießen, eine Kerze anzünden, die Petrikirche besichtigen, Ruhe und Zeit für ein Gebet finden - dazu lädt die Vereinte Evangelische Kirchengemeinde ein. Nur zwischen den Jahren, in der ersten Januarwoche und bei Aufbauarbeiten vor Konzerten bleibt die Kirche geschlossen.

Ansprechpartnerinnen und -partner finden Sie in der offenen Petrikirche. Für nähere Infos wenden Sie sich an den Küster der Petrikirche, Herrn Harald Helming-Arnold, Tel. 0208 380653 oder an Pfarrerin Karla Unterhansberg, Tel. 0208 9413541.

Fotos: ©Manuela Mühlenfeld

Autor:

Manuela Mühlenfeld aus Mülheim an der Ruhr

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